In nur 24 Stunden haben rund 40 Beschäftigte und Studierende der Universität Stuttgart beim klima(HACKATHON) kreative Lösungen erarbeitet, mit denen mehr Klimaschutz auf dem Campus Vaihingen erreicht oder Maßnahmen zum Klimaschutz an der Universität Stuttgart gefördert werden können. Eingeladen dazu haben das Reallabor CampUS hoch i, der Informatik-Verbund Stuttgart (IVS) und das Green Office der Universität Stuttgart.
In seiner Begrüßung wies der Vorsitzende des IVS und Leiter des Instituts für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme (IAS), Professor Michael Weyrich, darauf hin, wie wichtig es ist, dass man sich an der Universität Stuttgart als leistungsfähiger und technologieorientierter Universitätsstandort mit Lösungen für den Klimaschutz auseinandersetzt. „Digitale Lösungen werden hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten“, so Weyrich. Professor Kai Hufendiek, Projektleiter von CampUS hoch i und Leiter des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) betonte, dass ein gemeinschaftlicher Anlauf, der alle wichtigen Gruppen an der Universität zusammenbindet, für einen wirksamen Klimaschutz wichtig ist. „Daher sind wir dankbar für die Allianz mit dem IVS und dem Green Office beim Hackathon, aber auch für die Beteiligung von Unternehmen, die unser Projekt CampUS hoch i und auch den klima(HACKATHON) zum Beispiel mit der Übernahme der Preisgelder unterstützen.“
Die Teilnehmer*innen des klima(HACKATHON) erarbeiteten Konzepte, Anwendungen und Designvorschläge innerhalb der vorgegebenen Zeit. Zusätzlich mussten Sie die Ideen am Schlusstag in einem fünfminütigen Elevator-Pitch dem Publikum und der Jury präsentieren. Nach vielen Diskussionen in der Gruppe und ein paar schlaflosen Stunden, meisterten die Teams auch die kurze Projektvorstellung bravourös. Der Projektkoordinator der Veranstaltung, Dr. Ludger Eltrop, ist sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Wir werden mit den Teams noch weiterarbeiten. Die aufgezeigten Lösungen haben es verdient, dass sie weiterverfolgt werden. Dies möchten wir weiter ermöglichen.“
Ausgezeichnete Ideen des Hackathons
Jury und Publikum kamen nach Abschluss der Pitches und Projektvorstellungen nur mit Mühe zu einer Reihenfolge, da so viele gute Ideen präsentiert worden waren. Die ersten zwei Preise gingen an:
- Das Projekt „SaNuCo“ (Salat, Nudeln & Co.), das einen Prototypen für ein Food-Sharing App recht praxisnah entwickelte, die sich auch sozialen Aspekten, nämlich einer „Kultur des Teilens“ widmete.
- Das Projekt „BEe on CampUS“, das sich einem sehr eindrücklichen Konzept zur Visualisierung der Emissionen auf dem Campus zuwandte, bei dem eine Biene eine Hauptrolle als Motivator spielt.
Den Publikumspreis erhielt das Projekt „CampUS Aquarium“. Es handelt sich um einen Ideen-Beitrag zur Visualisierung der Emissionen auf dem Campus, bei dem der ansteigende Meeresspiegel auf den Campus übertragen wird und bei schlechtem Klimaschutz der Campus Vaihingen virtuell "im Meer versinkt".
Auch die weiteren Projektideen waren sehr kreativ und spannend:
- Im Projekt NISARGA wurde eine in Python programmierte Anwendung vorgestellt, bei der mit sehr geringen Kosten die Gebäude der Universität mit Sensoren ausgestattet und der Energieverbrauch reduziert werden kann.
- Das Projekt „reSOURCE“ stellte eine Plattform vor, auf der Ressourcen durch nicht oder wenig gebrauchte Geräte (Werkzeuge, Maschinen, EDV) an der Universität geteilt und ausgetauscht werden können.
- Im Projekt „climatik moves“ wurde eine Konzeption entwickelt, wie nicht gegessenes Essen in der Mensa und auch zu Hause geteilt oder wiederverwertet werden kann.
- Das Projekt „PV-UP“ setzte in seiner Konzeption für eine App ganz auf das Thema „Integration“ und wie die Daten von Photovoltaikanlagen in ein Energieportal übernommen werden können.
- Das Projekt „fahrmitUnS“ will die Bildung von „ad hoc“ Fahrgemeinschaften erleichtern und setzt in seiner App auf einen integrierten Kalender und die Ausstattung des Algorithmus mit einer Künstlichen Intelligenz.
- Im Projekt „Food is Energy“ möchte das Team via Social Media mit besonders eindrücklichen Beispielen für die Möglichkeiten der Reduktion und eventuell weiteren sinnvollen Nutzung von Lebensmittelabfall werben.
Kreative Lösungen in 24 Stunden erarbeitet
Insgesamt haben sich neun Gruppen am klima(Hackathon) beteiligt. Alle sechs vorgeschlagenen Themenbereiche waren durch mindestens eine Gruppe abgedeckt. Zu den Themen gehörten:
- Ermittlung des individuellen ökologischen Fußabdrucks
- Intelligenter Gebäudebetrieb
- Hebung der lokalen Potentiale für Photovoltaik
- Visualisierung klimaschädlicher Emissionen
- Sharing von Geräten und Einrichtungen
- Sharing von Lebensmitteln für eine emissionsarme Verpflegung
Die Themenbereiche sollten vor allem mit einem lokalen Bezug zum Campus Vaihingen angegangen werden. Dabei konnten digitale Anwendungen wie Apps, aber auch Konzepte oder Designvorschläge entwickelt werden. Programmierkenntnisse waren also nicht unbedingt Voraussetzung, um teilnehmen zu können. Die Freude an praxisorientierten Lösungen und am gemeinsamen Entwickeln war genauso wichtig. Dr. Nasser Jazdi, Geschäftsführer des IVS war über die Vielfalt und Qualität der Ideen begeistert: „Das sollten wir häufiger machen. Wir werden uns überlegen, den Hackathon auch im kommenden Jahr wieder anzubieten.“ Er zeigte sich überzeugt, dass sowohl Format als auch Inhalt der Veranstaltung weiter auf große Resonanz stoßen und Studierende und Mitarbeitende an der Universität Stuttgart gerne mitmachen.
Die vorgestellten Projekte haben sowohl Potenzial zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen auf dem Campus und sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Nachhaltigkeitsstrategie und langfristige nachhaltige Entwicklung an der Universität Stuttgart.
Diese Aktivität wurde unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Kontakt | Dr. Ludger Eltrop, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung, Universität Stuttgart, E-Mail, Telefon 0711 685-87816 |
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