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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Nomadendasein findet ein gutes Ende:
Informatikgebäude übergeben - Moderne
Architektur als Blickfang
Im März dieses Jahres konnten die Informatik-Institute ihren Neubau auf dem Vaihinger Campus beziehen. Das Gebäude in unmittelbarer Nähe der S-Bahn-Station "Universität" stellt mit seiner modernen Architektur einen sichtbaren Blickfang dar und unterstreicht die Bedeutung des Vaihinger Campus als Zentrum fortschrittlicher Hochtechnologie. Am 18. Juni wurde der dreigeschossige Neubau mit 7.260 Quadratmetern Nutzfläche den Informatikern bei einem Festakt übergeben.
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Durchsichtig wie ein "schwäbisches Sülzle" - das Michael Held den Architekten des Unibauamts inspirierte - präsentiert sich das neue Domizil der Informatiker. Ein sinnliches Haus, das funktional auf die Bedürfnisse der Bewohner eingeht, lobte Amber Sayah. Als wirklich neu wertete die Kulturredakteurin der Stuttgarter Zeitung die "eingebaute Unvollkommenheit", wurde doch der durch das Gebäude hindurchwedelnde Weg nicht begradigt. Angesichts der übergroßen Topfpflanzen in ihren leuchtend gelben Kübeln und den einladenden Dachterrassen meinte Uni Rektor Prof. Dieter Fritsch: "Ich fürchte, sie brauchen nie mehr wieder in Urlaub zu fahren."

"Phantasievolle und fleißige Menschen sind für solch ein Bauwerk nötig", hob Finanzpräsident Armin Hagen Berberich von der Oberfinanzdirektion Stuttgart hervor, und konnte berichten, dass die Bauzeit von zwei Jahren für den Neubau exakt eingehalten werden konnte und es mit seinen 25,7 Millionen Euro "absolut im Kostenrahmen" blieb. "Die Gelegenheiten, etwas Schönes zu übergeben, sind seltener geworden", sagte Finanzminister Gerhard Stratthaus, der diesen Einweihungstag als großen Tag für Stuttgart und das Land Baden-Württemberg wertete, denn "Informatik ist wichtig für die Wirtschaft", und das Land sei Dank dieser Technik nach Silicon Valley an der Weltspitze. Als Glück bezeichnete es der Finanzminister, dass die Entscheidung für den Bau noch in einer anderen Haushaltslage gefallen sei; in Zukunft werde man sich mehr um die Bestandserhaltung als um Neubauten kümmern können. Aber immerhin, allein in den zurückliegenden fünf Jahren seien rund 70 Millionen Euro in Universitätsgebäude in Vaihingen investiert worden.

Unmittelbar an der S-Bahn-Station liegt der Informatikneubau auf dem Campus in Vaihingen. (Foto: Eppler)

Vertrauen des Landes in die Universität
Der Neubau drücke das Vertrauen des Landes Baden-Württemberg in die Hochschule aus, betonte Staatssekretär Michael Sieber vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Schon Mitte der 90er Jahre habe die Landesregierung antizyklisch gedacht und auf die Informatik gesetzt. So seien im Jahr 2000 fast 16 Prozent aller Informatikabsolventen in Deutschland von Universitäten und Fachhochschulen aus Baden-Württemberg gekommen.

Fertigungstechnisches Zentrum als Wunsch
Das Nomadendasein und das isolierte Forschen und Lehren haben ein gutes Ende gefunden", freute sich Unirektor Dieter Fritsch. An ihrem neuen Standort sei die Informatik, die sich zu einem notwendigen Grundbaustein für alle Disziplinen entwickelt habe, "zu Hause angekommen". Wichtig sei auch die räumliche Nähe der nun in der Fakultät 5 vereinigten Elektrotechniker und Informatiker1). Den Finanzverantwortlichen wollte er jedoch keine "Entwarnung" geben. Eine Uni ist nie fertig, sagte der Rektor - auf dem Campus sind derzeit unter anderem eine Unterkunft für den neuen Höchstleistungsrechner und das Internationale Zentrum im Entstehen2) und es ist an ein Zentrum für Konstruktions- und Fertigungstechnik in Vaihingen gedacht. Man wolle auch die vier noch in der Stadtmitte angesiedelten fertigungstechnischen Institute nach Vaihingen holen. Die Uni Stuttgart, so hob Fritsch hervor, sei immerhin auch ein dynamischer Dienstleister, der 46 Prozent seines gesamten Budgets selbst erwirtschafte und 125 Millionen Euro Drittmittel einwerbe. Julia Alber

1) Über die Festveranstaltung der Fakultät 5 berichten wir in der Rubrik "Veranstaltungen".

2) Beachten Sie dazu die folgenden Beiträge.



 


last change: 17.12.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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