Beteiligung an UN-Kampagne "STOPP Gewalt gegen Frauen"

24. November 2023

Zum Internationen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen beteiligt sich die Universität Stuttgart an der UN-Kampagne „Orange the World“ durch Hissen der orangen Fahne „STOPP Gewalt gegen Frauen“.

Eine Fahne der UN-Kampagne „Orange the World“ wurde am 24.11.2023 auf dem Campus der Universität Stuttgart, sowohl in Vaihingen, als auch in der Stadtmitte gehisst. Die orange Farbe als Symbol für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen macht darauf aufmerksam, dass geschlechtsspezifische Gewalt nach wie vor allgegenwärtig ist.

Auch im Hochschulkontext sind vor allem Frauen, queere Personen und Menschen mit Behinderung nicht genug vor sexuellen Übergriffen geschützt. In einer von GESIS -  Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften für UniSAFE Ending Gender-Based Violence durchgeführten Studie Gender-based violence and its consequences in European Academia  an 46 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in 15 EU-Ländern gaben fast ein Drittel der Befragten Studierenden und Mitarbeitenden an, schon mindestens einmal sexuelle Belästigung an der Hochschule erlebt zu haben.

Die Auswirkungen sind vielfältig: Beschäftigte geben an, weniger produktiv zu arbeiten, unzufrieden mit ihrem Arbeitsumfeld und Ihrer Tätigkeit zu sein und vermehrt darüber nachzudenken den wissenschaftlichen Bereich zu verlassen. Studierende berichten von verpassten Kursen, geringeren Lernleistungen, mehr Distanz zu ihren Mitstudierenden und Unzufriedenheit mit dem Verlauf ihres Studiums.

v.l.n.r.: Silvia Meyer (Beauftragte für Chancengleichheit), Christine dos Santos Costa (Ansprechperson bei sexueller Gewalt) und Tanja Walther (uniqUS – Stabsstelle für Inklusive Universitätskultur) unterstützen die Aktion für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.

Zahlen der UN

Einschränkung der Freiheit von Frauen stoppen

Auch in der Öffentlichkeit gehören psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt für viele Menschen zum Alltag. Nahezu alle Befragten einer aktuellen sächsischen„Dunkelfeldstudie zur Viktimisierung von Frauen“ haben bereits aufdringliche Blicke, Nachpfeifen oder Hinterherrufen erlebt. Auch sexuelle Anspielungen, obszöne Witze, Gesten oder Kommentare gehören zur Erfahrungswelt von 94% der Befragten. Die Hälfte aller Befragten hat schon einmal oder mehrfach erlebt, dass jemand sie zu sexuellen Handlungen oder Geschlechtsverkehr zwingen wollte.

Im Digitalen wird diese Gewalt fortgeführt. Dabei reichen die Formen von Online-Gewalt von Hass-Kommentaren und Gewaltandrohungen über unerwünschte sexuell explizite Nachrichten und Bilder (z.B. „dick pics“) bis hin zu Cyber Stalking.

Aus Angst vor dieser (potenziellen) Gewalt meiden viele daher bestimmte Orte, Situationen oder Online-Plattformen und entwickeln Vermeidungsstrategien, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen. So kann digitale und „analoge“ Gewalt dazu führen, dass Frauen, Mädchen und queere Menschen sich aus dem öffentlichen Raum zurückziehen und ihre Freiheit eingeschränkt wird.

Damit jede*r gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben kann, ist es wichtig dass auch im Hochschulalltag Offenheit, Toleranz, Respekt und Fairness die Basis des Miteinanders bilden. Entsprechend hat die Universität Stuttgart Diversity in ihrem Leitbild verankert und ist Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt sowie der Erklärung „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ und unterstützt die Resolution der Hochschulen in Baden-Württemberg gegen sexualisierte Diskriminierung, sexuelle Belästigung und andere Gewalt

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