"In den Medien wird Chemie oft
dramatisch dargestellt, dort gibt es keine giftigen, sondern
nur hochgiftige Stoffe", erklärte Prof. Emil Roduner vom
Institut für Physikalische Chemie der Uni Stuttgart. Doch
Chemie sei nicht nur hochgiftig, übelriechend oder
hochexplosiv. "Schließlich begegnet uns die Chemie in ganz
alltäglichen Din-gen wie Shampoo, Aspirin und Textilien."
21 Projektskizzen waren eingegangen, 16 Beiträge wurden
schließlich eingereicht und bewertet. Insgesamt beteiligten
sich 120 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 20
Jahren. Fast alle waren sie zur Preisverleihung angereist.
Aufgabenstellung des Wettbewerbs war nicht nur das
Experimentieren, die Jury bewertete auch das Präsentieren
der Ergebnisse. Mit modernen Medien sollten die Themen für
ein breites Publikum verständlich aufbereitet sein. Davon
gaben die jungen Teilnehmer gleich eine Kostprobe.
Von Superabsorbern bis zum CD-Recycling
Die beiden Preisträger vom Georg-Büchner-Gymnasium aus
Winnenden zeigten durch ein einfaches Experiment sehr
eindrucksvoll die Wirkungsweise eines Superabsorbers, der
zum Beispiel in Windeln verwendet wird. Nur dünn war der
Boden eines Glases damit bedeckt, das dazu gegossene Wasser
wurde dennoch in Sekundenschnelle davon absorbiert. Kein
Tropfen Wasser gelangte deshalb beim Umdrehen des Glases
auf den Boden des Balkonsaales.
Wie ein Lernprogramm präsentierten vier Schüler des
Albert-Einstein-Gymnasiums in Böblingen ihren Beitrag zum
Aufbau einer CD. Durch einfaches Anklicken der
verschiedenen Schichten einer abgebildeten CD erhält der
Benutzer genaue Informationen.
In einen besonderen Rahmen stellten die 19 Schülerinnen
und Schüler einer Arbeitsgruppe des Karlsruher
Humboldt-Gymnasiums ihre Arbeiten. Sie hielten an ihrer
Schule öffentliche Vorträge und führten Experimente vor.
Filmausschnitte davon zeigten sie in Hohenheim. So lernte
das Publikum, wie zum Beispiel ein Apfel, in dem ein Zink-
und ein Kupferblech stecken, zu einer Batterie wird, wenn
die Bleche durch ein Kabel verbunden werden.
Ihr kabarettistisches Talent stellten die zehn
Teilnehmer des Schönbuch-Gymnasiums aus Holzgerlingen unter
Beweis. In ihrem Präsentationsfilm über das Recyceln von
CD´s tummeln sich unfähige Praktikanten, grauhaarige
Professoren, es qualmt und dampft und endet schließlich mit
einer großen Explosion. Nach diesem sehr unterhaltsamen
Vorfilm zeigen die Schüler, wie es wirklich geht. Die
Schichten einer CD müssen nach und nach aufgelöst werden.
Übrig bleibt eine Kunststoffscheibe, aus der nach dem
Einschmelzen neue Dinge entstehen können.
Bücher und Experimentierkästen gab es als Preise für die
jungen Forscher. Als besondere Auszeichnung konnten einige
ein Schnupperpraktikum in einer Chemie-Firma absolvieren.
Birgit Vennemann
*) Beachten Sie dazu auch das Sonderthema "Chemie" im
unikurier Nr. 91, 1/2003, S. 41ff.
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