Seit ihrer Gründung litt die Gewerbeschule an Platzmangel. Der Kampf um genug Raum und genügend Räume für die stets größer werdende Schülerzahl und die stets mehr werdenden Unterrichtsfächer zieht sich wie ein roter Faden durch alle Phasen ihrer Geschichte.
Schon Mitte der 1840er Jahre wurde vom Lehrerkollegium ein Plan für einen Neubau ausgearbeitet. Als dieser nicht verwirklicht wurde, entschloß Fehling sich zum Alleingang und beantragte Anfang 1853 den Umbau seines chemischen Laboratoriums. Beim zuständigen Ministerium ebenso wie beim König stieß Fehling auf offene Ohren. Er bekam sogar mehr bewilligt als gewünscht, nämlich einen kompletten Neubau des Chemielaboratoriums.
Innerhalb der Schule freilich stieß dieser Alleingang auf wenig Gegenliebe. Man fürchtete, der Neubau für die Chemie würde den Bauplatz und die Finanzmittel des von allen dringend gewünschten Neubaus des gesamten Schulgebäudes in Anspruch nehmen und diesen auf lange Zeit verhindern. Diese Befürchtungen waren durchaus berechtigt, wie sich 20 Jahre später herausstellte. Zu diesem Zeitpunkt wurde endlich das bestehende Schulgebäude erheblich erweitert, und Fehlings Institutsgebäude mußte diesen Anbauten schließlich weichen. Im Jahr 1875 mußte Fehling also wiederum umziehen.