Ministerin Olschowski besucht Cyber Valley Stuttgart

13. September 2023

[Bild: Universität Stuttgart]

Zukunftstechnologien wie intelligente Robotik, generative und logische Künstliche Intelligenz (KI), Medizinroboter oder Sensorik für die Onkologie: Die Universität Stuttgart hat Wissenschaftsministerin Petra Olschowski präsentiert, wie am „Cyber Valley“-Standort Stuttgart KI-Grundlagenforschung in cyber-physische Systeme integriert wird.

Gleich zweimal stand die Universität Stuttgart auf dem Programm der einwöchigen „Sommertour zu den Zukunftsthemen Digitalisierung und KI“ von Petra Olschowski. Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin und Alumna der Universität Stuttgart überzeugte sich am 8. September 2023 davon, wie im Makerspace auf dem Campus Vaihingen Lehramtsstudierende fit für den digitalen Unterricht gemacht werden. Alle Angehörigen der Universität Stuttgart können in den barrierefreien Räumlichkeiten an 3D-Druckern, Lasercuttern, Stickmaschinen und weiteren digitalen Werkzeugen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und vernetzt arbeiten. Am 11. September 2023 besuchte sie dann den „Cyber Valley“-Standort Stuttgart.

Starke Projekte am „Cyber Valley“-Standort Stuttgart

Welche KI-Forschung es im Rahmen des Cyber Valley an der Universität Stuttgart gibt, erfuhr Olschowski im Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI IS) in Stuttgart. Dort präsentierte Cyber Valley, Europas größtes KI-Forschungskonsortium, ausgewählte Projekte. Mit dabei Spitzenwissenschaftlerinnen und Spitzenwissenschaftler der Universität Stuttgart.

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Rektor Prof. Wolfram Ressel begleitet von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Cyber Valley.

Rebecca Reisch, Geschäftsführerin der Cyber Valley GmbH, Rektor Professor Wolfram Ressel und Professor Christoph Keplinger (MPI IS und Universität Stuttgart) betonten in ihrer gemeinsamen Begrüßung, wie wichtig KI als Zukunftstechnologie geworden ist. Die Universität Stuttgart, die neben der Universität Tübingen, dem MPI IS und weiteren Partnern Gründungsmitglied des Cyber Valley ist, habe sich langfristig dem Thema Intelligente Systeme verschrieben und es sowohl in ihre Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ als auch in viele ihrer Studienprogramme integriert. Die Stärke am Standort Stuttgart liege im Bereich der Überführung von KI-Grundlagenforschung in cyber-physikalische Systeme und gesellschaftlich relevante Anwendungen. Aber auch die Reflexion der Auswirkungen dieser Technologien auf die Gesellschaft sei am Standort Stuttgart immer mitgedacht.

Intelligente Robotik und Bionische Intelligenz

Professor Frank Allgöwer zeigte am Beispiel eines autonom fahrenden E-Scooters, wie intelligente Robotik zu nachhaltiger Mobilität beitragen kann – erst auf dem Campus als Testfeld und dann in komplexeren Umgebungen, wie zum Beispiel ganzen Städten. Wie Medizinroboter durch patientenspezifische Unterstützungsformen künftig Leiden mindern und gesellschaftliche Teilhabe auch im hohen Alter ermöglichen können, erläuterte Professor Syn Schmitt. Gemeinsam mit Professor Christoph Keplinger arbeitet er an neuartigen Muskelrobotern, die Patienten künftig ganz individuell bei alltäglichen Bewegungsabläufen helfen können. Das Projekt ist ein Musterbeispiel des Teamspirits im Cyber Valley, da es eine Kooperation zwischen den beiden Universitäten Stuttgart und Tübingen und des MPI IS ist.

Nachhaltige Mobilität dank intelligenter Robotik. Prof. Allgöwer präsentiert einen autonom fahrenden E-Scooter.

