Sommererhebung 2018: Energieeffizienz-Index EEI erholt sich

27. Juni 2018, Nr. 61

Unternehmen wollen Klimaziele erreichen

Der Energieeffizienz-Index EEI hat sich zum Sommer 2018 leicht erholt. Praktisch alle der über 1000 teilnehmenden Unternehmen sprechen sich dafür aus, die Handlungslücke zum Erreichen der Energie- und Klimaziele für 2020 zu schließen. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Der EEI wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA und dem TÜV Rheinland erstellt.

Die Bedeutung von Energieeffizienz ist für Unternehmen unverändert hoch, die geplanten Investitionen steigen und der Indexwert zur erwarteten Energieproduktivität ist wieder deutlich höher, nachdem er zuletzt zum Jahreswechsel 2017/18 innerhalb eines halben Jahres stark abgesunken war.

„Die Stimmungslage in den Unternehmen scheint sich für die Energieeffizienz wieder ins Positive gedreht zu haben. Die Unternehmen sind scheinbar auch bereit, Maßnahmen wie eine Belastung von Energieträgern auf Basis der CO2-Intensität sowie eine Ausweitung des Emissionshandels zu tragen, um die Klimaziele zu erreichen“, so der Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP)= in Stuttgart.

1130 Unternehmen aus 20 Branchen beantworteten auch die halbjährlich wechselnden Sonderfragen des EEI. Nahezu alle befragten Unternehmen wollen dazu beitragen, die Energie- und Klimaziele für 2020 zu erreichen. Sie begrüßen neben Anreizen auch ordnungspolitische Maßnahmen und würden dafür eine Erhöhung von Steuern oder Abgaben in Kauf nehmen.

Bild 1: Mit welchen Maßnahmen sollte aus Ihrer Sicht die bestehende Handlungslücke bei den Energie- und Klimazielen 2020 geschlossen werden) (n=1073, n‘=2412 [Mehrfachnennung war möglich]).
Bild 1: Mit welchen Maßnahmen sollte aus Ihrer Sicht die bestehende Handlungslücke bei den Energie- und Klimazielen 2020 geschlossen werden) (n=1073, n‘=2412 [Mehrfachnennung war möglich])

Nur jedes dritte Unternehmen hat bisher die bereitgestellten Fördermittel zur Erhöhung der Energieeffizienz in Anspruch genommen. Je kleiner die Unternehmen sind, desto seltener. Der Grund ist laut Indexumfrage sehr häufig die komplizierte Beantragung.

Bild 2: Haben Sie bereits Fördermittel für die Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen in Anspruch genommen oder planen Sie das zu tun? (n=1130)
Bild 2: Haben Sie bereits Fördermittel für die Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen in Anspruch genommen oder planen Sie das zu tun? (n=1130)

Meist werden Investitionen also aus Bordmitteln getätigt. 70% der Befragten geben an, Eigenkapital einzusetzen, 17% nehmen einen Kredit auf. „Alternative Methoden der Finanzierung sind weitgehend unbekannt und werden praktisch nicht genutzt“, so EEP-Chef Sauer, „die Message scheint hier noch nicht wirklich anzukommen“. Dabei gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie etwa Crowdfunding, den Energieeffizienzfonds, die Energieeffizienzhypothek u.a.

Bild 3: Wie finanzieren Sie Energieeffizienzmaßnahmen? (1058<n<1109)
Bild 3: Wie finanzieren Sie Energieeffizienzmaßnahmen? (1058<n<1109)

„Eine Schlussfolgerung aus der aktuellen EEI-Erhebung lautet: Die deutschen Unternehmen sind gewillt, sich für Energieeffizienz und das Klima zu engagieren. Unsere Empfehlung: Die Politik sollte nun schnell dafür sorgen, dass die nicht abgerufenen Fördermittel unbürokratisch genutzt werden können“, so Prof. Sauer.

Fachlicher Kontakt:

Christian Schneider M.Sc., Projektleiter Energieeffizienz-Index, EEP – Universität Stuttgart, Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart, E-Mail, Tel: +49 711-970 3640

Kontakt

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Birgit Spaeth

Dr. phil.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Hochschulkommunikation

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