Bereits im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Mobilitätskonzepte für einen emissionsfreien Campus“ vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) wurde die Universität Stuttgart 2019 für ihr Mobilitätskonzept Mobility Living Lab (MobiLab) ausgezeichnet. Nun startet das Projekt in die Leuchtturmphase und wird vom MWK in einem Zeitraum von zwei Jahren mit insgesamt 3,5 Mio. Euro gefördert. In dieser Zeit macht sich die Universität Stuttgart auf den Weg, ihre anspruchsvollen mobilitätsbezogenen Klimaziele umzusetzen. Bei einer Auftaktveranstaltung in der Forschungsfabrik ARENA2036 am 29. Juni 2020 auf dem Campus Vaihingen übergab Wissenschaftsministerin Theresia Bauer den Förderbescheid an Rektor Prof. Wolfram Ressel.
In ihrer Ansprache unterstrich die Ministerin, dass klimafreundliche Mobilitätslösungen praktikabel und vor allem erlebbar gemacht werden müssen, damit sie zu einem geänderten Verhalten beitragen. „Ein Hochschulcampus kann das ideale Reallabor sein, in dem neue Ideen entwickelt, getestet und umgesetzt werden“, so Bauer. Die Ministerin unterstricht die Schrittmacherfunktion von MobiLab: „Mit ihrem vielversprechenden Mobilitätskonzept kann die Universität Stuttgart auf ihrem Campus auch Städten beispielhaft aufzeigen, wie nachhaltige Mobilität nutzerfreundlich umgesetzt werden kann.“
In seinem Grußwort skizzierte Prof. Wolfram Ressel die mobilitätsbezogenen Klimaziele der Universität Stuttgart sowie das Vollkonzept und die Roadmap der zweijährigen Projektförderphase. Er betonte, dass die Finanzierung durch das MWK allen Beteiligten als eine wertvolle Motivation gelte, den Campus als Testfeld zur Emissionsfreiheit auszubauen gemäß der Vision der Universität Stuttgart „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“.
Der Rektor sagte weiter: „In der nun folgenden Förderphase geben wir dem Projekt MobiLab eine neue, nunmehr die gesamte Universität Stuttgart umfassende Zielsetzung. MobiLab definiert ein einzigartiges Ziel zur Minderung der mobilitätsbezogenen Freisetzung von CO2 der gesamten Universität Stuttgart. Der Campus Vaihingen ist nun das Reallabor zur Umsetzung weitgehender innovativer Ansätze in der Kombination von konkreten, in naher Zukunft zu realisierenden Maßnahmen und zukunftsorientierten Forschungsaktivitäten.
Klimaziel 2035 der Universität Stuttgart
Auf der Grundlage der globalen 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO sowie der internen Profilbildung mit der Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ hat die Universität Stuttgart in ihrem „Strategiedialog Nachhaltigkeit“ mit allen Mitgliedsgruppen der Universität festgelegt, dass für die Sektoren der Mobilität und des Gebäudemanagements die energiebezogene Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 erreicht werden soll.
MobiLab: drei Übergeordnete Aspekte – zehn Teilprojekte
Das Konzept des Projekts sieht zehn Teilprojekte vor, deren Definition von drei übergeordneten Gedanken bestimmt ist:
Der erste Gedanke gilt der Verankerung von MobiLab an der Universität Stuttgart im Speziellen und der Veränderung der auf die Universität bezogenen Mobilität im Allgemeinen. Die Teilprojekte Koordinierungsstelle Mobilität, Mobilitätsbeauftragte*r sowie Monitoring Mobilität und CO2-Emission dienen dazu, diese Prozesse an der Universität zu manifestieren.
Der zweite Gedanke bei der Teilprojektauswahl bezog sich auf die Weiterführung der bereits im Wettbewerbsbeitrag des vergangenen Jahres definierten Maßnahmen: RegioradStuttgart, E-Scooter, CampusShuttle, Machbarkeitsstudie Klima- und Umweltgutachten Parkhaus B 14, Forschungsstraße Dynamisches Laden und sichere Energieversorgung.
Der dritte Aspekt schließlich greift Themen auf, die im Rahmen der bisherigen Bearbeitung von MobiLab an die Universität herangetragen wurden: Parkraumbewirtschaftung, automatisches Fahrradparkhaus mit Ladestation und Fahrradboxen.