Die Welt zu Gast an der Universität

17. Februar 2022

Anfang des Jahres hat die Universität Stuttgart das Management für das Gastdozentenhaus übernommen, zuvor unterstand das Gebäude viele Jahre dem Studierendenwerk. Wir haben den neuen Operations Manager Jonathan Leutwyler gefragt, was alles zu seinen Aufgaben gehört und welche Ideen es gibt, um das Haus zu beleben.

Das Gästehaus mitten auf dem Campus in Vaihingen soll Promovierenden, Dozent*innen und Wissenschaftler*innen ein Zuhause auf Zeit bis zu sechs Monaten bieten. Zur Zielgruppe zählen auch Neuberufene und Stipendiat*innen der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Insgesamt gibt es 39 Wohnungen vom 1-Zimmer-Appartment bis zur großen 3-Zimmer-Wohnung für Familien. Jonathan Leutwyler ist Ansprechpartner für die Gäste, seine Stelle ist im Kanzlerbüro verankert. Die Unterbringung der Gäste der Universität ist dem Kanzler Jan Gerken ein wichtiges Anliegen. Auch die Arbeit an der Weiterentwicklung des Konzepts im Rahmen des Projekts „Next Guest House“ liegt ihm sehr am Herzen. Gerken erklärt: „Durch die Übernahme der organisatorischen Verantwortung für das Gastdozentenhaus wird ein noch engerer Bezug der Universität zu den Gastwissenschaftler*innen aus aller Welt geschaffen. Außerdem können wir ihren Anforderungen mit der Stelle des Operations Manager direkt entsprechen.“

Herr Leutwyler, womit beschäftigen Sie sich aktuell, wie ist das Haus zurzeit ausgelastet?

Jonathan Leutwyler: Zunächst habe ich erwartet, dass es aufgrund von Corona noch keine große Nachfrage gibt, aber das Gegenteil ist der Fall. Das Haus ist gut belegt, ich habe viele Anfragen. Es freut mich sehr, dass der wissenschaftliche Austausch trotz aller Herausforderungen weitergeht. Wir bilden im Haus die Weltbevölkerung ab, zurzeit haben wir viele indische und chinesische Gäste. Die Bewohner*innen kommen aus ganz verschiedenen Fachbereichen. Auch alle Altersklassen sind vertreten, momentan wohnen sechs Kinder im Haus.

Jonathan Leutwyler ist Ansprechpartner für die Nutzer*innen des Gästehauses.

Ich bin der Ansprechpartner für all diese verschiedenen Menschen und bilde gleichzeitig die Schnittstelle zur Zentralen Verwaltung und zur Universität insgesamt. Dabei erlebe ich jeden Tag etwas Neues. Ganz unterschiedliche Anliegen werden an mich herangetragen, ob das der Wunsch nach einem neuen Bürostuhl aufgrund von Rückenbeschwerden ist oder dass z.B. das heiße Wasser nicht funktioniert. Ich kümmere mich dann darum und informiere beispielsweise das Dezernat 6. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Instituten und Einrichtungen der Universität. Wir müssen sehr flexibel sein, da sich aufgrund von Corona viele Regelungen schnell ändern, können beispielsweise die Ankünfte oft nicht verlässlich im Voraus abgesprochen werden.

Gibt es Vorschläge oder Ideen, wie die Nutzung des Gebäudes weiterentwickelt werden kann?

JL: Ja, der zweite Teil meiner Aufgabe besteht darin, gemeinsam mit dem Team „Next Guest House“ das Gebäude neu zu denken. Zum Team gehören neben Vertreter*innen der Universitätsleitung auch die Architektin und Leiterin der Stabsstelle Bauherreneigenschaft & PMO Susanne Rihm, weitere Architekt*innen der Universität, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und die Hochschule Heilbronn. Ich lasse meine Erfahrungen mit dem bisherigen Haus einfließen. Wir möchten zum Beispiel neue digitale Lösungen finden für das Belegungssystem und für die Bearbeitung von Anfragen. Darüber hinaus geht es auch um die Fragen: Welche Bedürfnisse bringen die unterschiedlichen Gäste mit und was möchten wir unseren Gästen bieten?

Was ist Ihnen ein besonderes Anliegen?

JL: Ich habe selbst Erfahrungen im Ausland gesammelt. Einige Aufenthalte habe ich sehr positiv in Erinnerung. Es geht nicht nur darum, Gäste unterzubringen. Ich möchte, dass für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Universität Stuttgart ein spannender und interessanter Ort ist, zu dem sie gerne wiederkommen, von dem sie in der Heimat sagen, dass es ein schöner Aufenthalt war. Hintergrund ist natürlich auch, dass wir die Wissenschaftler*innen halten und international sichtbar sein wollen. Was können und wollen wir also als Universität bieten? Das können z.B. Angebote sein, damit sich die Hausbewohner untereinander und die Uni-Beschäftigten kennenlernen. Sie sollten nicht nur nebeneinanderher leben, sondern auch interdisziplinäre Kontakte knüpfen und sich einbringen können. Ich möchte Netzwerkbildung fördern und einbinden in schon bestehende Veranstaltungen, wie z.B. Grillfeste der Fakultäten oder ähnliches.

Es geht nicht nur darum, Gäste unterzubringen, wir wollen ein Ort sein, zu dem man gerne wiederkommt!

Jonathan Leutwyler, Operations Manager des Gastdozentenhauses

Der gebürtige Schweizer Jonathan Leutwyler hat als Kind mit seinen Eltern einige Jahre in den USA gelebt und ist dort mit Menschen ganz verschiedener Kulturen aufgewachsen. Auch an der internationalen Schule in Basel hat er viele internationale Kontakte geknüpft. Während des Studiums auf das Lehramt Anglistik und Geschichte an der Universität Stuttgart hat Leutwyler als Tutor in der Lehre für ein internationales Projekt von Dr. Wolfgang Holtkamp mitgearbeitet und in diesem Rahmen Universitäten der beteiligten Länder wie Indien, Russland, Südafrika und USA besucht.

Kontakt

Dieses Bild zeigt Jonathan  Leutwyler

Jonathan Leutwyler

 

Operations Manager des Gastdozentenhauses

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