Manieren haben in der aktuellen Ethik einen schweren Stand. Vielfach wird angenommen, es handele sich um rein konventionelle Regeln, denen keine weitere Bedeutung zukomme. Im Rahmen des Projektes soll bewiesen werden, dass diese Auffassung nicht korrekt ist. So wird unter Rückgriff auf chinesische und westliche Autoren gezeigt, dass man Manieren vielmehr als Ausdruck von Respekt - und somit als ethisch bedeutsam - verstehen sollte. Ob die bestehenden Regeln guten Benehmens diese Rolle tatsächlich erfüllen können, hängt jedoch auch von den aktuellen sozialen Verhältnissen ab.
Zur Person:
Anja Berninger studierte Philosophie, Musikwissenschaften und Psychologie in Bonn, Nanjing und Berlin. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (China-Programm). An der Universität Stuttgart promovierte sie mit der Arbeit „Gefühle und Gedanken. Entwurf einer adverbialen Emotionstheorie“ und erhielt dafür den Dissertationspreis der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart.
Zur Reihe "Forscherinnen an der Universität Stuttgart"
Diese Reihe entsteht auf Initiative des Gleichstellungsreferat der Universität Stuttgart.