1839 - 1883 |
Hermann Fehling Hauptlehrer für Chemie und Technologie - ab 1867 Professor |
1869 - 1877 |
Friedrich Theodor Vischer Professor für Deutsche Literatur und Ästhetik |
1870 |
Ausbau der Polytechnischen Schule Erweiterung der Fachschulen um eine
mathematische-naturwissenschaftliche und eine allgemeinbildende Fachschule |
1876 |
Umbennung in Polytechnikum Annäherung an den Charakter einer Hochschule durch Abschaffung der beiden mathematischen Vorschulklassen und Einführung einer neuen
Eintrittsqualifikation (Abschlußprüfung an einer Realschule) |
1878 - 1922 |
Carl Julius (von) Bach Professor für Maschinenbau |
1879 |
50jähriges Jubiläum sechstägige Feier, Einweihung eines neuen Gebäudes |
1882 |
Einführung des Fachgebietes Elektrotechnik |
1882 |
Erste große "Drittmitteleinwerbung" Einrichtung der Materialprüfungsanstalt mit Hilfe einer Spende von 10000 Mark aus den Überschüssen der Landesgewerbeausstellung |
1884 - 1899 |
Ausbau der allgemeinbildenden Fächer Einrichtung eines zweijährigen Kurses für Kandidaten des höheren Eisenbahn-, Post- und Telegraphendienstes zur Füllung der Hörsäle aufgrund der Rezession; Einführung wirtschaftswissenschaftlicher und juristischer Fächer |
1885 |
Erlass einer Habilitationsordnung |
1890 |
Umbenennung in Königliche Technische Hochschule Stuttgart |
1895 - 1914 |
Expansion und neue Standorte Wirtschaftlicher Aufschwung ermöglicht neue Gebäude für das chemische und das elektrotechnische Institut; Neubauten der Materialprüfungsanstalt und des Ingenieurlaboratoriums aus Platzgründen in Stuttgart-Berg |
1900 |
Promotionsrecht Dr.-Ing. Verleihung des Promotionsrechts zum Dr.-Ing. an die Technischen Hochschulen nach jahrelangem Streit zwischen Universitäten, Technischen Hochschulen und Landesregierungen |
1905 |
Beginn des Frauenstudiums Zulassung von Frauen zum Studium an der TH Stuttgart |
1906 |
Sitz im württembergischen Parlament Rektor der TH erhält einen Sitz in der Ersten Kammer, dem württembergischen Parlament; damit Gleichberechtigung mit der Universität Tübingen |
1909 |
Debatte um die Geisteswissenschaften, Teil 1 Diskussion im Landtag über die Zukunft der Geisteswissenschaften an der Technischen Hochschule; Entscheidung für ihren Erhalt zur Gewährleistung der Studienmöglichkeiten im Raum Stuttgart |
1911 |
Einrichtung einer Professur für Luftschiffahrt, Flug- und Kraftfahrzeugtechnik |
1912 |
Goldene Amtskette Verleihung der goldenen Amtskette und des Titels "Magnifizenz" an den Rektor der TH; damit Gleichberechtigung mit der Universität Tübingen |
1918 |
Umbenennung in Technische Hochschule Stuttgart |
1921 |
Verein Stuttgarter Studentenhilfe Zusammenschluss verschiedener Hilfseinrichtungen zum "Verein Stuttgarter Studentenhilfe e. V.", aus dem das Studentenwerk hervorgeht |
1921 |
Demokratisierung der TH Gründung des AStA; neue Verfassung der TH: u.a. Wahl des Rektors durch die ordentlichen Professoren, Wahl der Abteilungsvorstände durch die Lehrstuhlinhaber |
1922 |
Promotionsrecht für Allgemeine Abteilung Verleihung des Promotionsrechtes auch an die Allgemeine Abteilung (Geisteswissenschaften); damit Gleichberechtigung mit der Universität Tübingen |
1923 |
Gründung der Vereinigung von Freunden der Technischen Hochschule Vereinszweck: "... die TH Stuttgart in der Ausbildung ihrer Studierenden und in den wissenschaftlichen Forschungsarbeiten zu fördern und zu unterstützen und dazu für Geldmittel, ferner für Lehrmittel und Einrichtungsgegenstände in natura zu sorgen, für die der Staat nicht aufkommen kann."
