Die internationale Auszeichnung wird von der „International Federation for the Promotion of Mechanism and Machine Science“ (IFtoMM) durch das „Technical Committee for Multibody Dynamics“ und durch die Springer-Zeitschrift „Multibody System Dynamics“ verliehen. Die IFtoMM ist eine seit über 50 Jahre bestehende, weltumspannende Organisation an der Forschende aus über 40 Staaten beteiligt sind. Die Übergabezeremonie fand im Rahmen der „6th Joint International Conference on Multibody System Dynamics“ (IMSD) in Neu-Delhi (+online) statt.
Wie Roboter Aufgaben gemeinsam lösen
Henrik Ebels Dissertation „Distributed Control and Organization of Communicating Mobile Robots: Design, Simulation, and Experimentation“ leistet einen Beitrag zur kooperativen Robotik und schlägt dabei Methoden vor, die es kommunizierenden Robotern ermöglichen, komplexe Aufgabenstellungen selbstständig und kooperativ zu lösen. Die methodischen Beiträge und Fragestellungen reichen von der mechanischen Modellierung und Simulation, informationstechnischen Themen wie der Netzwerkkommunikation bis hin zu Methoden für die autonome Regelung und Organisation des Roboterschwarms. Die Dissertation spannt hierbei den Bogen von der theoriegetriebenen Methodenentwicklung bis zur praktischen Erprobung mit einem Schwarm von selbstentwickelten mobilen Robotern. Die Roboter passen ihre Lösungsstrategien immer wieder selbstständig an veränderte Bedingungen und die Zahl der teilnehmenden Roboter an, so dass auch Ausfälle von Robotern kompensiert werden können. Einige der Publikationen, die der Dissertation zugrunde liegen, sind zugleich Beiträge zu Projektnetzwerk 4 „Data-Integrated Control System Design with Guarantees“ des Exzellenzclusters SimTech.
Praktische Erprobung der Organisation eines Roboterschwarms
Von destruktivem Verhalten in technischen Systemen und sozialen Netzwerken
Ebel forscht als Postdoc am Institut für Technische und Numerische Mechanik weiterhin in den Bereichen der Mehrkörperdynamik, Robotik und Regelungstechnik. Als Postdoc im Koordinationsprojekt des neu eingerichteten DFG-Schwerpunktprogramms 2353, gestaltet er zudem die Forschung zu künstlich-intelligenten Design-Assistenten für den multidisziplinären, automatisierten Entwurf von dynamischen technischen Systemen der Zukunft. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit vernetzten und selbstlernenden technischen Systemen und geht hier unter anderem der Frage nach, wie destruktives Verhalten durch antagonistische Akteure und Fehlinformationen in solchen Netzwerken automatisch erkannt und behandelt werden können. Die hierfür entwickelten Methoden können Denkanstöße auch für nichttechnische Netzwerke, wie beispielsweise soziale Netzwerke, liefern. Neben seinen Aktivitäten in Forschung und Lehre ist Dr. Henrik Ebel aktives Mitglied des Fachausschusses „Dynamik und Regelungstheorie“ der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM), ernanntes Mitglied der GAMM-Junioren und Mitbegründer der GAMM-Nachwuchsgruppe an der Universität Stuttgart, die deutschlandweit größte ihrer Art. Als Student war er einer der ersten Absolventen des interdisziplinären und forschungsnahen Studiengangs Simulation Technology an der Universität Stuttgart, der eng mit dem Exzellenzcluster SimTech verbunden ist.
Originalpublikation
Ebel, H., (2021). Distributed Control and Organization of Communicating Mobile Robots: Design, Simulation, and Experimentation. Schriften aus dem Institut für Technische und Numerische Mechanik der Universität Stuttgart, Band 69, https://doi.org/10.2370/9783844081725
Henrik Ebel
Dr.-Ing.(2016 - 2024)