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Das Virus steigt in die Lüfte

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Im Laufe seiner Berufungsverhandlungen hatte Mundry zwei räumliche Forderungen gestellt. Erstens benötigte er Gewächshäuser, die wie am Max-Planck-Institut in Tübingen direkt an wissenschaftliche Arbeitsräume angebunden waren. Zweitens beharrte er darauf, dass endgültiger Standort der Biologie - wie für die Physik und Chemie - der Universitätsbereich Vaihingen sein sollte.

Provisorisches Institutsgebäude war seit 1971 eine alte Lackfabrik in Stuttgart-Wangen (Ulmer Straße 227). Erstmals waren nun Botanik und Zoologie institutionell und personell vereinigt. Während der Umzug nach Vaihingen rund 15 Jahre auf sich warten ließ, realisierte sich die Forderung nach geeigneten Gewächshäusern schneller. Doch die Sache hatte einen Haken. Mundrys eigene Entwürfe wurden zwar recht gut umgesetzt, aber am "falschen" Standort. Ausgerechnet das Gelände der Stuttgarter Konkurrenzuniversität Hohenheim wurde seit Mitte der 70er Jahre nicht zuletzt Unterkunft des Tabakmosaikvirus. Hinzu kam die hinderliche Entfernung zwischen Institut und Gewächshäusern. Nur für wenige Versuchspflanzen war zusätzlich im Keller des Wangener Gebäudes Platz. Dort hatten sich die Biologen eine Kulturkammer mit Klimatisierung und künstlicher Beleuchtung eingerichtet.

Eine Verbesserung trat erst nach dem Umzug auf den Campus Vaihingen ein, der 1987 und 1989 in zwei Etappen stattfand und mit der Etablierung des neuen Studiengangs Technische Biologie in Zusammenhang stand. Der Bau neuer Gewächshäuser zögerte sich noch bis 1993 kurz nach Mundrys Emeritierung hinaus. Die ein Jahr später eingeweihte botanische Versuchsstation kam seinen ursprünglichen Wünschen sehr nahe. Wie schon in Tübingen und Hohenheim grenzten auch hier Laborräume und Gewächshäuser direkt aneinander. Und zwar am nächsten Standort, den man sich denken kann. Auf dem Dach des Naturwissenschaftlichen Zentrums wurden die Stahlstreben des zweistöckigen Komplexes unter Einsatz eines Hubschraubers montiert. Ganz treffend lautete der Richtspruch: "Ich schau ins weite Land hinein, wie schön muß hier zu forschen sein" - tatsächlich ist eine Versuchsstation mit Flair entstanden.

Die "alte Lackfabrik" - Biologisches Institut in Wangen, Ulmer Straße 227   Montage der Stahlstreben für die neue Botanische Versuchsstation durch einen Hubschrauber   Nach über 21 Jahren am Ziel seiner Wünsche   Botanische Versuchsstation der Abt. Molekularbiologie und Virologie der Pflanzen (1)   Botanische Versuchsstation der Abt. Molekularbiologie und Virologie der Pflanzen (2)  

 

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Das Virus verweilt in Tübingen
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Biographie: Karl-Wolfgang Mundry
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