Umformtechnik trifft Data-Science und Automatisation

15. Februar 2023

DFG-Schwerpunktprogramm (SPP 2422) unter Koordination des Instituts für Umformtechnik der Universität Stuttgart läuft an
[Bild: IfU]

Im Frühjahr 2022 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Einrichtung des Schwerpunktprogramms „Datengetriebene Prozessmodellierung in der Umformtechnik“ (SPP 2422) beschlossen. Nach Abschluss der Ausschreibung für die erste Förderperiode kann die Initiative jetzt mit voraussichtlich 12 Teilprojekten und einem Gesamtfördervolumen von 8,5 Millionen Euro an den Start gehen. Koordiniert durch Prof. Mathias Liewald vom Institut für Umformtechnik sind an dem Konsortium mehr als 10 technische Universitäten aus Deutschland an diesem Schwerpunktprogramm beteiligt. In seinem Teilprojekt arbeitet er mit Prof. Michael Weyrich vom Institut für Automatisierungstechnik zusammen. 

Anlagen und Systeme für die Blech- und Massivumformung müssen effizient und ressourcenschonend produzieren, wenn sie den künftigen Ansprüchen des Standorts Deutschland in punkto Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit entsprechen sollen. Eine weitere Herausforderung für die Umformtechnik stellt der bereits bestehende Fachkräftemangel dar: Dieser macht es schwierig, das für eine ausschussarme und effiziente Produktionsfolge erforderliche Erfahrungswissen über die prozesssichere Auslegung von Bauteil und Umformsystem auch zukünftig bereitstellen zu können. Diesem Trend will die Initiative entgegenwirken und eine möglichst fehlerfreie und effiziente Produktion von umformtechnisch hergestellten Bauteilen mittels akkumulierten Erfahrungswissens und Simulationsdaten ermöglichen. Ihr Ziel ist es, neue Methoden aus dem Bereich Data-Science mit bestehenden Simulationstechniken und dem expliziten Fachwissen in der Umformtechnik zu verknüpfen, um die datengetriebene Modellierung der Kontaktfläche des Umformwerkzeuges und dem zu fertigenden Werkstück gegenüber heutigen Methoden sichtbar zu verbessern.

Die jetzt anlaufenden Projekte konzentrieren sich auf verschiedene Verfahren in der Stanztechnik sowie der Blech- und Massivumformung und werden auch neue Ansätze zur produktionsnahen Datenerfassung und -verarbeitung beinhalten. Der Fokus liegt dabei auf der Erklärbarkeit beobachteten technologischen Zusammenhänge und der verbesserten Vorhersagegenauigkeit der datengetriebenen Modellierung.

Kontakt

Prof. Mathias Liewald, Institut für Umformtechnik, Tel. +49 711 685 83840, E-Mail 

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