Erfolgsstory: 25 Jahre TTI GmbH

20. Juli 2023

Die TTI – Technologie-Transferinitiative GmbH - an der Universität Stuttgart feierte am 6. Juli 2023 ihr 25-jähriges Bestehen. Mehr als 250 Gäste folgten den Ausführungen der fünf Festredner und nutzten die Gelegenheit zum intensiven Netzwerken beim anschließenden Sommerfest.
[Bild: privat]

Von der Idee zum innovativen Start-up

„Die TTI GmbH feiert heute nach 25 Jahren einen wichtigen Meilenstein“, eröffnete Rektor Prof. Wolfram Ressel die Jubiläumsfeier. „604 Unternehmen sind seit der Gründung 1998 aus der TTI GmbH entstanden – eine Bilanz, die man zu Recht als Erfolgsstory bezeichnen darf.“.

Bereits vor 27 Jahren entwickelten der damalige Rektor Prof. Günter Pritschow und der damalige Prorektor für Forschung und Technologie Prof. Ernst Messerschmid die Idee, mit Existenzgründungen aus der Universität Stuttgart den Transfer von Technologien in die Wirtschaft zu befördern. „Unternehmen, die bei uns an der Universität entstehen, haben das Potenzial, Innovationen aus der Forschung rasch in die Wertschöpfungskette der Wirtschaft einfließen zu lassen“, erklärte Ressel.

Damit Unternehmensgründung und Technologietransfer gelingen können, brauchen junge Gründer*innen Starthilfe. Die bekommen sie bei der TTI GmbH mit kostenfreien Start-up-Coachings sowie Beratung in gründungsrelevanten Fragen wie zur Finanzierung und zum Stellen von Förderanträgen. Darüber hinaus können Start-ups kostengünstig Räume im Technologiezentrum am Campus Vaihingen, dem Sitz der TTI GmbH, anmieten. Auch auf Labore und Messgeräte der Universität Stuttgart kann im Gründungsprozess zurückgegriffen werden. Außerdem stellt die TTI GmbH Konferenzräume und Co-Working-Spaces zur Verfügung.

Bestens betreut und risikofrei können die Gründer*innen sich um die Umsetzung ihrer Idee kümmern, während die TTI GmbH den Rest übernimmt: 60 Transfer- und Gründerzentren (TGZ) sowie 96 Transfer- und Gründungsunternehmen (TGU) sind momentan in der TTI GmbH aktiv. Als TGU können Start-ups unter dem Dach der TTI GmbH ihr Geschäftsmodell am Markt etablieren, ohne selbst zu gründen.

Von links nach rechts: Peter Heinke (Geschäftsführer der TTI GmbH), Daniel Wibbing (Co-Founder roboloon), Wolfram Ressel (Rektor der Universität Stuttgart), Manuel Klein (CEO, EKU Power Drives GmbH) und Arndt Upfold (Ministerialrat Baden-Württemberg).

Unterstützung auf dem Weg zum eigenen Start-up

Wie das in der Praxis funktioniert, haben die Besucher*innen der Jubiläumsfeier an zwei Start-ups gesehen, die ihre Gründungsgeschichte vorstellten. roboloon präsentierte seinen Prototyp einer omnidirektionalen Luftschiff-Drohne. Mit dieser innovativen Lösung können Inspektionen von Infrastruktur-Einrichtungen wie Strom- und Gasleitungen, Bahnschienen oder Straßennetzen emissionsfrei und automatisiert durchgeführt werden. Dr. Daniel Wibbing, Co-Founder von roboloon, bedankte sich beim Geschäftsführer der TTI GmbH dafür, dass er seiner Idee eine Chance gegeben habe und er deshalb heute hier mit einem starken Team stehen könne. Die TTI GmbH habe ihm Zugang zu einem starken Gründungs- und Coachingnetzwerk eröffnet. roboloon erhält derzeit das EXIST-Gründungsstipendium und wird ab 1. September 2023 im Junge-Innovatoren-Programm gefördert.

Auch die EKU Power Drives GmbH, eine Ausgründung aus dem Institut für Automatisierungs- und Softwaretechnik (IAS), setzt auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Technologien. Das Team versteht sich als Spezialist für alternative Antriebslösungen mit Leistungen über 500 kW für große, industrielle Anwendungen. CEO Manuel Klein erzählte von den Anfängen vor zehn Jahren. „Wir waren stolz, dass wir jetzt Gründer sind. Doch versuchen Sie mal als Privatperson, etwas bei Siemens zu kaufen – da kommt man schnell an seine Grenzen.“ Auch aus diesem Grund hätten sie zunächst eine TGU unter dem Dach der TTI GmbH gegründet. Heute arbeiten weltweit 150 Mitarbeitende im Unternehmen.

Gründungskultur nachhaltig fördern und Start-up-Community stärken

Auch aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg wurden der TTI GmbH Grußworte überbracht. Arndt Upfold, Ministerialrat des Landes Baden-Württemberg und stellvertretender Leiter des Referats Existenzgründung und Unternehmensnachfolge, betonte die Rolle der TTI GmbH als „ein Fels in der Brandung in einer Zeit, in der sich sehr vieles im Umbruch befindet“. So sei die TTI eines der ersten Projekte von Gründerverbünden, das gefördert wurde und bis heute aktiv ist. Weiterhin stellte er die auf Start-ups zugeschnittenen Angebote des Landes Baden-Württemberg vor, etwa das Frühphasen-Förderinstrument Start-up BW Pre-Seed, das Förderprogramm Innovationsgutscheine für kleine und mittlere Unternehmen oder Wettbewerbe und Veranstaltungen wie den CyberOne Hightech Award oder die Start-up Night BW.

Die Schlussworte lagen beim Geschäftsführer der TTI GmbH, Peter Heinke. „Zu den Ausführungen von Herrn Klein der EKU Power Drives GmbH muss ich unbedingt noch etwas ergänzen. Die drei Gründer hatten ihre sehr gut bezahlten Jobs in der Industrie aufgegeben, um mit einer TGU ihre Gründungsidee zu verwirklichen. Eine solche Einstellung wünschen wir uns – das verdient Respekt und Applaus!“.

Über die TTI GmbH

Die TTI GmbH wurde 1998 an der Universität Stuttgart gegründet. Sie berät und unterstützt Universitätsmitglieder und Alumni bei der Gründung eines eigenen Unternehmens. Die TTI GmbH ist Teil des StartupCampus0711 und arbeitet eng zusammen mit dem neu gegründeten Transfercenter, dem Institut für Entrepreneurship und Innovationsforschung (ENI) sowie dem Prorektorat für Wissens- und Technologietransfer.

Zum Seitenanfang