Der bereits entwickelte Digitale Assistent für Medien sorgt für eine effizientere Sacherschließung in Bibliotheksysteme. Der halbautomatische Assistent vereinfacht den Prozess, indem er Schlagworte vorschlägt und beschleunigt damit den Vorgang um das drei- bis vierfache. Er wurde seit 2015 federführend von der Universitätsbibliothek gemeinsam mit der schweizerischen Firma Eurospider entwickelt und ist sehr erfolgreich, wie sich unter anderem an der vielfachen Verwendung zeigt. Der Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Helge Steenweg, erklärt: „Der Digitale Assistent wird ausgehend von Baden-Württemberg mittlerweile in halb Deutschland, ganz Österreich, der Deutschen National-Bibliothek (DNB) und der Staatsbibliothek zu Berlin eingesetzt.“
Schnelle und effiziente Erschließung von Forschungsdaten
Ziel des neuen Projekts DA-FDM ist nun, dass auch Forschungsdaten schneller und effizienter erschlossen werden können und dadurch weiternutzbar sind. Für den DA-FDM sollen die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Projekten genutzt werden. Als erster Schritt werden Forschungsdaten aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften eingesetzt. Das MWK fördert das gemeinsam mit dem BSZ Konstanz (Bibliotheks-Service-Zentrum) beantragte Projekt mit 500.000 Euro. Projektverantwortlicher ist Dr. Helge Steenweg.
Vereinfachte Handhabung beim Anlegen der Metadaten
Auch für Forschungsdaten braucht man die Angabe von Metadaten, die das Auffinden vereinfachen bzw. erst ermöglichen. Diese Metadaten entsprechen im Prinzip den Schlagwörtern im Bibliotheksystem. Der DA-FDM vergleicht die Angaben zu den Forschungsdaten mit anderen, thematisch ähnlichen Forschungsdaten und schlägt entsprechende Metadaten vor. Forschungsdaten gelangen als Anhänge von Veröffentlichungen zur Universitätsbibliothek oder werden in Repositorien abgelegt, z.B. in DARUS. Schnittstellen zwischen dem DA und den Datenbanken ermöglichen den Zugriff zu den entsprechenden Datensätzen. Die bearbeitende Person – meist sind es die Wissenschaftler*innen, von denen die Daten kommen – kann die vorgeschlagenen Metadaten bestätigen oder verwerfen. Steenweg erläutert: „Bei vollautomatischen Assistenten werden die Metadaten komplett übernommen, dies ist aber sehr fehleranfällig.“ Passende und genügend Metadaten anzugeben ist sehr wichtig, da sonst die entsprechenden Forschungsdaten schlecht oder gar nicht gefunden werden. Ohne Assistent ist die Vergabe der Metadaten allerdings sehr arbeitsaufwändig.
Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder andere Nutzer*innen sorgt der Digitale Assistent für eine einfachere, effizientere Handhabung und verbessert damit die Suche und das Auffinden von Forschungsdaten.
Auf dem Gebiet der Forschungsdaten hat die Universitätsbibliothek Stuttgart zahlreiche Drittmittelprojekte umgesetzt und 2018 das Forschungsdaten-Kompetenzzentrum FoKUS innerhalb von IZUS als eines der ersten Forschungsdatenkompetenzcenter in Deutschland initiiert.