EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen zu Besuch am HLRS

7. Juli 2025

Im Mittelpunkt ihres Besuches stand die erste deutsche AI Factory HammerHAI. Das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) koordiniert die AI-Factory, die ein Inkubator für künftige KI-„Gigafactories“ in Europa werden soll.
[Bild: HLRS]

Am 7. Juli 2025 empfing das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) Henna Virkkunen, Vizepräsidentin für technische Souveränität, Sicherheit und Demokratie der Europäischen Kommission. Virkkunen besuchte das HLRS anlässlich ihrer Tour durch die europäischen „AI Factories“. Insgesamt 13 AI Factories werden seit 2025 von der EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) gefördert, um eine weltweit wettbewerbsfähige Infrastruktur für künstliche Intelligenz in Europa aufzubauen. HammerHAI soll die Einführung von künstlicher Intelligenz in der deutschen Forschung und Industrie beschleunigen.

„KI-Fabriken wie HammerHAI werden entscheidend zur Förderung eines deutschen und europäischen Ökosystems für generative KI beitragen und ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit im Bereich KI und die Stärkung der digitalen Souveränität Europas sein“, sagt EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen.

Umfassende KI-Ressourcen für Forschung und Industrie

HammerHAI wird KI-optimierte Rechnerinfrastruktur und Services für Branchen wie Mobilität, Maschinenbau, Fertigung sowie für globale Herausforderungen bereitstellen und zielt insbesondere auf Start-ups und KMU in allen Sektoren ab. Die AI Factory berät und unterstützt Entwickler*innen von Anwendungen der künstlichen Intelligenz in allen Phasen des KI-Lebenszyklus und erleichtert den Zugang zu den bestehenden KI-Rechnersystemen der Projektpartner. Ab 2026 wird das HLRS als Teil von HammerHAI im Auftrag der EuroHPC Joint Undertaking einen neuen Supercomputer in Stuttgart betreiben, der für große KI-Anwendungen optimiert ist. Derzeit läuft eine Ausschreibung für das neue System, deren Ergebnis noch in diesem Jahr bekannt gegeben werden soll.

„Ich freue mich sehr, EU-Kommissarin Henna Virkkunen hier am Höchstleistungszentrum der Universität Stuttgart begrüßen zu dürfen, erklärte Prof. Peter Middendorf, Rektor der Universität Stuttgart. „Ihr Besuch zeigt, wie wichtig der Standort Stuttgart beim Aufbau eines europaweiten KI-Ökosystems ist, dessen Kapazitäten in Zukunft erheblich ausgebaut werden sollen. HammerHAI ist ein Booster für die KI-Infrastruktur in Deutschland und ein zentraler Eckpfeiler für die KI-Infrastruktur in Europa. Damit bringen wir nicht nur die Forschung, sondern auch die Wirtschaft voran.“

Professor Michael Resch (links) und Professor Peter Middendorf (rechts) begrüßen EU-Kommissarin Henna Virkkunen im HLRS.

Gigafactories heben europäische KI-Fähigkeiten auf ein neues Niveau

Die Europäische Union baut derzeit das Modell der AI Factories aus und plant die Einrichtung künftiger „Gigafactories“ für künstliche Intelligenz. Die AI Gigafactories werden Kapazitäten in extremem Maßstab bieten, die den weltweit größten KI-optimierten Supercomputern ähneln. Die KI-Gigafabriken werden die Entwicklung, das Training und den Einsatz von KI-Modellen und -Anwendungen der nächsten Generation ermöglichen.

76 Interessenbekundungen für die Einrichtung von KI-Gigafabriken in 16 Mitgliedstaaten gingen im Rahmen der Aufforderung zur Interessenbekundung für KI-Gigafabriken ein, die am 20. Juni endete. „Diese Welle des Interesses unterstreicht das Engagement Europas, sich als globale Kraft im Bereich der künstlichen Intelligenz zu positionieren, wie es in unserem Aktionsplan „KI-Kontinent“ dargelegt ist.  Wir werden diese Bewerbungen sorgfältig prüfen und zwar vor der offiziellen Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die für Ende 2025 geplant ist,“ erklärt Virkkunen.

„HammerHAI ist ein wichtiger strategischer Schritt in der Entwicklung des HLRS, da wir bereits seit Jahrzenten nicht nur mit der Wissenschaft, sondern auch mit der Industrie zusammenarbeiten“, sagt Dr. Bastian Koller, Geschäftsführer des HLRS und Koordinator des HammerHAI-Konsortiums. „Seit dem Beginn von HammerHAI haben wir viele Anfragen erhalten und wir freuen uns auf die Erfolgsgeschichten, zu denen diese AI Factory beitragen wird.“ Wie Koller erläuterte, spielen die existierenden AI Factories eine wichtige Rolle als Grundbaustein für diese künftige Infrastruktur im Extremmaßstab: „HammerHAI kann als Inkubator dienen, bevor eine deutsche/europäische Gigafactory aufgebaut und betriebsbereit ist. Wir werden die Nutzer – insbesondere Industrienutzer– dabei unterstützen, sich auf dieses neue, größere System vorzubereiten. Nur so werden sie es schnell, effizient und sinnvoll nutzen können, sobald es verfügbar ist.“

Zu HammerHAI

HammerHAI wird von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur kofinanziert. Die AI-Factory wird vom Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) koordiniert. Weitere Projektpartner sind das Leibniz-Rechenzentrum, das Karlsruher Institut für Technologie, die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen und SICOS BW.

Pressemitteilung des HLRS

Kontakt

Fachlicher Kontakt
Prof. Michael Resch, Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart, Tel.: +49 711 685-87200, E-Mail

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Dieses Bild zeigt Jutta Witte

Jutta Witte

Dr.

Wissenschaftsreferentin

 

Sophia Honisch, Leitung Public Relations, HLRS

Nobelstraße 19, 70569 Stuttgart

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