Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg förderte das Infrastrukturprojekt iLIME mit knapp 300.000 Euro. Ziel des Förderprogramms war die Entwicklung innovativer Ladeinfrastrukturlösungen für Elektrofahrzeuge, die als Alternative zum kosten- und zeitintensiven Netzausbau dienen sollen. Dazu ergänzten Wissenschaftler*innen des Instituts für Energieübertragung und Hochspannungstechnik der Universität Stuttgart im ersten Schritt die bestehende Ladeinfrastruktur im TIVOLI Parkhaus der Firma PBW GmbH in Stuttgart um zehn weitere Ladepunkte. Im zweiten Schritt entwickelten sie ein intelligentes, mehrstufiges Lademanagementsystem und setzten dieses um. Abschließend haben die Forschenden das System mithilfe eines Feldtests praktisch erprobt.
Das Lademanagementsystem regelt aktiv die Leistungsnachfrage der insgesamt 20 Ladepunkte, um einer Überlastung der Netzbetriebsmittel entgegenzuwirken. Die Regelung der Leistung wurde hierzu mehrstufig über ein lokales und übergeordnetes Lademanagement umgesetzt. Das lokale Lademanagement steuert dabei dynamisch die Ladevorgänge der einzelnen Fahrzeuge. Das übergeordnete Lademanagement überwacht den aktuellen Netzzustand und vermeidet Überlastungen durch die Ansteuerung eines Pufferspeichers und durch die Vorgabe einer Leistungsquote an das lokale Lademanagement. Das Gesamtkonzept wurde bei einem Feldtest mit mehreren Elektrofahrzeugen erfolgreich erprobt und validiert. Das System wird weiterhin betrieben und soll auf weitere Parkgaragen übertragen werden.
Die Umsetzung des Projektes erfolgte durch ein Konsortium, bestehend aus dem Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik der Universität Stuttgart, dem Parkhausbetreiber PBW GmbH, dem Anbieter von Ladelösungen ChargeHere, eine Innovation der EnBW, und dem Netzbetreiber Stuttgart Netze GmbH.
Alexander Reulein vom Umweltministerium betont, wie wichtig die Beiträge aus solchen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sind: „Durch die praktische Erprobung von innovativen Lösungen wird die Umsetzung der strategischen und gesellschaftlichen Ziele deutlich unterstützt und optimale Lösungen für die Herausforderungen entwickelt.“
Kontakt | Prof. Krzysztof Rudion, Universität Stuttgart, Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik |
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