Open-Access-Veröffentlichungen: Neue Förderkriterien

11. Mai 2022

Ab 16. Mai werden bis zu 2400 Euro zentral übernommen.

Neue Kostenobergrenze

Die Universität Stuttgart stellt mehr Geld für die Finanzierung von Open-Access-Publikationen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zur Verfügung. Übernommen werden künftig bis 2400 Euro brutto für Veröffentlichungen in Gold-Open-Access-Zeitschriften. Bei Publikationskosten über 2400 Euro werden die Autorinnen und Autoren vom Open-Access-Team unterstützt, Rabatte zu verhandeln. Bei Artikelgebühren über 2400 Euro ist eine anteilige Finanzierung durch die Universitätsbibliothek vorgesehen.

Die Übernahme der Kosten erfolgt auf Antrag. Für Transformationsverträge (DEAL u. a.) gelten abweichende Regelungen. Alle Förderkriterien und ein Antragsformular sind auf der Open-Access-Website der Universität abrufbar. Die neue Regelung gilt ab dem 16. Mai 2022.

Online-Antrag

Drittmittel müssen ausgeschöpft werden

Geld für Publikationskosten, das über Drittmittel eingeworben wurde, muss zuerst verwendet werden, bevor zentrale Mittel in Anspruch genommen werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind aufgerufen, Open-Access-Publikationskosten bei der Beantragung neuer Projekte einzubeziehen. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Beispiel wünscht sich hier eine stärkere Inanspruchnahme der zur Verfügung stehenden Mittel“, sagt Stefan Drößler, Open-Access-Beauftragter der Universität Stuttgart.

Brutto? Netto? – Finanzierungsbeispiele

In der Regel fallen für Veröffentlichungen in Open-Access-Zeitschriften Artikelgebühren, so genannte Article Processing Charges (APC), an. Auch bei Rechnungen, die von ausländischen Verlagen erstellt werden, müssen Steuern abgeführt werden. Diese werden in der Rechnung nicht ausgewiesen, fallen aber trotzdem an. Bei Fremdwährungen müssen die Umrechnungskurse zusätzlich berücksichtigt werden.

Netto-Rechnungsbetrag ohne Steuern Brutto-Rechnungsbetrag inkl. 19 Prozent MWSt. Summe zentrale Finanzierung
1.000 Euro 1.190 Euro 1.190 Euro
2.000 Euro 2.380 Euro 2.380 Euro
3.000 Euro 3.570 Euro anteilige Übernahme bis 2.400 Euro

Strategische Ziele

Mit der Verbesserung der zentralen Finanzierung macht die Universität Stuttgart mehr Tempo bei der Open-Access-Transformation. Sie teilt die Ziele der DFG, in den kommenden Jahren auf eine möglichst umfassende Kostentransparenz hinzuarbeiten. Dazu gehören Strukturanpassungen wie zentrale Rechnungsworkflows und die Standardisierung des Open-Access-Monitorings. Zurzeit sind nicht alle Open-Access-Publikations­ausgaben bekannt, da ein beträchtlicher Teil dezentral ausgegeben wird. Mit der neuen Kostenobergrenze von 2400 Euro fallen mehr Publikationen in die zentrale Finanzierung und werden dadurch sichtbar.

Autorinnen und Autoren der Universität publizieren inzwischen rund 60 Prozent ihrer Fachartikel Open Access. Transparente Kosten sind eine wichtige Voraussetzung, um Ausgaben planen und konsortiale Verhandlungen mit den Verlagen unterstützen zu können.

Kontakt

Stefan Drößler, Open-Access-Beauftragter

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