Am 25. Juli fand die konstituierende Sitzung des Beirats der Kooperations¬stelle Arbeitswelt und Wissenschaft an der Universität Stuttgart (KAWUS) statt. Sie ist eine neue, gemeinsame Einrichtung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nordwürttemberg und der Universität Stuttgart. Aufgabe von KAWUS ist die arbeitsorientierte Forschung zur Logistik sowie die Beratung von Arbeitnehmervertretungen in Fragen der Gestaltung von Arbeits- und Innovationsprozessen. Als Vorsitzender des Beirats wurde Prof. Rudolf O. Large, Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirt¬schaftslehre und Dienstleistungsmanagement, insbesondere Unternehmens¬logistik, gewählt.
„Wissenschaft sollte sich auf die Arbeitswirklichkeit der Menschen beziehen und umgekehrt müssen
praktische Erfahrungen der Beschäftigten wissenschaftlich reflektiert werden, um Arbeits- und
Produktionsbedingungen im Sinne guter Arbeit zu gestalten. Ich freue mich, dass mit der
Kooperationsstelle dieser Austausch institutionalisiert wurde“, erklärt Large. Bundesweit arbeiten
bereits über 20 Kooperationsstellen mit unterschiedlichen Schwerpunkten an der Vernetzung zwischen
Wissenschaft und Arbeitswelt. Mit der Stuttgarter KAWUS ist nun die erste in Süddeutschland
entstanden.
Weitere Mitglieder des paritätisch besetzen Beirats sind für die Universität Stuttgart Dr.
Bettina Buhlmann (Kanzlerin), Prof. Reinhold Nickolaus (Institut für Erziehungswissenschaft und
Psychologie) und Dr. Thomas Eschenbach (Institut für Volkswirtschaftslehre und Recht). Die
Gewerkschaften sind vertreten durch Uwe Meinhardt (2. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart),
Anette Sauer (ver.di Baden-Württemberg), Jürgen Reisig (NGG Stuttgart) und Lars Thiede (GEW
Nordwürttemberg). Leiterin der Kooperationsstelle ist Rahel Katharina Hartmann, wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Unternehmenslogistik. Als Ziel ihrer Arbeit beschreibt Hartmann, „
einen Beitrag zu leisten zur Humanisierung der Arbeit in den Logistik-Bereichen in Industrie,
Handel und in den Dienstleistungsbranchen“. Bernhard Löffler, Vorsitzender des DGB Nordwürttemberg,
betont den Stellenwert der Logistik aus Sicht der Gewerkschaften: „Angesichts weltweiter
Produktions- und Warenströme wächst die Logistik in allen Branchen und nimmt eine zentrale Stellung
ein während die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten häufig miserabel sind. Hier soll KAWUS
ansetzen“.
Zur Anschubfinanzierung der Kooperationsstelle wurde ein Antrag an die Hans-Böckler-Stiftung
gestellt. Darüber hinaus sollen Drittmittel eingeworben werden.