Zum Team des neuen Green Office gehören die beiden Nachhaltigkeitsmanagerinnen Dr. Elif Köksoy und Dr. Brigitte Lorenz sowie Dr. Charlotte Toulouse, persönliche Referentin des Prorektors für Forschung. Eine sehr enge Zusammenarbeit besteht darüber hinaus mit der Mobilitätsmanagerin Laura Schlowak und dem Energiemanager Harald Hentze und vielleicht auch bald mit Ihnen. Denn das ist die Idee des Green Office, dass es getragen wird vom Engagement der Mitarbeitenden und Studierenden der Universität.
Die Nachhaltigkeitsmanagerin Elif Köksoy kommt aus der Umweltforschung, war zuvor als Geomikrobiologin am Leibniz-Institut DSMZ (Braunschweig), am Bigelow Laboratory for Ocean Sciences (Maine, USA) und an der Universität Tübingen tätig. Sie weiß, was es für eine Herausforderung sein kann, Nachhaltigkeit in die Forschungstätigkeit mit einzubeziehen.
Brigitte Lorenz hat vor ihrem Wechsel zum Green Office am Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) die Nachhaltigkeitsstrategie mitentwickelt und hat maßgeblich an der Einführung und Aufrechterhaltung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme) mitgewirkt. Sie hat sich in diesem Rahmen auch mit Themen wie u.a. Abfallkonzepten, nachhaltiger Beschaffung sowie Lieferkettenmanagement beschäftigt und möchte ihre Expertise in das Green Office einfließen lassen. Informationen zur Nachhaltigkeit am HLRS.
Charlotte Toulouse bildet als Referentin des Prorektors für Forschung die Schnittstelle zur Universitätsleitung, um das Green Office strukturell zu verankern und strategisch einzubinden. Eine Verknüpfung besteht zum Runden Tisch Klima, den es seit 2020 als beratendes Gremium gibt, bestehend aus Akteur*innen aller Bereiche wie Initiativen, interessierten Studierenden und Mitarbeiter*innen.
Laura Schlowak trägt als Mobilitätsmanagerin dazu bei, die Nachhaltigkeitsbelange in der Universität Stuttgart strukturell zu verankern und zu institutionalisieren. Wichtige Ziele der Universität sind der autofreie Campus und bis 2035 die Klimaneutralität in der Mobilität, die im Rahmen des Leuchtturmprojekts MobiLab erreicht werden sollen.
Harald Hentze ist Energiemanager an der Universität Stuttgart. Nie war energiebewusstes und ressourcenschonendes Handeln so wichtig wie heute. Deshalb nutzt die Universität Stuttgart zur Erhöhung der Energieeffizienz ein durchgängiges Energiemanagement-System. So werden Energieverbrauch und Energiekosten kontinuierlich gesenkt.
Das Team wird im Spätsommer um fünf studentische Mitarbeiter*innen verstärkt. Zudem können sich ehrenamtlich mitarbeitende Studierende über Projektarbeiten ECTS anrechnen lassen, das Angebot einer SQ für Studierende ist angedacht.
„Wir wollen mit dem Green Office eine starke Nachhaltigkeitskultur an der Universität etablieren“, erläutert Elif Köksoy, „wir sammeln aktuell Ideen zu Nachhaltigkeitsprojekten, die als Katalysatoren für diesen Prozess wirken können. Erste Vorschläge und Ideen sind beim Green Office schon eingereicht worden, viele drehen sich um das Thema Abfallmanagement, nachhaltigere Grünflächen und Ressourcenschonung, wie z.B. beim Papierverbrauch. Wir beraten dann, prüfen die Machbarkeit, suchen nach weiteren Unterstützer*innen, bringen verschiedene Akteure zusammen, planen Events“, berichtet die Nachhaltigkeitsmanagerin. „In erster Linie aber zielen wir darauf ab, Nachhaltigkeits-Interessierte bei der selbstständigen Umsetzung ihrer Projektideen zu unterstützen und sie mit den richtigen Mitstreiter*innen für ihre Vorhaben zu vernetzen. So können wir gewährleisten, dass eine Vielzahl an Nachhaltigkeits-Projekten, die von den Universitätsangehörigen selbst geleitet werden, auf dem Campus ins Leben gerufen werden. Mit dem Referat für Nachhaltigkeit von stuvus steht das Green Office im regelmäßigen Austausch, gemeinsam arbeitet das Team an Konzepten für die Verankerung einer starken Nachhaltigkeitskultur auf dem Universitätscampus.
„Wir wollen die erste Anlaufstelle für Best Practices sein, Schnittstelle eines interdisziplinären Netzwerks und Ideenschmiede.“ Das Green Office trägt als Leuchtturm für Nachhaltigkeitsfragen Verantwortung für die zukünftige nachhaltige Entwicklung der Universität. Köksoy erklärt: „Wir wollen gerne auch die Lehre adressieren und das Wissen um die eigene Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung an die Studierenden aber auch außerhalb der Universitätsgrenzen an interessierte Bürger*innen bringen.“
Wir können nichts bewirken ohne die Akteure und das Engagement von vielen.
Elif Köksoy
Ins Gespräch kommen
Um mit interessierten Universitätsangehörigen und Externen ins Gespräch zu kommen, bietet das Green Office verschiedene Plattformen an, z.B die vorerst virtuelle Veranstaltung Lunch and Chat, bei der im lockeren Rahmen beim Mittagessen ein Kennenlernen und Dialog zu verschiedensten Nachhaltigkeitsthemen ermöglicht wird.
