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Das Virus verweilt in Tübingen

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Das "Atom" der Mutabilität

1958 gelang es Mundry schließlich doch, Mutationen in vitro zu erzeugen. Zu dieser Zeit arbeitete er nach einem Intermezzo an der TH Braunschweig wieder in Tübingen als Melchers' Assistent.

Die neue Entdeckung bildete den Höhepunkt seiner Tübinger Arbeiten und ging aus einer Zusammenarbeit mit Alfred Gierer vom Max-Planck-Institut für Virusforschung hervor.

Schon vor ihnen hatten Schramm und Heinz Schuster zeigen können, dass die zufällige Veränderung eines einzigen Bausteins der Nukleinsäure (Nukleotide) ausreicht, um das Virus funktionslos zu machen. Sie verwendeten dazu salpetrige Säure.

Mundry und Gierer griffen diese Arbeitstechnik auf und wiesen nach, dass die chemische Veränderung eines einzelnen Nukleotids nicht zwangsläufig "tödlich" wirkt. Es hinge vielmehr davon ab, welches der insgesamt ca. 6000 Nukleotide zufällig verändert wird. Damit hatten sie die kleinste Einheit der Mutation gefunden.

Das Tabakmosaikvirus war somit nicht mehr nur Modell für die Virologie, sondern bot sich als "Gen-Modell" auch für die Molekularbiologie an.

Mundrys Versuchsgewächshäuser in Braunschweig  

 

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Eine Universität schmiedet Pläne
Das Virus lässt sich noch weiter erforschen
Das Virus steigt in die Lüfte
"Wonderful street-car meeting"
Ein Virus wird man nicht so schnell los
Biographie: Karl-Wolfgang Mundry
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