Digitale Kompetenzen von Lehrer*innen an berufsbildenden Schulen stärken

18. April 2023

Wie lassen sich Virtuelle Realität und Künstliche Intelligenz im Unterricht einsetzen? Um digitales und digital gestütztes Unterrichten an berufsbildenden Schulen zu stärken, fördern Bund und Länder ein Kompetenzzentrum, an dem die Universität Stuttgart mitwirkt.

Die Universität Stuttgart unterstützt in einem länderübergreifenden Kompetenzzentrum den digitalen Transformationsprozess in der beruflichen Bildung. Unter dem Titel „Länder- und phasenübergreifendes Interface der beruflich-technischen Bildung“ (LPI) wird seit 1. April 2023 digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung im MINT-Bereich erforscht und weiterentwickelt. 

Lehrer*innen in Virtual Reality weiterbilden

„Das Forschungs-, Innovations- und Transferprojekt LPI ermöglicht es uns, in einer länderübergreifenden Perspektive digitales und digital gestütztes Unterrichten in den MINT-Fächern zu stärken und einen phasenübergreifenden Wissenstransfer im Sinne einer gemeinsamen Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen von Lehrpersonen im Lehramt an berufsbildenden Schulen herzustellen“, betont der Projektleiter an der Universität Stuttgart, Professor Bernd Zinn von der Abteilung Berufspädagogik mit Schwerpunkt Technikdidaktik (BPT). „Die Universität Stuttgart setzt den Schwerpunkt dabei auf technologiebasierte Erfahrungswelten, also Virtual, Augmented und Mixed Reality (VR, AR und MR) sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht. Anwendungen und Forschungsergebnisse, die wir bislang für die Ausbildung von Lehramtsstudierenden entwickelt haben, werden nun im Kompetenzzentrum in die Weiterbildung von Lehrer*innen überführt und sollen also auch bereits langjährig tätige Lehrpersonen zum Einsatz entsprechender Technologien befähigen.“

Das Kompetenzzentrum LPI ist eines von deutschlandweit sechs geförderten Kompetenzzentren im MINT-Bereich. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Kooperation mit den Ländern mit rund zwei Millionen Euro für eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren gefördert und vernetzt lehrerbildende Standorte sowie weitere Einrichtungen der Lehreraus- und -weiterbildung. Im Zentrum steht dabei eine enge Zusammenarbeit der drei Mitglieder der TU9-Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland, Universität Stuttgart, Technische Universität Darmstadt und Technische Universität München sowie der PH Schwäbisch Gmünd.

Neue Formate entwickeln und an mehreren Standorten erproben

Es werden ein länder- und phasenübergreifendes Interface der beruflich-technischen Bildung entwickelt sowie forschungsbasierte Fortbildungs- und Beratungskonzepte an den Standorten umgesetzt. LPI führt Stakeholder in der beruflichen Bildung, etwa Universitäten, Landes- und Fortbildungsinstitutionen, Ministerien und Berufsbildende Schulen, zusammen und ermöglicht das Erproben verschiedener Formate und Konzepte unter Berücksichtigung bestehender Strukturen und Initiativen der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen.

In dem Verbund werden sechs aktuelle Themen der digitalen Transformation an Berufsbildenden Schulen adressiert. Die ersten beiden Themenschwerpunkte beschäftigen sich mit hybriden Lernlandschaften und Medienpaketen als modulare Bausteine von personalisiertem Lernen. Zwei weitere Schwerpunkte fokussieren das Responsive Learning und Learning Analytics sowie den Einsatz virtueller, erweiterter und gemischter Lern- und Arbeitsumgebungen in der beruflichen Bildung. Zudem stehen berufsschulische Lernfabriken sowie die digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung im Fokus des Projekts.

Projektbeteiligte Standorte in LPI:

Technische Universität Darmstadt, Technische Universität München, Universität Stuttgart und Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Kooperationspartner in LPI:

Hessisches Kultusministerium, Kultusministerium Baden-Württemberg, Seminar für Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte (Berufliche Schulen) Karlsruhe, Seminar für Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte (Berufliche Schulen) Stuttgart, Studienseminar für berufliche Schulen in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden sowie das Zentrum für Lehrerbildung der Technischen Universität Darmstadt

Fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Bernd Zinn
Universität Stuttgart
Institut für Erziehungswissenschaft (IfE)
Leiter der Abteilung Berufspädagogik mit Schwerpunkt Technikdidaktik (BPT)
E-Mail
Telefon: +49 (0)711 685-84360

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