Die Ansprüche, die wir an zukünftige Fahrzeuge stellen sind hoch: Sicherheit und Zuverlässigkeit stehen an erster Stelle. Auch wenn die Komplexität der Fahrzeugsysteme durch Automatisierung und Elektrifizierung steigt, müssen die Systeme ausfallsicher funktionieren. Analog zu Flugzeugen, die bereits heute hochautomatisiert fliegen, wird dies bisher durch den Einsatz redundanter und damit kostenintensiver Systemkomponenten sichergestellt. Wie können mögliche Komponentenausfälle frühzeitig erkannt und beherrscht werden? Diesen und weiteren wichtigen Fragenstellungen geht das Projekt SmartLoad nach. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt erforscht neue effiziente Methoden zum Nachweis der erforderlichen Zuverlässigkeit der relevanten Komponenten und Teilsysteme eines autonomen elektrischen Fahrzeugs. Im Oktober 2018 ist das Projekt unter Federführung der AVL Deutschland GmbH gestartet. Das Institut für Elektrische Energiewandlung der Universität Stuttgart bringt gemeinsam mit sieben weiteren Partnern aus Baden-Württemberg seine Kompetenzen ein.
Die Projektidee wurde im Forschungsnetzwerk Cluster Elektromobilität Süd-West entwickelt.„Smart Load repräsentiert einen wichtigen Fortschritt bei neuen Mobilitätslösungen. Das Projekt steht für die Validierung neuer Produkte und Prozesse und ist damit mehr als reine Prototypenentwicklung“, sagt Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive, e-mobil BW GmbH.
Neue Testwerkzeuge für effiziente Nachweisverfahren
Das Projekt SmartLoad verfolgt das Ziel, eine zuverlässige Systemauslegung von hochautomatisierten Fahrzeugen mit hochintegrierter Längs- und Querführung zu erarbeiten. Dabei sollen neue Methoden zur Fehlerprävention und -vorhersage entwickelt werden, die die Zuverlässigkeit im Gesamtlebenszyklus der Fahrzeuge sicherstellen. Dies betrifft die Entwicklung, Freigabe und den Betrieb. Im Projekt sollen deshalb standardbasierte Testwerkzeuge und Architekturen für effiziente Nachweisverfahren in der Simulation, auf Prüfständen und im Realbetrieb erstellt werden. Der Nachweis der erforschten Architekturen und Methoden wird an einem Demonstratorfahrzeug sowie an Referenzanwendungen aus den Bereichen interurbaner Individualverkehr, Nutzfahrzeuge und öffentlicher Personennahverkehr gezeigt.
Projektpartner SmartLoad
AVL Deutschland GmbH, FAST Institut für Fahrzeugsystemtechnik am Karlsruher Institut für Technologie, FZI Forschungszentrum Informatik, IEW Institut für Elektrische Energiewandlung an der Universität Stuttgart, IPEK Institut für Produktentwicklung am Karlsruher Institut für Technologie, RA Consulting GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG, SET Power Systems GmbH
Jacqueline Gehrke
Redakteurin Wissenschaftskommunikation