Studierende des iGEM Teams Stuttgart konnten sich beim diesjährigen Wettbewerb des Netzwerk Bioverfahrenstechnik in Dresden zum "Bau des besten 99 Euro-Bioreaktors" gegen insgesamt neun Teams verschiedener Universitäten durchsetzen und den Preis zum innovativsten Reaktor ergattern. Hiermit konnte sich das Team zum zweiten Mal in Folge einen Platz auf dem Podest sichern.
Ziel des Wettbewerbs ist es, mit einem Budget von 99 Euro einen Bioreaktor zu entwerfen und zu bauen, der über 24 Stunden autonom eine im Vorfeld gegebene Kultivierung von Zellen durchführt. Forschungsanlagen mit vergleichbarer Aufgabenstellung sind in der Regel nicht unter 50.000 Euro zu haben. Dieses Jahr ging es um die Kultivierung von Vibrio natrigens, einen Mikroorganismus, der sich durch eine hohe Wachstumsrate auszeichnet und bei entsprechender Modifikation etwa eine schnellere Produktion von Medikamenten oder Biokunststoffen verspricht.
Durch die rasche Teilungsrate und den hohen Substratbedarf (Nahrung für die Zellen) mussten in der Prozessführung pH- Regelung und die ständige Zufuhr einer Kohlenstoffquelle gewährleistet werden. Wird zu wenig gefüttert, verhungern die Zellen, wird zu viel gefüttert, kommt es zu Sättigungserscheinungen. Um genügend Sauerstoff für die Zellen zur Verfügung zu stellen, entschieden sich die Studenten der Universität Stuttgart für einen porösen, 3D-gedruckten Rotor mit Hohlwelle, der die Luft direkt in die Kultivierungsflüssigkeit und zu den Zellen transportierte. Dieses innovative Konzept konnte die Sponsoren überzeugen und wurde deshalb von diesen gekürt.