Einbau des Wäremtauschers über das Dach des ILA

Wärmetauscher kommt über das Dach

22. August 2018, Nr. 77

Spektakuläre Anlieferung am Höhenprüfstand für Triebwerke der Universität Stuttgart

Ein 300-Tonnen-Kran hat am Mittwoch, den 22. August über das Dach des Instituts für Luftfahrtantriebe der Universität Stuttgart die Bauteile für einen Wärmetauscher in der Größe eines Einfamilienhauses einschweben lassen: Der Kessel mit einem Gewicht von 19 Tonnen sowie der 22 Meter hohe Kamin sind das Kernstück für die Erweiterung des Höhenprüfstands, an dem Flugtriebwerke oder deren Module auf ihr Verhalten in großer Höhe getestet werden. Der Umbau hat ein Investitionsvolumen von rund 4,5 Millionen Euro.

Der Höhenprüfstand der Universität Stuttgart ist eine in Deutschland einzigartige Anlage. Man kann dort untersuchen, wie sich Flugtriebwerke oder ihre Module in großen Flughöhen unter verschiedenen Luftdruck-, Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-verhältnissen verhalten. Somit ist es möglich, hoch komplexe Versuchsträger den Umgebungsbedingungen in großen Flughöhen auszusetzen, ohne dafür fliegen zu müssen. Eine ausgeklügelte Mess- und Regeltechnik erfasst dabei ein exaktes Bild der Vorgänge im Inneren der Versuchsträger.

Im Rahmen des gemeinsamen Verbundprojektes mit MTU Aero Engines und Rolls-Royce Deutschland „Fortschrittliche Technologie und Testkonzepte für Turbinen, Brennkammern und Kerntriebwerke“ (FoTeKo) im Luftfahrtforschungsprogramm V des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird der Betriebsbereich des Höhenprüfstandes mit Hilfe des neuen Luftwärmetauschers wesentlich erweitert.

 

Feinjustierung des Kessels an seinem künftigen Standort.
Feinjustierung des Kessels an seinem künftigen Standort.

Der jetzt eingebaute Luftwärmetauscher hat dabei die Aufgabe, die Luft im Prüfstand auf Austrittstemperaturen von bis zu 350 Grad Celsius aufzuheizen. Damit wird man auch über die übernächste Generation an Flugtriebwerken hinaus die Komponenten in Stuttgart testen können. Ziel ist insbesondere die Entwicklung von Flugantreiben, die weniger Kerosin verbrauchen, ebenso soll der Ausstoß des "Klimaschädlings" CO2 reduziert werden.

Aufgrund der Größe des Wärmetauschers war es nicht möglich, die Komponenten über die vorhandenen Tore und Türen anzuliefern. Daher wurde ein Teil der Prüfstandshallen abgedeckt, so dass die Einbringung mittels eines Schwerlastkrans über das Dach erfolgen konnte.

Aufrichten des Schornsteins
Aufrichten des Schornsteins

Fachlicher Kontakt:

Prof. Stephan Staudacher, Ulrich Blinne, Universität Stuttgart, Institut für Luftfahrtantriebe, Tel.: +49 (0)711/685 63697, E-Mail

 

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