Prof. Dr. Michael Sedlmair, der am Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart (VISUS) eine Arbeitsgruppe und am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) in der Fakultät 5 die Abteilung „Augmented Reality und Virtual Reality“ leitet, wurde nach einer vorgezogenen Abschlussevaluierung von einer von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Tenure-Track-Professur auf eine unbefristete W3-Professur berufen. Prof. Dr. Wolfram Ressel gratuliert Sedlmair bei der Übergabe der Ernennungsurkunde: „Dieser Karriereschritt ist jenen Juniorprofessoren vorbehalten, die während der Qualifikationsphase durchgehend herausragende Leistungen in Forschung und Lehre und aufgrund eines Rufs an eine auswärtige Universität eine vorzeitige Ernennung auf eine Vollprofessur erhalten – der sogenannte Early Career Weg. Ich gratuliere Herrn Professor Sedlmair zu diesem großartigen Erfolg.“
Universitätsübergreifender Beitrag zu intelligenten Systemen
Sedlmair legt seine Forschungsschwerpunkte auf Mensch-Maschine- und Mensch-Daten-Interaktion, Grundlagen der Wahrnehmung und Kognition sowie interaktive Visualisierung von Daten. Forschungsfragen, auf die Sedlmair Antworten sucht, lauten beispielsweise: „Wann werden Virtual Reality bzw. Augmented Reality wirklich für die Visualisierung und die Analyse von Daten benötigt?“ oder „Welche neuen Wege der natürlicheren Interaktion mit Daten eröffnen sich durch Virtual Reality bzw. Augmented Reality?“. In den beiden Exzellenzclustern der Universität Stuttgart, SimTech und IntCDC, ist er als partizipierender Forscher tätig und leitet bei SimTech ein Projekt zu ganzheitlichen Simulationen und Visualisierungen mit Ressourcen- und Zeitbeschränkungen (PerSiVal). Mit diesen Schwerpunkten wirkt er an der Universität und über sie hinaus im Verbund Cyber Valley, Europas größter Forschungskooperation im Bereich der künstlichen Intelligenz. Sedlmair ist zudem im Sonderforschungsbereich-Transregio (SFB-TRR) 161 „Quantitative Methods for Visual Computing“ tätig und betreut dort das Projekt A Learning-Based Research Methodology for Visualization. Im von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützen Projekt zur visuellen Analyse von wissenschaftlichen Veröffentlichungen (ViSciPub) ist er außerdem Projektkoordinator.
Zum Hintergrund Sedlmairs
Sedlmair studierte Medieninformatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte dort im Oktober 2010 in Informatik (Dissertation: Visual Analysis of In-Car-Communication Networks). Im Anschluss war er an der University of British Columbia als PostDoc, der Universität Wien als Assistenzprofessor sowie zuletzt als Associate Professor für Informatik an der Jacobs University Bremen tätig. Im Juli 2018 übernahm er als Juniorprofessor am VISUS eine Arbeitsgruppe und ist nun hauptamtlicher Professor in der Fakultät Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnologie.
Tenure-Track-Professuren an der Universität Stuttgart
Bereits seit vielen Jahren ermöglicht die Universität Stuttgart mit ihrem Tenure-Track-Programm einen transparenten Weg zur wissenschaftlichen Karriere und bietet so eine verlässliche Entwicklungsperspektive für Forschende. Die Universität Stuttgart bekennt sich dazu, langfristig bis zu 20% aller W3-Professoren als Tenure-Track-Professuren auszuschreiben. Neben dem angestrebten Struktur- und Kulturwandel soll auch eine inhaltliche Profilierung befördert werden, einerseits in strategischen Forschungsschwerpunkten der Universität Stuttgart, andererseits in der neuen universitätsweit verankerten Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“.
Über Cyber Valley
Cyber Valley ist Europas größtes Forschungskonsortium im Bereich der künstlichen Intelligenz mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie. Die Partnerschaft stärkt Forschung, Lehre und Entrepreneurship in den Bereichen Maschinelles Lernen, Computer Vision und Robotik sowie die Verbindungen zwischen diesen Wissenschaftsbereichen. Partner sind das MPI-IS, die Universitäten Stuttgart und Tübingen, das Land Baden-Württemberg, die Fraunhofer Gesellschaft sowie sieben Industriepartner. Unterstützt wird Cyber Valley zudem von vier Stiftungen.