Prüfstand zum Testen der verschiedenen Konzepte für den Fahrzeuginnenraum.

Fahrkomfort beim autonomen Fahren

4. Dezember 2020, Nr. 80

Forschende der Universität Stuttgart an Projekt RUMBA zur Gestaltung des Fahrzeuginnenraums beteiligt
[Bild: Universität Stuttgart/IKTD]

Lesen oder gar schlafen beim Autofahren und dennoch im Notfall bereit sein, das Fahrgeschehen zu übernehmen – wenn Fahrzeuge erst einmal hochautomatisiert unterwegs sind, ändern sich die Möglichkeiten und Anforderungen für Fahrer und Passagiere. Wie der Fahrzeuginnenraum künftig gestaltet werden muss, um unter den geänderten Gegebenheiten Komfort und Sicherheit zu gewährleisten, untersuchen Forschende der Universität Stuttgart mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt RUMBA.

Auf dem Weg zum automatisierten Fahren schreitet die Entwicklung stetig voran. Technisch können heute schon viele Fahrfunktionen umgesetzt werden, doch die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer, speziell im Bereich der Innenraumgestaltung, wurden bisher nur tangiert. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Projekt RUMBA (Realisierung einer positiven User Experience mittels benutzerfreundlicher Ausgestaltung des Innenraums für automatisierte Fahrfunktionen) die Vision eines ganzheitlichen Fahrkomfortkonzepts für das automatisierte Fahren. In dem Konsortium unter Führung der Robert Bosch GmbH kooperieren das Forschungs- und Lehrgebiet Technisches Design des Instituts für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) der Universität Stuttgart mit namhaften Herstellern, Zulieferern sowie kleinen und mittleren Unternehmen aus der Automobilindustrie. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund 
10 Millionen Euro gefördert.

Um die Vision umzusetzen, entwickeln die Forschenden zum einen neue Innenraumkonzepte für Pkw und Lkw. So könnten bei einem Pkw künftig die Sitze frontal oder als Lounge positioniert sein, bei einem Lkw kann der Fahrerarbeitsplatz zu einem Büroarbeitsplatz werden. Zum zweiten wird die Adaption der Fahrdynamik für zukünftige Fahrszenarien erforscht, um zum Beispiel zu vermeiden, dass den Insassen beim Beschleunigen der Kaffee überschwappt. Ziel des Projekts sind mehrere Prototypen, in denen eine Symbiose aus neuartigen Innenraum-konzepten und der adaptiven Fahrdynamik realisiert werden können. 

Nutzerorientierte Konzepte und modulare Innenräume

Der Schwerpunkt des Technischen Designs am IKTD der Universität Stuttgart, das die Leitung des Teilprojekts der Konzeptentwicklung verantwortet, ist die nutzerzentrierte Konzeptionierung des Innenraums. Im Fokus steht auch die Gestaltung modularer Innenräume und die Durchführung umfassender Studien. Hierfür bringt das IKTD Expertise in der Maßkonzeption, der Mensch-Maschine-Interaktion und im Fahrzeug-Design mit. 

Für die entwicklungsbegleitenden Untersuchungen werden Probanden gesucht, die die Konzepte mittels Virtual Reality, Sitzkisten und Simulatoren sowie mit realen, dynamischen Versuchsfahrzeugen testen.

Fachlicher Kontakt:

Florian Reichelt, Universität Stuttgart, Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design, Forschungs- und Lehrgebiet Technisches Design, Tel. +49 (0)711 685 68218, E-Mail

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