Neuanfang und Umorientierung
Nach Kriegsende wurden viele Forschungseinrichtungen durch den Alliierten Kontrollrat aufgelöst. Zu diesen gehörte auch die in Berlin ansässige Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL). Eines der vielen Institute der DVL war das Institut für Gasdynamik unter der Leitung Arthur Weises.
Da das Institut nun buchstäblich frei "in der Luft" hing, machte Weise sich auf die Suche nach einer neuen Heimat. Die TH Stuttgart signalisierte ihr Interesse, auch wenn die Mittel zu dieser Zeit sehr gering waren. So konnte Weise in Stuttgart nur zwei Assistenten und einen Techniker anstellen. Trotzdem entschied er sich für den Umzug. Dieser fand 1946/47 statt und führte das Institut von seinem Evakuierungsort Sonthofen nach Ruit über Esslingen, den ehemaligen Standort der FGZ.
Dort angekommen, konnte man sich zuerst nur auf die Einrichtung der Büros und Werkstätten konzentrieren und so den Wiederbeginn der Forschung vorbereiten. Aerodynamische Forschungen standen nach 1945 unter striktem Verbot der Alliierten.
In der Folgezeit engagierte sich nicht nur Weise für den Wiederaufbau der Luftfahrt in Stuttgart. Namhafte Ingenieure wie Eugen Sänger und Heinrich Focke ließen sich kurzzeitig in Stuttgart nieder und gründeten Institute, die, obwohl meist kurzlebig, neuen Schwung an die TH brachten. So wurde das neue Institut für Gasströmungen unter Arthur Weise zu einem Kristallisationspunkt der neuen Luftfahrtforschung in Stuttgart.
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