Erster Vorsitzender: Robert Bosch |
1924 |
Gründung des Hochschulrings deutscher Art Verankerung rassistischen Denkens durch Ausschluß aller Studenten "nichtdeutscher Abstammung" |
1925 |
Einführung von Leibesübungen Erteilung des Vordiploms abhängig vom Nachweis eines zweisemestrigen Besuches der Leibesübungen |
1926 - 1931 |
Standortdiskussion Ziel: Schaffung eines zentralen Hochschulkomplexes an einem neuen Standort; im Gespräch sind Rosensteinpark, Hohenheim, Weißenhof, Degerloch, Ludwigsburg.
Die Weltwirtschaftskrise zerstört die Umzugs- und Ausbaupläne. |
1929 |
100jähriges Jubiläum Jubiläumsspende der Vereinigung der Freunde in Höhe von 670 000 Reichsmark; Spende von nicht genannter "anderer Seite" in Höhe von 100 000 Reichsmark für Gastvorlesungen auswärtiger Gelehrter |
1931 |
Einführung eines Arbeitsdienstjahres Als Folge von Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und "Überfüllung geistiger Berufe" Einführung eines Arbeitsdienstjahres für alle Studenten |
1933 |
Ehrendoktorwürde für Hitler Verleihung der Ehrendoktorwürde der TH Stuttgart an Hitler; Hitler lehnt jedoch ab |
1933 |
Vertreibung der Hochschulmitglieder jüdischer Herkunft Grundlage: "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" |
1933 |
Einführung des "Führerprinzips" Rektor ist Führer der Hochschule und wird vom württembergischen Kultusminister (ab 1935 vom Reichserziehungsminister) ernannt; er ernennt wiederum die Dekane |
1934 |
Einführung nationalpolitischer Vorlesungen u.a. über Auslandsdeutschtum, Rassenhygiene, Wehrwissenschaft |
1934 |
"Verfassung der deutschen Studentenschaft" tritt in Kraft Ziel: "Die Deutsche Studentenschaft ist die Vertretung der Gesamtheit der Studenten ... Vor allem hat sie die Studenten durch die Verpflichtung zum SA-Dienst und Arbeitsdienst und durch politische Schulung zu ehrbewußten und wahrhaften deutschen Männern und zum verantwortungsbereiten selbstlosen Dienst in Volk und Staat zu erziehen." |
1935 |
Richtlinie zur Vereinheitlichung der Hochschulverwaltung Zentrale Steuerung aller Hochschulen von Berlin aus durch das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung |
1936 - 1968 |
Adolf Leonhard Professor für Elektrotechnik (Unterbrechung von 1946 bis 1952) |
1941 |
Kleine Reform Umwandlung der fünf Abteilungen in drei Fakultäten (Naturwissenschaften, Bauwesen, Maschinenwesen) als Vorbereitung für eine von den Nationalsozialisten geplante württembergische Groß-Hochschule (Zusammenschluß von Hohenheim, Stuttgart und Tübingen) |
1941 - 1947 |
Evakuierung von Instituten Auslagerung einzelner Institute z.B. nach Neckarhausen, Tailfingen, Schwäbisch Gmünd |
1944 |
Luftangriffe auf Stuttgart Zerstörung der meisten Gebäude und Einrichtungen der TH |
1945 |
Mensa und Studentenspeisung Aufbau einer Mensa durch private Initiative; Stadt Stuttgart übernimmt Patenschaft für 10 Freitische wöchentlich (2,75 RM) und stellt Lastwagen zur Herbeischaffung der Lebensmittel bereit; Mittagessen bei Firmen, Mittagstische bei Einzelpersonen; durch amerikanische Spenden finanzierte Hoover-Speisung |
1946 |
