Innovationspreis 2018 für Swabian Instruments

Startup der Universität Stuttgart gewinnt Innovationspreis 2018

30. November 2018, Nr. 109

Swabian Instruments entwickelt hochgenaue Messgeräte
[Bild: Tom Maurer]

Zwei Absolventen der Universität Stuttgart waren mit ihrem jungen Startup-Unternehmen Swabian Instruments (Schwieberdingen) beim Innovationspreis 2018 des Landes Baden-Württemberg erfolgreich. Sie wurden mit einem mit 15 000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Swabian Instruments entwickeln extrem genaue Messgeräte, die zum Beispiel in der Mikroskopie und in neuen Quantentechnologien zum Einsatz kommen. Zu ihren Kunden zählen große Forschungseinrichtungen weltweit, unter anderem Max-Planck-Institute und das Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Für die Entwicklung und Vermarktung dieser neuen Technologien würdigte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut das junge Unternehmen. „Mit dem Innovationspreis wollen wir den Ideenreichtum und die Kreativität des Mittelstandes auszeichnen und die klugen Köpfe unserer Südwestwirtschaft sichtbar machen”, sagte sie. Der Geschäftsführer von Swabian Instruments, Dr. Helmut Fedder, bedankte sich für die Auszeichnung. „Wir freuen uns, als junges und kleines Startup diesen renommierten Preis erhalten zu haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer herausragenden Technologie von einem international agierenden Hightech-startup aus Baden-Württemberg zu einem starken mittelständischen Unternehmen heranwachsen werden.“

Fedder und sein Kollege Dr. Michael Schlagmüller sind ehemalige Doktoranden aus den Arbeitsgruppen von Professor Jörg Wrachtrup beziehungsweise Professor Tilman Pfau der Universität Stuttgart zu den Themen Quantentechnologie und Quantensensorik. Fedder: „Das Zentrum für Integrierte Quantenwissenschaft und -technologie in Baden-Württemberg (IQST, Center for Integrated Quantum Science and Technology) war die perfekte Plattform, aus der heraus wir so erfolgreich starten konnten. Am IQST sind 27 Institute der Universitäten Stuttgart und Ulm sowie des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung beteiligt. Spitzenforscherinnen und -forscher aus den Bereichen Physik mit anderen Disziplinen arbeiten Hand in Hand und in direkter Kooperation mit der Industrie, um auf der Grundlage quantenphysikalischer Prinzipien zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.

Mit einem EXIST-Gründerstipendium des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und unterstützt durch die Technologie Transfer Initiative (TTI) GmbH der Universität Stuttgart gründeten sie dann 2016 das Startup Swabian Instruments, weil sie selbst folgendes Problem hatten: Um Messdaten zu erfassen und auszuwerten, brauchen Forscher bestimmte Computerprogramme. Bis diese für den jeweiligen Messeinsatz  angepasst sind, benötigen Wissenschaftler im Schnitt rund 30 Prozent ihrer Arbeitszeit. Das war Fedder und Schlagmüller ein zu großer Zeitverlust. Sie lösten das Problem, indem sie die Time Tagger Series entwickelten. Diese Messgeräte transportieren die Messsignale vollständig digitalisiert und in einem verlustfrei komprimierten Format an einen Computer. Die Lösung ist flexibel, skalierbar und sehr kostengünstig. Max-Planck-Institute verwenden den Time Tagger zum Beispiel zur hochgenauen Mikroskopie an einzelnen Molekülen. Weltweit nutzen Forschungseinrichtungen das extrem genaue Messgerät, um schnellere und effizientere Forschungsergebnisse im Bereich der neuen Quantentechnologien zu erzielen.

Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg wird vergeben an im Land ansässige kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung für beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen oder bei der Anwendung moderner Technologien in Produkten, Produktion oder Dienstleistungen.

Fachlicher Kontakt:

Dr. Helmut Fedder, CEO Swabian Instruments GmbH, Tel.: 0711 400-479 11, Mail

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Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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