Umwelt trifft App: Mit BeeLife zu den "wilden Schwestern" der Honigbienen

19. Mai 2022

Wildbienentag am 20. Mai 2022
[Bild: Grafikdesign Marina González]

In unseren Gärten summt und brummt es wieder, und so manch einer oder einem wird vielleicht auffallen, wie unterschiedlich die hungrigen Gäste sind, die sich auf den Blüten tummeln. Ganz besonders unter den Wildbienen finden wir zahlreiche äußerst lebhafte Bestäuberinnen. Rund 560 heimische Arten gibt es, deren Lebensgewohnheiten so vielfältig und unterschiedlich sind wie ihre äußere Erscheinung.

Manche dieser Arten sind sogenannte oligolektische Insekten, die ihre Nahrungsquelle nur aus ganz bestimmten Pflanzen beziehen können. Wird eine solche Pflanze flächendeckend vernichtet, kann auch die damit verbundene Wildbienenart nicht überleben – mit ein Grund dafür, dass von den heimischen Arten rund die Hälfte auf der Roten Liste steht oder bereits ausgestorben ist. Weshalb das so tragisch ist? Wildbienen sind äußerst lebhafte und sehr effiziente Bestäuberinnen. Ohne sie wären unsere Gärten nicht nur weniger bunt, sondern unsere Tische auch weniger abwechslungsreich gedeckt.

BeeLife: Für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Bienenschutz begeistern

Um für diese spezifische Problematik zu sensibilisieren, fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) seit Dezember 2020 ein gemeinsames Projekt an der Universität Stuttgart und der Technischen Universität Chemnitz, das sich in besonderer Weise an Kinder und Jugendliche richtet. „BeeLife kann dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler sich für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Bienenschutz begeistern. Das ist Bildung zum besten Nutzen für den Planeten“, sagt Dr. Thomas Pyhel, DBU-Fachreferent Umweltbildung. „Auf diese Weise kann möglichst früh und nachhaltig umweltbewusstes Verhalten gefördert werden.“ Das Projekt macht sich gerade die Vielfalt und Faszination der unterschiedlichen Wildbienenarten zunutze und verarbeitet diese in der spielerischen App „BeeLife“, die von einem interdisziplinären Entwicklungsteam gemeinsam mit Lehrkräften und Expert*innen für Umweltdidaktik und Artenschutz konzipiert wurde. Diesem gehören am Standort Stuttgart neben der Projektleitung Jun.-Prof. Dr. Maria Wirzberger die Projektmitarbeitenden Julia Mönch, Adrian Stock und Oliver Stock an, während am Standort Chemnitz Felix Krieglstein und Markus Suren unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Daniel Rey tätig sind. Eingebettet wird die App in begleitende Umweltaktionen wie beispielsweise den Bau einer Nisthilfe im Schulgarten. Nach intensiver Entwicklungsarbeit wird das Konzept in den nächsten Monaten in einigen Modellschulen in Baden-Württemberg und Bayern evaluiert.

Wildbienenschutz beim Tag der Wissenschaft der Universität Stuttgart

Die interessierte Öffentlichkeit hat am 25. Juni 2022 beim Tag der Wissenschaft an der Universität Stuttgart Gelegenheit, die App auszuprobieren und im Rahmen spannender Mitmach-Aktionen und Vorträge der ins Projekt eingebundenen Expert*innen Undine Westphal und Frank Geggus praktische Tipps für den Wildbienenschutz im Alltag zu erfahren. Erste Einblicke in das Projekt gibt das daraus entstandene Video, das auch über die Projektwebseite zugänglich ist.

Kontakt

Jun.-Prof. Dr. Maria Wirzberger, Mail

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