Seine Lösung machte ihn berühmt: die Fehling-Probe
Wirklich Fehlings Verdienst?
Die von Fehling angegebene Methode war als Nachweismethode für das Vorhandensein von Zucker schon länger bekannt. Fehlings Verdienst war die präzise quantitative Bestimmung dieser Reaktion. Er ermittelte aus Experimenten mit selbst hergestellten Lösungen bekannten Zuckergehaltes eine Art Eichtabelle, die eine genaue Berechnung des Zuckergehaltes einer Flüssigkeit ermöglichte. Erst mit Fehlings Zahlenangaben wurde die vorher schon bekannte, rein qualitative Nachweismethode zu einer vielseitigen und genauen Messmethode, die dazu noch recht einfach in ihrer Handhabung war.
In der Praxis freilich hatte das Verfahren doch einige Tücken. Vor allem bereitete die Stabilität der Fehling'schen Lösung Probleme. Da einige ihrer Bestandteile miteinander reagierten, ließ sich die fertige Mixtur nicht über längere Zeit aufbewahren. Nicht nur Fehling selbst arbeitete in den nächsten zehn Jahren an einer Verbesserung, sondern auch andere Wissenschaftler beschäftigten sich mit dem Verfahren. Durch die Beschreibung in einem populären Lehrbuch und die schnelle Verbreitung in der Praxis wurde die Kupfersulfatlösung zum Zuckernachweis jedoch für immer mit seinem Namen verbunden - auch wenn dies gelegentlich als ungerecht empfunden wurde.