Lunch and Chat findet jeden ersten Freitag im Monat um 12:00 Uhr statt.
Nächster Termin: 3. September 2021, 12-13 Uhr, in Präsenz oder bei Webex
Initiative der Studierenden traf auf offene Ohren der Universitätsleitung
Entstanden ist die Idee für das Green Office bei den Studierenden. In den Niederlanden gibt es schon seit einigen Jahren vergleichbare Institutionen an den Hochschulen. Charlotte Toulouse erklärt: „Die Studierenden sind sehr engagiert, das Thema Nachhaltigkeit an Hochschulen ist ihnen wichtig. Sie hatten den Wunsch, dies strukturell an der Universität zu verankern.“ Die Universitätsleitung stand der Initiative von Beginn an offen gegenüber. Es gab einen Strategiedialog dazu im Rahmen der Exzellenzstrategie, auch im aktuellen SEPUS wurde das Thema aufgenommen. Ende 2020 konnte dann die THE SCHAUFLER FOUNDATION als Förderer gewonnen werden.
Kick-off Veranstaltung
Beim Kick-off stellte das Team sich und seine künftigen Aufgaben vor. Ein Impuls-Vortrag verglich die Auswirkungen des Klimawandels in Stuttgart und der philippinischen Hauptstadt Manila und in einer Podiumsdiskussion sprachen die Teilnehmer*innen über die Rolle der Universität Stuttgart, der Forschung und der Lehre im Hinblick auf den Klimawandel: Welche Aufgaben müssen wir übernehmen, wo liegt unsere Verantwortung und sind wir auf dem richtigen Weg? Mit der Resonanz beim Kick-off war das Team sehr zufrieden. „Wir hatten ein sehr gemischtes Publikum, Studierende, Beschäftigte, auch Externe, unter anderem von anderen Hochschulen waren dabei“, berichtet Elif Köksoy.
Wir sind verantwortlich für das, was wir tun und das, was wir nicht tun. Wir wollen Verantwortung tragen.
Rektor Prof. Wolfram Ressel
"Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt“, erklärt Rektor Prof. Wolfram Ressel in der Begrüßung. „Wir möchten 2035 klimaneutrale Universität sein. Mit Projekten wie MobiLab, Campus hoch i, und intelligenter, nachhaltiger Gebäudenutzung engagieren wir uns bereits. Wir brauchen den Willen zur Veränderung. Ziehen wir gemeinsam los!“
Auswirkungen des Klimawandels in Stuttgart und Manila
In seinem Impulsvortrag stellte Hannes Lauer, Promovierender am Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS) exemplarisch vor, welche Folgen des Klimawandels in Stuttgart und in Manila sichtbar und zukünftig zu erwarten sind: In Stuttgart Feinstaub und sehr heiße Sommer, in Manila Stürme und Überschwemmungen. Hier finden schon heute Umsiedlungen als Präventivmaßnahmen statt. Doch in den neuen Siedlungen fehle den Menschen die soziale Verankerung und die Möglichkeit ihren Arbeitsplatz in der Stadt zu erreichen, so Lauer.
Die Diskussionsteilnehmer*innen waren sich einig darüber, dass wir an der Universität Veränderungen anstoßen können und Verantwortung dafür tragen, einen Beitrag zu leisten. „Wir leben in dem Bereich der Welt, in dem wir uns wichtige Forschung leisten können. Wir sollten Produkte exportieren, die dem Klimaschutz dienen“, erklärt Prof. Michael Bargende. David Kopp betont, dass auch die Lehre ist ein wichtiges Element ist: „An der Universität werden die Entscheidungsträger für morgen ausgebildet. Hochschulen sollten Orte der Transformation sein, hier können wir ausprobieren, wie es funktionieren kann.“ Dabei ist soziales Engagement und Partizipation genauso wie Augenhöhe mit allen Beteiligten und globalen Partnern, bestand Konsens in der Runde. Auf die Frage „Sind wir in Deutschland auf einem guten Weg?“ gaben die Teilnehmer*innen unterschiedliche Einschätzungen ab. Das Bewusstsein sei da, oft scheitere es noch an der Umsetzung, so Prof. Astrid Ley. Prof. Antje Stokman gab zu Bedenken, dass die höhere Effizienz von vielen Technologien bisher durch Wachstum aufgefressen wird. Auch Hannes Lauer erklärte, dass es noch ein schwieriger Weg sei: „Es ist manchmal schwer ins Handeln zu kommen. Es kann Spaß machen, Maßnahmen können aber auch weh tun, deshalb müssen sie von allen mitgetragen werden. Dafür ist das Green Office wichtig.“
"Sei dabei!"
Das Green Office Team lädt alle Studierenden und Mitarbeitenden ein sich zu beteiligen.
Schnittstelle zu weiteren Projekten
Das Green Office ist auch die Schnittstellen zu weiteren Projekten der Universität Stuttgart:
„Una Terra“ – im Schwesterformat der uniinternen Förderung Terra Incognita geht es bei dieser Ausschreibung um schlummernde Potenziale und Ideen im Kontext der Nachhaltigkeit. Im Rahmen des Green Office ist eine Vernetzungsveranstaltung aller Projekte geplant.
CampUS hoch i – Reallabor für Klimaschutz und Klimaneutralität an der Universität Stuttgart.
Radeln fürs Klima – Die Universität Stuttgart nimmt an der Kampagne STADTRADELN teil.