Philosophie

Studienwahl-Kompass

Bachelor Philosophie – Orientierung für Studieninteressierte

Passt Philosophie zu mir?

Meine Fähigkeiten

Philosoph*innen beschäftigen sich mit komplexen Theorien und Argumenten. Sie leisten Detektivarbeit bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Wortbedeutungen und Definitionen, suchen nach Widersprüchlichkeiten innerhalb von Theorien und decken ungültige Schlüsse auf.

Sie steigen einerseits tief in die Analyse eines bestimmten Punktes ein und zoomen andererseits hinaus, um die Anwendbarkeit auf andere Bereiche zu prüfen und Implikationen oder größere Zusammenhänge zu erkennen. Sie können Argumente ihrer Schlagrichtung zuordnen, Scheinargumente entlarven und sachliche Diskussionen führen.

Unerlässlich für philosophisches Arbeiten sind daher

  • logisches und analytisches Denken
  • Genauigkeit beim mündlichen und schriftlichen Formulieren
  • Durchhaltevermögen bei der Bearbeitung komplizierter Fragestellungen
  • sehr gutes Textverständnis
  • Präzision beim Zusammenfassen bzw. Wiedergeben von Inhalten
  • Toleranz gegenüber Widersprüchlichkeiten

 

Philosophie ausprobieren?

Sie möchten wissen, mit welchen Themen Sie sich im Studium der Philosophie beschäftigen werden?

  • Testen Sie, ob Sie bereits erste Aufgaben aus dem Studium bearbeiten können.
  • Prüfen Sie, ob die Bearbeitung der Aufgaben Ihnen Spaß macht und Sie Interesse an den Themen haben.
 (c)

Meine Interessen

Diskutieren Sie gerne mit anderen über gesellschaftliche Normen, Konzepte über die Welt oder die Bedeutung von Begriffen? Mögen Sie logisches Denken oder das Analysieren von Argumenten? Blicken Sie gerne über den Tellerrand hinaus und kommen Sie damit klar, Fragen zu stellen, ohne schnell und einfach definitive Antworten zu erhalten? Dann sind Sie in der Philosophie gut aufgehoben.

Im Philosophie-Studium werden Sie einen Großteil der Zeit mit dem Lesen und Durchdringen komplexer Texte verbringen. Das Interesse an dem tieferen Verständnis von schwierigen Sachverhalten und einem kritischen Denken sollte ausgeprägt vorhanden sein. Ihnen sollte sowohl das formale als auch das inhaltliche Kritisieren von Gedankengängen Freude bereiten.

Forschungsfragen

Werfen Sie einen Blick auf die Beispiele aus unserer Forschung – finden Sie diese interessant?

Die Frage nach der Natur des Geistes und seinem Verhältnis zum Körper ist schon seit der Antike Gegenstand philosophischer Reflexion. Es werden die philosophischen und wissenschaftlichen Grundlagen kognitiver und affektiver Prozesse, des Handelns und der Sprache thematisiert.

Eine besondere Rolle am Stuttgarter Institut für Philosophie spielt der Zusammenhang zwischen Geist und Maschine. Es gibt eine lange Tradition, die Leistungen des menschlichen Geistes durch Maschinen nachzubilden. Wenn es gelingt, diese Leistungen maschinell hervorzubringen, so verspricht dies auch ein besseres Verständnis des menschlichen Geistes. Hierbei spielen computationale Modelle und Simulationen des Geistes eine wichtige Rolle, aber auch die Rolle des Leibes wird unter dem Stichwort „Embodiment“ thematisiert.

Geistige Prozesse beziehen sich jedoch nicht nur auf Individuen, sondern es gibt auch verschiedene Formen der sozialen Interaktion, des kollektiven Handelns und vielleicht sogar kollektive geistige Ereignisse, die untersucht werden. Dies ist auch in Anwendungskontexten von großer Bedeutung, wenn es um die Vorhersage und Erklärung kollektiven Handelns durch soziale Simulationen geht.

Was ist Wissen? Was ist Rechtfertigung? Was zeichnet wissenschaftliche Methoden, Theorien und Erkenntnisse aus? Das sind die klassischen Fragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, die am Stuttgarter Institut für Philosophie untersucht werden.

Die Besonderheit ist jedoch die integrative Herangehensweise an diese Fragen, die Ansätze aus Wissenschaft, Kunst und Technik zusammenbringt. Dieser Herangehensweise liegt die Erfahrung zugrunde, dass sich viele Probleme nicht allein aus der Perspektive der Geisteswissenschaften, der Sozialwissenschaften oder der Natur- und Technikwissenschaften in den Blick bekommen lassen. Manchmal ist auch der Rückgriff auf die Kunst hilfreich, um eingefahrene Denkstrukturen aufzubrechen und neue Sichtweisen aufzuzeigen.

Eine wichtige Rolle kommt der Untersuchung der wissenschaftstheoretischen Probleme zu, die durch neue Technologien aufgeworfen werden, z.B. computergestützte Simulationen in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften oder der Einsatz digitaler Verfahren in den Geisteswissenschaften.

Behandelt werden die systematischen und historischen Entstehungsbedingungen der Kultur sowie die kulturellen Ausdrucksformen des Menschen wie Sprache, Kunst, Wissenschaft oder Technik.

Im Vordergrund steht das Problemfeld Ethik, Ästhetik und technologische Kultur. Es werden einerseits klassische philosophische Fragen bearbeitet wie: Was ist Gerechtigkeit? Was ist Schönheit? Oder: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Ethik und Ästhetik? Andererseits werden die ethischen und ästhetischen Aspekte neuer Technologien thematisiert. Wie kann die Interaktion von Menschen und Maschinen natürlich, intuitiv und ästhetisch ansprechend gestaltet werden? Welche ethischen Auswirkungen haben neue Technologien auf das individuelle gute Leben und das Zusammenleben in der Gesellschaft? Wie können autonome Systeme mit ethischen Standards ausgerüstet werden?

Ein weiterer Untersuchungsgegenstand ist die Veränderung der Kultur im digitalen Zeitalter, z.B. der Wandel der Selbst- und Fremdwahrnehmung durch die sozialen Medien.

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