Ästhetik an der Technischen Hochschule
Von Monika Jörg-Rössler

Naturgemäß standen an der Technischen Hochschule Stuttgart die Ingenieurwissenschaften im Vordergrund. Gleichwohl etablierte sich hier seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Ästhetik als eines der ersten geisteswissenschaftlichen Gebiete. Anspruchsvoll an philosophischen Grundfragen arbeitend, mitreißend in Vorlesungen präsentiert und durch markante Persönlichkeiten vertreten, hat die Ästhetik im Lauf der Geschichte ein breites Publikum aller Fachrichtungen fasziniert. Drei berühmte Köpfe stellen wir Ihnen vor.
Friedrich Theodor Vischer
Vischer sagte einmal als Kind, er wolle entweder nur Maler oder ein Hanswurst werden. Maler wurde er nicht, dafür ein gefürchteter und geschätzter Gelehrter und Publizist. Durch seine mitreißenden Vorlesungen in Tübingen, Zürich und später am Stuttgarter Polytechnikum wurde er berühmt und zog ein breites Publikum an.
Käte Hamburger
Durch den Krieg und die Nationalsozialisten nach Schweden vertrieben, strich sie zur Verdeutlichung ihrer Entbehrungen das "h" im Vornamen. Ihre Habilitation erlangte sie erst bei ihrer späten Rückkehr nach Deutschland. In diesen Stuttgarter Jahren verfasste sie unzählige Werke und wurde zu einer weltweit renommierten Geisteswissenschaftlerin, die auch die Lehre an der Universität Stuttgart entscheidend mitprägte.
Max Bense
Ein anarchischer Querdenker, Literat der Avantgarde, Schöpfer der "Informationsästhetik", Förderer "konkreter Poesie", Philosoph, Mathematiker, Physiker, usw.. Max Bense hat in 41 Jahren in Stuttgart viele Spuren hinterlassen.

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