Die feierliche Preisverleihung der mit 1.500 € dotierten Auszeichnung fand am 16. Mai 2023 auf der LIGNA Holzbaumesse in Hannover statt und wurde von Bundesbauministerin Klara Geywitz durchgeführt. Ausgezeichnet wurden die Studierenden Kazim Bilgi, Sina Drechsler, Justine Niemitz, Felix Queck, Evelyn Schurig und Simon Theisen.
Der interdisziplinär von Studierenden der Architektur, des Bauingenieurwesens sowie der Immobilientechnik und -wirtschaft erarbeite Entwurf „Over The Top“ zeigt Lösungsmöglichkeiten anhand von großflächigen Parkhäusern in der Neuen Mitte von Oberhausen auf, inwiefern innerstätische und im Zuge des Verkehrswandels nicht mehr in gleiche Anzahl benötigte Bauaufgaben umgestaltet werden können. Das Grundkonzept der Arbeit besteht in einem Teilabriss des Bestandsparkhauses. Die dadurch entstehende, geschossweise Abtreppung der Parkhausebenen schafft Platz für sechs, in modularer Holzbauweise entwickelte Hochhausbauten. Jedes dieser Hochhäuser ist durch einen durch den Abriss entstehenden Innenhof gerahmt und verfügt in den unteren Geschossen über öffentliche Nutzungen, die sich in einem städtebaulich lebendigen Gefüge sowohl in den Freiraum als auch in den teilweise neu beplanten Parkhausbestand ausweiten. In den oberen Geschossen der Hochhäuser befinden sich Wohnungen in unterschiedlichen Größen und Wohnnutzungskonzepten. Die öffentlichen Nutzungen werden in drei verschiedene Bereiche zoniert, denen sich jeweils zwei Hochhäuser zuordnen lassen. Im Westen befindet sich der Marktplatz, in der Mitte der Kulturplatz und im Osten der Sportplatz. Abgeleitet von der Bezeichnung des Parkplatzes übernimmt jeder dieser Orte eine bestimmte Funktion, die das Quartier als einen lebenswerten Wohn- und Aufenthaltsraum, sowohl für Bewohner als auch für Besucher erlebbar macht.
Begründung der Jury
Die Arbeit „Over The Top“ steht für das Potenzial der Holz-Hybridbauweise im Hochhausbau. Das Projekt zeigt in den Augen der Jury eine beispielhafte kritische Auseinandersetzung mit der Bestandssituation im urbanen Kontext. Von der umfassenden Durcharbeitung der städtebaulichen Qualität bis zur bautechnischen Komponente zeigt die Arbeit dabei eine herausragende Qualität bei der Nachverdichtung der bestehenden Parkhausarchitektur. Zudem lotet sie aktuelle Fragestellungen der Architektur etwa am Beispiel des „Urban Mining“ im Sinne einer übergeordneten Verantwortlichkeit aus.Die Jury vergibt dafür einen 2. Preis und dotiert diesen mit 1.500 Euro.
Die 75 eingereichten Projekte zum Holchschulpreis Holzbau 2023 wurden von einer breit aufgestellten, achtköpfigen Fachjury prämiert. Der Förderpreis Holzbau wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vergeben. Dabei stehen konstruktive sowie bauphysikalische Entwurfskonzepte des Holzbaus im Vordergrund.
Die Preisträgerarbeit „Over The Top“ wird im Rahmen der durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Wanderausstellung HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR – Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz zu sehen sein, die im kommenden Jahr auf Reise quer durch Deutschland geht.
Kontakt | Institut für Entwerfen und Konstruieren (iek), Dr.-Ing. Franz Arlart |
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