Die Nutzung des Untergrunds für die Energieversorgung
Seit langer Zeit werden fossile Brennstoffe aus dem Untergrund geholt. Nicht immer ist das frei von Risiken, wenn man sich nur als Beispiel das sogenannte Fracking betrachtet, wo Grundwassergefährdungen durch die eingesetzten Fracking-Fluide oder durch unkontrolliert freigesetztes Gas befürchtet werden.
Inzwischen wird diskutiert, und auch in Testprojekten bereits umgesetzt, das beim Verbrennen fossiler Rohstoffe freigesetzte Kohlendioxid wieder in den Untergrund zu pumpen. Des Weiteren soll Atommüll im Untergrund gelagert werden; es soll Energie in Form von Wärme oder als Gas im Untergrund zwischengespeichert werden; die Geothermie produziert Energie aus dem Untergrund, etc. Die mit all diesen Aktivitäten verbundenen Risiken muss die Wissenschaft beschreiben und möglichst auch beziffern, um der politischen und gesellschaftlichen Debatte eine solide Grundlage zu geben. Strömung, Transport und Deformation in porösen Medien bilden hier einen der Schlüssel für ein gutes Verständnis. Der Vortrag soll hier anhand einiger oben genannter Beispiele einige Einblicke geben.
Über den Referenten
Prof. Holger Class ist der Stellvertreter des Lehrstuhls für Hydromechanik und Hydrosystemmodellierung (LH2) am Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart. Seine Forschung gilt insbesondere der Entwicklung von Modellkonzepten für Strömungs- und Transportprozesse im Untergrund mit ganz verschiedenen Anwendungsbeispielen: Speicherung von Gasen, Ausfällungsprozesse im Porenraum, CO2 in Höhlen, etc. Typischerweise sind die Prozesse, die Holger Class interessieren, gekoppelt mit bio/chemischen oder mechanischen Prozessen.
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