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Internationale Spitzenforscher*innen, die in den Bio- und Ingenieurswissenschaften gemeinsam an intelligenten Lösungen für eine personalisierte Gesundheitsversorgung arbeiten, kamen in entspannter Atmosphäre zur Veranstaltung „Let´s talk science over punch and posters“ zusammen, um über Neues aus der Biotechnologie, dem Bioengineering, der Sensorik und Nanotechnologie sowie dem Bereich biointelligente Systeme und Robotik zu diskutieren – eine gute Gelegenheit für drei neue Tenure-Track-Professor*innen, sich und ihre Forschung vorzustellen und in der hiesigen Wissenschaftscommunity willkommen geheißen zu werden.
Jun.-Prof. Franziska Traube: Neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung von Krebszellen
Juniorprofessorin Franziska Traube will neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung von Krebszellen gewinnen. Hierfür will sie unter anderem entschlüsseln, wie Stoffwechselprozesse die Eigenschaften von Tumorzellen in verschiedenen Entwicklungs- und Krankheitsstadien beeinflussen. Wie erwerben Tumorzellen ihre einzigartigen Eigenschaften, die sie in die Lage versetzen, sich während der Metastasierung an neue Umgebungen anzupassen, Arzneimittelresistenzen zu entwickeln oder sich der Behandlung zu entziehen? Das ist eine der zentralen Fragen, denen Traube mit ihrem Team nachgehen will. Ihr Ziel: Wissen erzeugen, das später genutzt werden kann, um präzise prognostische Marker und neue therapeutische Maßnahmen zur Beseitigung ruhender Krebszellen zu finden, die ansonsten schwer zu erreichen sind.
Franziska Traube leitet seit Juni 2023 die Abteilung Biochemie zellulärer biomedizinischer Systeme am Institut für Biochemie und Technische Biochemie (IBTB) der Universität Stuttgart. Zuvor startete sie im Oktober 2021 ihre unabhängige Forschungsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und wurde im August 2022 Liebig-Fellow an der TUM School of Natural Sciences. Traube promovierte 2020 in Organischer Chemie an der LMU.
Jun.-Prof. Amirreza Aghakhani: Intelligente Mikroroboter für biomedizinische Anwendungen
Juniorprofessor Amirreza Aghakhani fokussiert sich vor allem auf die Entwicklung intelligenter Mikroroboter für biomedizinische Anwendungen etwa der gezielten Verabreichung von Medikamenten, der Mikrochirurgie oder der Entgiftung und Diagnostik. Hierfür entwickelt er Verfahren der Mikro- und Nanofabrikation sowie Ultraschalltechnologien weiter. Die Fortbewegung von Mikrorobotern in komplexen biologischen Umgebungen, die präzise Bildgebung und der effiziente Transport von Medikamenten in erkrankte Bereiche sind Herausforderungen, die Aghakani und seine Forschungsgruppe lösen wollen. Damit wollen sie die Lücke zwischen biomedizinischer Laborforschung und klinischen Anwendungen schließen und medizinische Mikroroboter an die Spitze der modernen Gesundheitsversorgung bringen.
Aghakhani leitet die Gruppe Mikrorobotische Biomedizinische Systeme am Institut für Biomaterialien und Biomolekulare Systeme der Universität Stuttgart und ist Fellow des internationalen Doktorandenprogramm IMPRS-IS (The International Max Planck Research School for Intelligent Systems). Zuvor hatte er unter anderem eine Assistenzprofessur für Maschinenbau an der Universität Newcastle inne. Aghakhani promovierte 2018 in Maschinenbau an der Koc-Universität in der Türkei.
Jun.-Prof. Chengzhe Tian: Forschung für Medikamente gegen Tumorrezidive
Juniorprofessor Chengzhe Tian will erforschen warum Tumore nach einer Standardbehandlung oftmals zurückkommen. Damit will er zur Entwicklung von Medikamenten beitragen, die so genannte Rezidive besser verhindern, Krebspatient*innen ein gesundes Weiterleben ermöglichen und ihre Lebenserwartung verlängern. Warum entziehen sich bestimmte Krebszellen der Wirkung von Medikamenten, teilen sich weiter und sind dafür verantwortlich, dass die Krebserkrankung zurückkehrt? Um diese Frage zu beantworten, blickt Tian mittels fluoreszierender Proteine, so genannter "molekularer Lampen“, direkt in die Krebszellen hinein, behandelt sie mit Medikamenten, hält mittels mikroskopisch erzeugter Bilder fest wie die Zellen auf die Behandlung reagieren und untersucht dann mittels computergestützter Werkzeuge die Daten jeder einzelnen Zelle – eine Analyse, die Aufschluss darüber geben soll, welche Krebszellen warum sich der Behandlung widersetzen.
Tian leitet die Gruppe Signaldynamiken von zellulären biomedizinischen Systemen am Institut für Zellbiologie und Immunologie (IZI) der Universität Stuttgart. Zuvor hat er unter anderem am Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM), an der Universität von Boulder, Colorado und an der ETH Zürich geforscht. Seine Promotion in Biophysik schloss Tian 2017 an der Universität von Kopenhagen ab.