Wiedereröffnung der TH Stuttgart nach 10monatiger Unterbrechung des Lehrbetriebs |
1946 - 1947 |
Wiederaufbaudienst Ableistung einer Wiederaufbauarbeit von 6 - 8 Monaten ist Voraussetzung für ein Studium an der TH |
1946 - 1948 |
Entnazifizierungsverfahren Maßnahmen zur Säuberung der TH von Anhängern des Nationalsozialismus |
1947 |
Neugründung des Studentenwerks |
1949 - 1978 |
Max Bense Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie |
1950 |
Einrichtung des Studium generale |
1950 |
Schaffung eines Hochschulbeirates bestehend aus Vertretern der Hochschule, Landesregierung, Stadt und der Wirtschaft; Ziel: Stärkung der Verbindung zwischen TH und Öffentlichkeit |
1954 |
Wunder von Stuttgart Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Institute mit staatlichen Mitteln, Zuschüssen der Stadt, der wiedergegründeten Vereinigung von Freunden der TH, des Stifterverbandes der deutschen Wissenschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Bau eines Studentenwohnheims durch Stiftung des Deutschamerikaners Max Kade; Bau einer neuen Mensa |
1955 - 1957 |
Neuer Teilstandort Pfaffenwald Platzbedarf der TH führt zu einer Standortdiskussion; 1956 Entscheidung für den Standort Pfaffenwald durch die Landesregierung; Baubeginn für das erste Institut 1957 |
1957 - 1977 |
Käte Hamburger Professorin für Literaturwissenschaft und Ästhetik |
1961 |
Kollegiengebäude I Einweihung des Kollegiengebäudes I und der Universitätsbibliothek in der Stadtmitte |
1963 |
Ausbauplan / Lehramtsfächer Annahme eines Ausbauplans durch den Großen Senat, um Studium der Lehramtsfächer zu ermöglichen und auch den Studenten der Musikhochschule und Kunstakademie die Möglichkeit zum Studium eines Ergänzungsfaches für das Lehramt zu bieten. |
1964 |
Kollegiengebäude II Einweihung des Kollegiengebäudes II in der Stadtmitte |
1964 - 1990 |
Frei Otto Gründer und Leiter des Instituts für leichte Flächentragwerke (IL) |
1967 |
Umbenennung in Universität Stuttgart |
1968 |
Hochschulgesetz
- Überwindung der Differenzierung der Universität nach den Gruppen Professoren, Mittelbau, Studenten
- Mitentscheidungsrecht für den Mittelbau und den Studenten
- Umwandlung der 3 Fakultäten in 19 Fachbereiche
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1969 |
"Hochschulgesamtplan I" Ausbau der Uni (bzgl. Studentenkapazitäten),
vor allem bei den "geisteswissenschaftlichen Massenfächern" |
1972 |
"Hochschulgesamtplan II" Aufteilung der Universität Stuttgart und Zuweisung der verschiedenen Fächer zu insgesamt drei "Gesamthochschulregionen" in Stuttgart (unterteilt nach fachlichen Schwerpunkten).
Dieser Plan wurde nicht realisiert. |
1972 - 1993 |
Karl-Wolfgang Mundry Professor für Botanik |
1973 |
Novelle des Hochschulgesetzes Verringerung der Hochschulautonomie |
1976 - 1977 |
"Strukturplan"
- Wende von der Expansion der Hochschulgesamtpläne hin zur Streichungspolitik
- Beinahe-Abschaffung der geisteswissenschaftlichen Fächer (insbesondere Lehramtsstudiengänge)
- nach heftigen Protesten: Bestandsicherung der Geisteswissenschaften und nur moderate Streichungswelle
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