Energieeffizienz-Index so hoch wie nie

9. Januar 2019, Nr. 001

Aktuelle Ergebnisse der Wintererhebung 2018/2019

Die Energiewende in Unternehmen läuft: Der Energieeffizienz-Index EEI ist mit 2,24 Punkten zum Winter 2018/19 so hoch wie noch nie. Das heißt, die Unternehmen wollen wieder Energie einsparen und tun auch etwas dafür. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Der EEI wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bun­desverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA und dem TÜV Rheinland und weiteren Partnern erstellt.

Energieeffizienz hat in den Unternehmen nach wie vor eine hohe Bedeu­tung. Die im letzten Jahr erfolgten und für die nächsten zwölf Monate geplanten Investitionen sind steil angestiegen und der Indexwert insge­samt ist doppelt so hoch wie vor einem halben Jahr. „Die Chancen für mehr Energieeffizienz in den Unternehmen stehen so gut wie nie“, so Prof. Alexander Sauer, Leiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart.

Etwa 950 Unternehmen aus über 20 Branchen beantworteten auch die halbjährlich wechselnden Sonderfragen des EEI. 65 Prozent der Großun­ternehmen messen oder schätzen, ob ihre Energieeffizienzmaßnahmen zum Erfolg geführt haben. Hier gibt es jedoch noch weiteres Potenzial für Kleinstunternehmen, von denen bisher nur knapp die Hälfte den Erfolg überprüft.

Bild 1: Wird in Ihrem Unternehmen der Erfolg von Energieeffizienzmaßnahmen nach deren Umsetzung durch Messung und Verifizierung überprüft? (n=750)
Bild 1: Wird in Ihrem Unternehmen der Erfolg von Energieeffizienzmaßnahmen nach deren Umsetzung durch Messung und Verifizierung überprüft? (n=750)

Drei Viertel aller Betriebe sind bereits in der Lage, den Energieverbrauch der Produktion einzelner Produkten zuzuordnen. Dadurch gewinnen Unternehmen die Fähigkeit, zielgerichtet die Energieproduktivität ihrer Produktion zu steigern und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Bild 2: Was sind Ihre Entscheidungskriterien für Investitionen in Energieeffizienz? (680<n<837)
Bild 2: Was sind Ihre Entscheidungskriterien für Investitionen in Energieeffizienz? (680<n<837)

Über 80 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Energieeinspa­rung als wichtiges Entscheidungskriterium an. Bei den finanziellen Krite­rien werden der Investitionshöhe, der Amortisationszeit und den Le­benszykluskosten die höchste Bedeutung zugeordnet.

Bild 3: Was halten Sie von einer organisatorischen Zusammenfassung der Zuständigkeiten von Energieeinkauf und Energieeffizienz in einer Hand (n=840)

Soll der Einkauf von Energie und die Planung von Energieeffizienzmaßnahmen in einer Hand liegen? Zwei Drittel aller befragten Unternehmen finden, dass die Zusammenfassung der Zuständigkeiten Sinn macht.

„Die aktuelle Stimmungslage in der Industrie ist sehr positiv“, so das Fazit von Alexander Sauer. „Sie verdeutlicht die Bereitschaft und die Fähigkeit zu handeln. Es bedarf jetzt verlässlicher energiepolitischer Rahmenbedingungen, die eine konsequente Umsetzung identifizierter Maßnahmen durch die Industrie ermöglicht. Dies ist eine Chance für Deutschland und für die Energieeffizienz, sich wieder als wichtiger Treiber der Energiewende zu positionieren“ so Sauer.

Fachlicher Kontakt:

Pressekontakt Institut für Energieeffizienz
Dr. Birgit Spaeth, Telefon 0711 970-1810, E-Mail

Fachlicher Kontakt
Christian Schneider M.Sc (Projektleiter Energeieffizienz-Index), Telefon 0711 970-3640, E-Mail

Institut für Energieeffizienz in der Produktion: www.eep.uni-stuttgart.de

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