Professorin Katherine Kuchenbecker und Professor Metin Sitti zeigten auf einer Tour durch ihre Labore eindrucksvoll, welche Beiträge zur internationalen Forschung im Bereich der haptischen Intelligenz in Stuttgart entstehen. Alle drei Max-Planck-Forschende, Keplinger, Kuchenbecker und Sitti, haben zugleich eine Professur an der Universität Stuttgart inne.

Einblicke ins neue KI-Institut und ins Graduiertenkolleg

Welche Forschung er gemeinsam mit Professor Kai Arras und drei weiteren Professuren am kürzlich gegründeten Institut für KI an der Universität Stuttgart betreibt, präsentierte Professor Steffen Staab. Sein Fokus liegt auf KI in der Simulation und Intelligenter Robotik. Eine wichtige Rolle in seiner Forschung spielen KI-basierte Verknüpfungen von Fakten und Wissensbeständen. Ein mögliches Anwendungsszenario für die entwickelten Technologien ist beispielsweise die KI-gestützte Auswertung von Patientendaten. Spannende Einblicke gab auch Professor Oliver Sawodny, als er berichtete, woran Nachwuchswissenschaftler*innen am Graduiertenkolleg „Intraoperative multisensorische Gewebedifferenzierung in der Onkologie“ forschen: Sie verbinden mittels maschineller Lernverfahren verschiedene neuartige Sensoriken und möchten damit Ärztinnen und Ärzten während Krebs-Operationen eine Entscheidungshilfe bieten, ob das individuelle Gewebe erhalten werden kann oder entfernt werden muss.

Olschowski: Hier wird Zukunft gemacht

Wissenschaftsministerin Olschowski war beeindruckt, wie am Standort Stuttgart Zukunftstechnologien in Forschung und Lehre entwickelt und eingebunden sowie direkt in Anwendungen gebracht werden. Dies sei auch essentiell, um künftige Studierende zu gewinnen. Sie sagte: „Im Cyber Valley wird Zukunft gemacht: die Künstliche Intelligenz von morgen. Was die KI uns etwa in der Medizin an Möglichkeiten eröffnet, das ist sehr beeindruckend: von intelligenten Robotern mit Tastsinn bis zu KI-unterstützen Operationen. Diese Chancen müssen wir nutzen, um unserer Gesundheit, unserer Lebensqualität und unserem Wohlstand willen. Genau deswegen haben wir das Cyber Valley mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft gegründet. Besuche wie dieser heute bestätigen für mich immer wieder, wie wichtig unser Engagement in solche Innovationen ist und welche Früchte es trägt.“

Forschung im Cyber Valley zeigt, wie KI die Möglichkeiten der Medizin erweitert.

Der Rektor der Universität Stuttgart, Professor Wolfram Ressel, hob hervor, dass es durch das große Engagement aller beteiligten Universitäten, Forschungseinrichtungen und Partner gelungen sei, Cyber Valley in kurzer Zeit zu einem bedeutenden Innovationsnetzwerk zu machen. Die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen und dem MPI IS zeige etwa, wie wichtiger gesellschaftlicher Fortschritt durch die Kombination von Expertise in den Bio- und Ingenieurwissenschaften in Forschung und Lehre erzielt werden kann.

Die beiden Besuche auf Olschowskis Sommertour 2023 waren nicht die ersten offiziellen Termine an der Universität Stuttgart. Zu ihrem Antrittsbesuch als Wissenschaftsministerin kam sie im November 2022 in das Höchstleistungsrechenzentrum und in die ARENA2036, im Februar 2023 präsentierten Wissenschaftler*innen, Studierende und Start-ups ihr und dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ausgewählte Highlights aus Quantenforschung und Luft- und Raumfahrttechnik. Außerdem eröffnete das Land seine Strategien QuantumBW und THE Aerospace LÄND mit ihr an der Universität Stuttgart. Jedes Mal zeigte sich die Ministerin begeistert von der Forschung sowie dem Spirit des gemeinsamen Engagements von Studierenden und Lehrenden an der Universität Stuttgart.

 

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