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Stuttgarter unikurier Nr. 93 April 2004
Wettbewerb für den Nachwuchs:
Chemie ist alltäglich

Wie funktioniert ein Apfel als Batterie? Aus welchen Schichten ist eine CD aufgebaut und wie wird sie recycelt? Diese und andere Themen bearbeiteten Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg im Rahmen des Schülerwettbewerbs "Chemie prägt unser Leben", zu dem im vergangen Jahr die Universitäten Stuttgart und Hohenheim sowie das Institut Flad innerhalb des "Jahres der Chemie" aufgerufen hatten*). Bei der Preisverleihung im Balkonsaal des Hohenheimer Schlosses im November 2003 erhielten die jungen Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen.
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"In den Medien wird Chemie oft dramatisch dargestellt, dort gibt es keine giftigen, sondern nur hochgiftige Stoffe", erklärte Prof. Emil Roduner vom Institut für Physikalische Chemie der Uni Stuttgart. Doch Chemie sei nicht nur hochgiftig, übelriechend oder hochexplosiv. "Schließlich begegnet uns die Chemie in ganz alltäglichen Din-gen wie Shampoo, Aspirin und Textilien."

21 Projektskizzen waren eingegangen, 16 Beiträge wurden schließlich eingereicht und bewertet. Insgesamt beteiligten sich 120 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 20 Jahren. Fast alle waren sie zur Preisverleihung angereist. Aufgabenstellung des Wettbewerbs war nicht nur das Experimentieren, die Jury bewertete auch das Präsentieren der Ergebnisse. Mit modernen Medien sollten die Themen für ein breites Publikum verständlich aufbereitet sein. Davon gaben die jungen Teilnehmer gleich eine Kostprobe.

Von Superabsorbern bis zum CD-Recycling

Die beiden Preisträger vom Georg-Büchner-Gymnasium aus Winnenden zeigten durch ein einfaches Experiment sehr eindrucksvoll die Wirkungsweise eines Superabsorbers, der zum Beispiel in Windeln verwendet wird. Nur dünn war der Boden eines Glases damit bedeckt, das dazu gegossene Wasser wurde dennoch in Sekundenschnelle davon absorbiert. Kein Tropfen Wasser gelangte deshalb beim Umdrehen des Glases auf den Boden des Balkonsaales.

Wie ein Lernprogramm präsentierten vier Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums in Böblingen ihren Beitrag zum Aufbau einer CD. Durch einfaches Anklicken der verschiedenen Schichten einer abgebildeten CD erhält der Benutzer genaue Informationen.

In einen besonderen Rahmen stellten die 19 Schülerinnen und Schüler einer Arbeitsgruppe des Karlsruher Humboldt-Gymnasiums ihre Arbeiten. Sie hielten an ihrer Schule öffentliche Vorträge und führten Experimente vor. Filmausschnitte davon zeigten sie in Hohenheim. So lernte das Publikum, wie zum Beispiel ein Apfel, in dem ein Zink- und ein Kupferblech stecken, zu einer Batterie wird, wenn die Bleche durch ein Kabel verbunden werden.

Ihr kabarettistisches Talent stellten die zehn Teilnehmer des Schönbuch-Gymnasiums aus Holzgerlingen unter Beweis. In ihrem Präsentationsfilm über das Recyceln von CD´s tummeln sich unfähige Praktikanten, grauhaarige Professoren, es qualmt und dampft und endet schließlich mit einer großen Explosion. Nach diesem sehr unterhaltsamen Vorfilm zeigen die Schüler, wie es wirklich geht. Die Schichten einer CD müssen nach und nach aufgelöst werden. Übrig bleibt eine Kunststoffscheibe, aus der nach dem Einschmelzen neue Dinge entstehen können.

Bücher und Experimentierkästen gab es als Preise für die jungen Forscher. Als besondere Auszeichnung konnten einige ein Schnupperpraktikum in einer Chemie-Firma absolvieren. Birgit Vennemann

*) Beachten Sie dazu auch das Sonderthema "Chemie" im unikurier Nr. 91, 1/2003, S. 41ff.

 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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