Die Universität Stuttgart zeigt ihre zukunftsweisenden Forschungsergebnisse auf der Hannover Messe 2023, dem globalen Messeforum entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Der Messeauftritt auf der weltgrößten Industrieschau findet vom 17. bis 21. April statt. Als Mitaussteller auf dem „Baden-Württemberg Gemeinschaftsstand“, der von Baden-Württemberg International (bw-i), dem Kompetenzzentrum des Landes zur Internationalisierung von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, organisiert wird, sowie dem Baden-Württemberg-Pavillon des Landes stellt die Universität dem Messepublikum aus aller Welt wieder Exponate ihrer Spitzenforschung vor.
Mit Blick auf das Messeengagement in Hannover betont der Rektor der Universität Stuttgart Prof. Wolfram Ressel die Notwendigkeit für die Gesellschaft, Erkenntnisse der Forschung zeitnah in industrielle Innovationen zu überführen: „Die Universität Stuttgart ist eine innovative, zuverlässige und anerkannte Partnerin für Wissens- und Technologietransfer in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Es gehört zu unseren strategischen Zielen, unseren industriellen Partnerinnen und Partnern so effizient wie möglich Zugänge zu unseren Forschungsleistungen zu ermöglichen.“
Folgende Exponate der Universität Stuttgart sind auf der Hannover Messe zu sehen:
QSens: Quantensensoren zum Anfassen
Halle 15/Stand A06
Die Quantentechnologie ist ein junges Forschungsgebiet, das physikalische Grundlagen der Quantenmechanik mit praktischen Aspekten der Ingenieurwissenschaften verbindet. Insbesondere der Bereich der Quantensensorik bietet ein sehr hohes Potenzial, erste industrierelevante Anwendungen in den nächsten Jahren hervorzubringen. Quantensensoren weisen in der Regel eine hervorragende inhärente Spezifität auf und erlauben darüber hinaus Detektionsschwellen am Rande des theoretisch Möglichen. Damit sind Quantensensoren ideale Kandidaten, um den stetig wachsenden Bedarf an höchstpräziser Sensorik sowohl im industriellen als auch im Consumerbereich zu decken.
Im Rahmen des BMBF geförderten Zukunftsclusters „QSens – Quantensensoren der Zukunft“ forschen die Universitäten Stuttgart und Ulm gemeinsam mit drei außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie 18 industriellen Partnern an der industriellen Nutzung der Quantensensorik. Aus diesen Forschungsaktivitäten sind erste tragbare Quantensensoren basierend auf der Messung von Kern- und Elektronenspins entstanden. Diese werden am Stand der Universität Stuttgart auf der Hannover Messe ausgestellt und laden zum Ausprobieren ein. Eine erste mögliche Zielanwendung liegt in der hochgenauen Qualitätskontrolle von Fertigungsprozessen im Rahmen der Industrie 4.0. Darüber hinaus finden sich zahlreiche weitere zukünftige Anwendungen im Bereich der Materialforschung sowie der personalisierten Medizin.
ARENA2036: Mit digitalen Zwillingen zur Null-Fehler-Fertigung
Halle 15/Stand A06
ARENA2036 steht für „Active Research Environment for the Next generation of Automobiles”. In diesem Forschungscampus kommen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. So treffen verschiedene fachliche Perspektiven, (Arbeits-) Kulturen und Arbeitsansätze aufeinander und ergänzen sich. Basierend auf exzellenter, interdisziplinärer Grundlagen- und Anwendungsforschung sollen vor allem disruptive und Sprunginnovationen hervorgebracht und in die Industrie transferiert werden. Somit möchte die ARENA2036 ihren Beitrag zur aktiven Gestaltung von Arbeit, Mobilität und Produktion der Zukunft im Kontext der Digitalisierung leisten.
Das auf der diesjährigen Hannover Messe vorgestellte Projekt „I4Produktion“ hat das Ziel, eine widerstandsfähige Produktion zu ermöglichen und eine Null-Fehler-Fertigung zu erreichen. Hierfür sollen durchgängig integrierte, echtzeitfähige Digitale Zwillinge entlang aller Produktionsskalen entwickelt werden. In der Resilient Factory sollen Agilität, Adaptivität, Redundanz, Dezentralität und Compliance eine optimale Auslastung und Kapazität gewährleisten.
Cyber Valley: Urologische Eingriffe üben
Halle 15/Stand A06
Cyber Valley ist Europas größte Forschungskooperation im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Neben der Universität Stuttgart sind die Universität Tübingen, das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, das Land Baden-Württemberg, die Fraunhofer-Gesellschaft und sieben Industriepartner beteiligt. Ziel von Cyber Valley ist es, Methoden der KI in Europa zu erforschen. Dazu betreibt Cyber Valley Grundlagenforschung und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Partnerschaft stärkt Forschung, Lehre und Entrepreneurship in den Bereichen Maschinelles Lernen, Computer Vision und Robotik sowie die Verbindungen zwischen diesen Wissenschaftsbereichen.
