Trotz der Einschränkungen, die der Versailler Friedensvertrag von 1919 für die Luftfahrt in der Weimarer Republik vorsah, konnte sich die TH Stuttgart als ein wissenschaftliches Lehrzentrum behaupten. Interessierte konnten Luftfahrttechnik aber nur als Zusatzangebot im Maschinenbaustudium hören.
Wichtige Anstöße erfuhr die Luftfahrttechnik in der Zeit kurz vor und nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. So wurde 1929 nach dem Tode Baumanns sein Institut geteilt. Zum einem entstand das Flugtechnische Institut Stuttgart (FIST) unter der Leitung von Georg Madelung, der damit Baumanns Nachfolger war. Zum anderen wurde 1930 das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren (FKFS) gegründet. Für die Stelle wurde Wunibald Kamm berufen. Die erweiterte Forschungslandschaft führte ihrerseits zu einem erweiterten Lehrangebot, das auch im Interesse des militärisch expandierenden Staates lag. Erstmals im Sommersemester 1936 wurde dann der Studiengang Luftfahrttechnik angeboten. Das Grundstudium musste aber auch weiterhin bei den Maschinenbauingenieuren absolviert werden.
Im Krieg kam es nach dem Fehlschlag der Blitzkriegstrategie zu einem Ausbau der flugtechnischen Forschung im deutschen Reich. Zu diesem Zweck entstand 1941 die Forschungsanstalt Graf Zeppelin (FGZ). Leiter dieses Institutes war ebenfalls Georg Madelung.