Als Hauptlehrer an der Gewerbeschule war Fehling nach Titel und Rang einem Gymnasialprofessor gleichgestellt. Seine Dienstaufgaben bestanden aus 20 wöchentlichen Unterrichtsstunden, deutlich mehr als bei einer heutigen Professur. Wissenschaftliche Forschung gehörte hingegen nicht zu den dienstlichen Aufgaben, sie wurde nebenbei aus eigenem Interesse durchgeführt.
Als Liebig-Schüler trat Fehling für eine gründliche praktische Ausbildung der Studenten im Labor ein. Die Einrichtung eines entsprechenden Labors und die Ausarbeitung der Vorlesung bildeten in den ersten Jahren den Schwerpunkt seiner Tätigkeit. An der württembergischen Landesuniversität in Tübingen wurde das chemische Praktikum erst einige Jahre später eingeführt - die Gewerbeschule hatte in der Reform der Ausbildung eindeutig die Nase vorn.