Eine beeindruckende Zahl und ein schöner Beitrag im Kampf gegen Corona-Infektionen: Das 10000. Gesichtsvisier ist vergangene Woche von ehrenamtlichen studentischen Helfer*innen der Initiative „stuvus vs. COVID-19“ zusammengebaut worden. Seit Ende März produzieren Wissenschaftler*innen und Studierende am Forschungscampus ARENA2036 die Corona-Gesichtsvisiere. Zunächst mit dem Ziel regionale Kliniken und Arztpraxen zu beliefern. Interessierte, die Gesichtsvisiere anfragen möchten, können dies über ein Formular auf der ARENA2036-Webseite tun.
Schutzvisiere für Flüchtlingslager auf Lesbos und Pflegeheime in Santiago de Chile
"Wir haben gemerkt, dass der regionale Bedarf inzwischen gesunken ist“, sagt Sebastian Uecker, der das Projekt in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. „Deshalb haben wir uns verstärkt auf das Ausland konzentriert und zunächst 300 Visiere an die Partneruniversität in Bergamo sowie mehr als 500 Schutzvisiere mit Unterstützung der Hilfsorganisation Europecares in ein Flüchtlingslager auf die griechische Insel Lesbos geschickt, da in den betroffenen Regionen der Bedarf besonders hoch ist."
Sebastian Durek ist in der Initiative "stuvus vs. COVID-19" für die Auslandslieferungen zuständig. Über ihn und die Universität Stuttgart entstanden neue Kontakte zum Bayrischen Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) und zum chilenischen Generalkonsulat in München. Vergangene Woche klärten Dr. Philipp Weißgraeber von der ARENA2036 und Dr. Wolfgang Holtkamp, Senior Advisor International Affairs der Universität Stuttgart, im chilenischen Generalkonsulat in München Details zum Versand von 1000 Schutzvisieren nach Chile. Diese versenden die freiwilligen Helfer*innen im Laufe der Woche per Luftfracht nach Santiago de Chile. Dort werden die Visiere direkt an Pflegeheime mit akutem Bedarf weitergegeben.
"Team und Lieferketten sind ideal eingespielt"
Inzwischen produzieren und organisieren hauptsächlich Studierende die Gesichtsvisiere. Die ARENA2036-Forschungskoordinator*innen helfen bei der Vermittlung von Industriekontakten sowie unterstützenden Instituten. "Die Lieferketten sind ideal eingespielt", sagt Uecker. So wird beispielsweise aufgrund mangelnder Verfügbarkeit am Markt eigene Kunststofffolie für die Gesichtsvisiere am Institut für Kunststofftechnik hergestellt und am Institut für Flugzeugbau automatisiert zurechtgeschnitten. Alle Einzelteile werden in der ARENA2036 gesammelt und von freiweilligen Studierenden zusammengebaut.
Über den stuvus-Helferpool haben sich in den letzten drei Monaten mehr als 50 Helfer*innen gefunden, die die Initiative von einzelnen Arbeitsschichten in der Produktion bis zur Projektleitung unterstützen. Nur durch die zahlreiche ehrenamtliche Hilfe der Studierenden konnte die Zehntausender-Marke überhaupt erreicht werden.