Mit der Leitung von Akademischem Chor und Akademischen Orchester der Universität Stuttgart endet für Jakob Brenner das Pendeln zwischen der schwäbischen Hauptstadt und dem 500 km entfernten Chemnitz, wo er die letzten Jahre an der Oper dirigierte. Für Stuttgart hat sich der neue Universitätsmusikdirektor viel vorgenommen.
Ein guter Auftakt
„Wie eine Familie“, so empfindet Jakob Brenner, der zum Sommersemster seine Arbeit aufnahm, die Universität Stuttgart, und erklärt: Obwohl „alles so groß“ ist, sei ihm das Ankommen leicht gemacht worden. Er habe viele offene Türen gefunden und ausschließlich hilfsbereite Personen angetroffen.
An der Universität Stuttgart reizt ihn die interdisziplinäre und internationale Zusammensetzung von Chor und Orchester und dass beide Ensembles trotz ihrer Laienstruktur professionellen Anspruch zeigen. Er erwarte eine pädagogisch lebendige Arbeit bei der Vermittlung von Musik auf hohem Niveau.
Konzerte auf Augenhöhe und für alle
Brenner, dessen Hauptinstrument die Geige ist, hat Schulmusik studiert. Auch als Dirigent möchte er deshalb die Musikvermittlung im Blick behalten. Dabei geht es ihm darum, alle Altersgruppen anzusprechen und neue Publikumsschichten zu gewinnen. Sein Credo: Augenhöhe. Es gehe nicht darum, die Musik zu erklären, sondern „sich zu erklären“, die eigene Begeisterung erfahrbar zu machen. Gerade klassische Musik habe oft Schwierigkeiten mit der Akzeptanz, weil sie in einer elitären Blase stattfinde. Das wolle er ändern.
Hörbarer Aufbruch mit neuen Konzertformaten
Wie man Augenhöhe herstellen und neue Publikumsschichten erobern kann, davon hat der neue Universitätsmusikdirektor bereits klare Vorstellungen.
Zum einen möchte er – mit möglicherweise kleineren Ensembles – auf den Campus nach Vaihingen gehen und dort musizieren, wo sich Studierende ohnehin schon aufhalten, etwa in der Mensa oder den Bibliotheken. Näher und nahbar sein. Das bringe nebenbei auch mehr Sichtbarkeit für die Unimusik und den einen oder die andere zuhörende*n Studierende*n (oder Unibeschäftigte*n) möglicherweise auf den Gedanken, selbst im Chor oder Orchester mitzusingen oder mitzuspielen.
Zum anderen möchte Brenner auch seine Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Stuttgart einbringen. Die als familienfreundlich ausgezeichnete Universität biete dafür ideale Voraussetzungen. Das Format, das er hierfür ins Auge fasst, sind Kinder- oder Familienkonzerte. Zielgruppe? Die Uniangehörigen und Studierenden mit ihren Familien, aber auch die Stuttgarter Stadtgesellschaft. Wo? Natürlich raus aus schmucken Konzerthallen, rein in die schlichten Hörsäle der Uni.
Weiterführendes
Vita Jakob Brenner
Jakob Brenner hat zum Sommersemester 2025 die Leitung der Universitätsmusik als Universitätsmusikdirektor der Universität Stuttgart übernommen. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München und schloss mit Auszeichnung ab. Zudem besuchte er Meisterkurse bei Michael Procter und Gunnar Eriksson und war Stipendiat des Richard Wagner Verbands. 2013 begann er seine Theaterlaufbahn als Musikalischer Leiter am Theater der Altmark in Stendal. Von 2016 bis 2025 war er 1. Kapellmeister am Opernhaus Chemnitz. Hier erwarb er sich ein großes, epochenübergreifendes Repertoire in Musiktheater und Konzert. Viele deutsche Erstaufführungen fanden unter seinem Dirigat statt. So zum Beispiel Boyers »Silver Fanfare« und Horners »Pas de deux«.
Konzerttermine im Sommersemester
- Chorkonzert mit Lyrik „HOFFNUNG“
12.7.25, 19:00, St. Bernhard Heubach
13.7.25, 19:00, Johannes Kirche Stuttgart-West
- Orchesterkonzert „SCHICKSAL“
20.7.25, 20:00, Markus Kirche Stuttgart-Süd
Probetermine beider Ensembles
- Akademischer Chor: immer dienstags von 19:15 bis 22:00 Uhr. Wo? Hörsaal 17.01, Campus Stadtmitte, Keplerstraße 17
- Akademisches Orchester: immer donnerstags von 19:30 bis 22:00 Uhr. Wo? Hörsaal 17.01, Campus Stadtmitte, Keplerstraße 17
Fachlicher Kontakt:
Jakob Brenner
Tel.: 0711 / 685 – 83016
E-Mail: unimusik@unimusik.uni-stuttgart.de
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Medienkontakt

Bettina Neumann
PR- und Marketingreferentin