Zwei studentische Gruppenarbeiten des Instituts für Baukonstruktion (IBK2) der Universität Stuttgart gewinnen den „Urban Stair Space“ Wettbewerb. Sie wurden für ihre Bachelorarbeiten mit dem 1. Preis und dem Hochschulpreis ausgezeichnet. Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden und der AIT-Dialog, Hamburg.
Zentrale Wettbewerbsaufgabe war die konzeptionelle Gestaltung einer Gebäudetreppe. Die Treppe sollte dabei nicht nur als Verbindung zwischen verschiedenen Ebenen geplant werden, sondern sie sollte einen Raum begriffen werden, der als Ort der Begegnung, soziales Element und Schnittstelle zwischen (Halb-)Privatem und Öffentlichen oder als Verknüpfung öffentlicher Räume dient.
Urbane Verdichtung
Bei der Arbeit mit dem Titel „Wohngut“ von Pia Niebling und Selina Schulz handelt es sich um ein vorbildhaftes Beispiel für urbane Verdichtung. Ein zweigeschossiges Bestandsgebäude wird durch sechs Kuben ergänzt, die untereinander verschoben und über eine externe Treppe erschlossen werden. Die Treppe ist Hauptbestandteil des Entwurfs und wird zum Begegnungsort für die Bewohner. Sie verdeutlicht in besonderer Weise das Thema Urban Star Space und ist als Teil der Fassade weithin sichtbar. Wohnen findet normalerweise in der Privatheit statt, doch bei der Arbeit Wohngut verbindet es sich mit der Stadt. Als öffentlicher Raum konzipiert, kann die Dachebene von den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt werden. Konstruktiv ermöglicht die leichte Holzständerbauweise die Nachverdichtung auf der bestehenden Bausubstanz. Insgesamt handelt es sich um eine sehr gut durchdachte Arbeit mit baukonstruktiven Antworten, gut lesbaren Plänen und herausragenden Visualisierungen.
So urteilte die Jury über die Arbeit „Fernsehturm Stuttgart“ von Vanessa Bauer und Paul Streit:
„Ein in mehreren Belangen gewagtes Vorhaben, einen nicht mehr öffentlichen Fernsehturm wieder der Öffentlichkeit zugängig zu machen. Die seit Jahrzehnten gewohnte Ansicht im Süden wird so verändert, dass Bestandteile des Gebäudes oder Bestandteile der Aussichtsplattform am Turm in eine neue Geometrie eingefügt werden. Dazu wird das Bestandsgebäude mit einer einzigen, spiral-förmigen Treppe umwickelt, die das gewohnte Bild in eine neue Ebene der Architektur des Stadtbildes überführt.“
Kontakt | Dipl.-Ing. Simon Vogt, Akad. Mitarbeiter, Institut für Baukonstruktion, Lehrstuhl 2 für Baukonstruktion, Bautechnologie und Entwerfen, Keplerstraße 11, 70174 Stuttgart; T +49 711 685-83249; simon.vogt@ibk2.uni-stuttgart.de
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