Am Stand der Universität Stuttgart präsentiert Cyber Valley ein realistisches urologisches Organphantom (EndoUroPhantom), das Messebesucher*innen vor Ort ausprobieren können. Der EndoUroPhantom wurde speziell für die Ausbildung und das Training von endourologischen Eingriffen sowie für das Testen und Vorführen neuer Instrumente entwickelt. Damit kann zum Beispiel das Zertrümmern oder die Bergung von Nierensteinen mit Greifern und Körben gezeigt und geübt werden. Ebenfalls zum Einsatz kommt das Organ-Phantom in der Endoskopie-Ausbildung von Mediziner*innen in der Urologie, um etwa die Handhabung von Instrumenten zu trainieren. Es handelt sich um das derzeit realistischste auf dem Markt erhältliche Urologie-Phantom.
InnovationsCampus Mobilität der Zukunft: Magnetfelder im Elektromotor
Halle 12/Stand D15
Der InnovationsCampus Mobilität der Zukunft (ICM) der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie gibt Einblicke in die Spitzenforschung für eine nachhaltige und digitalisierte Produktion und Mobilität. Gebündelt im Demonstrator „DeVee“, einem Elektro-Leichtfahrzeug, präsentiert der ICM im Baden-Württemberg-Pavillon Energy Solutions Systeme für ein Fahrzeugkonzept der Zukunft, das für die Besucherinnen und Besucher sowohl real als auch immersiv als virtueller Zwilling erlebbar ist. Wie sich etwa Magnetfelder in einem komplexen Elektromotor der Zukunft verhalten, zeigt die Live-Visualisierung einer Transversalflussmaschine.
Start-up Semanux: Laptop mit Gesichtsausdrücken oder Füßen steuern
Halle 15/Stand A06
Mehr Inklusion für Menschen mit permanenten motorischen Einschränkungen: Die Mitglieder des Start-ups Semanux der Universität Stuttgart setzen hochkarätige Wissenschaft aus dem Bereich der Mensch-Computer-Interaktion in intuitive Technologie für ein breites Anwendungsspektrum um. Von der flexiblen Kombination alternativer Eingaben wie Kopfsteuerung mit einer Webcam, über die fortschrittliche Klassifizierung von Summgeräuschen mit handelsüblichen Mikrofonen bis hin zur Erkennung von Gesichtsausdrücken – mit Semanux werden wegweisende Anwendungen in der erleichterten Bedienung, bei der Handhabung von Informationsdisplays und der Steuerung von Industriemaschinen möglich. Auf der Hannover Messe werden die Besucherinnen und Besucher einen handelsüblichen Laptop mit ihrem Kopf, Gesichtsausdrücken, Händen oder Füßen steuern können. Semanux hat 2021 eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung erhalten und inzwischen eine GmbH gegründet. Das Projekt wurde im Rahmen des Exzellenzclusters "Daten-integrierte Simulationswissenschaft" (SimTech) der Universität Stuttgart realisiert.
Start-up Hydrop: Wasserzähler liefert digitale Daten über den Verbrauch
Halle 15/Stand A06
Hydrop water systems ist ein Start-up der Universität Stuttgart und hat das „hydrop meter“ entwickelt, eine Digitalisierungslösung für den analogen Wasserzähler. Es handelt sich dabei um einen Aufsatz für Wohnungs- oder Hauswasserzähler, der den Zählerstand sowie den Durchfluss erfasst. Diese Daten werden mittels einer künstlichen Intelligenz analysiert, sodass eine Zuordnung des Verbrauchs im Haushalt möglich ist. Die Nutzerinnen und Nutzer können damit frühzeitig Anomalien erkennen, die zum Beispiel auf eine Leckage einer Toilettenspülung oder einer Wasserleitung hindeuten. Die entsprechenden Informationen werden den User*innen in einer App übersichtlich zur Verfügung gestellt. Auf der Hannover Messe zeigen die Mitglieder des Start-ups den Produkt-Prototyp anhand eines Demonstrator-Aufbaus. Das Funktionsprinzip demonstrieren sie mittels eines Luftstroms, der durch einen handelsüblichen analogen Kaltwasserzähler gepumpt wird. Auf dem Wasserzähler ist das „hydrop meter“ befestigt und liest den Durchfluss des Zählers aus.
Hochschulweiterbildung@BW: Digitale Plattform für lebenslanges Lernen
Halle 12/Stand D15
Im Rahmen des Landesprojekts Hochschulweiterbildung@BW wird die Regional- und Fachvernetzerin der Universität Stuttgart Valerie Alvermann mit der Plattform Südwissen.de am Baden-Württemberg-Pavillon gemeinsam mit Kolleg*innen des Verbundprojekts mit einem eigenen Stand vertreten sein. Hochschulweiterbildung@BW ist eine landesweite digitale Plattform, die es Berufstätigen künftig erleichtern soll, Angebote des lebenslangen Lernens an den Hochschulen zu finden, zu reservieren und zu buchen.
Kontakt | Karolina Kanik, Eventmanagerin Rektoratsbüro, Universität Stuttgart, Tel.: +49 711/685 81413, E-Mail |
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