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Stuttgarter unikurier Nr. 93 April 2004
Auszeichnungen, Ehrungen...

 

 
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Frank Allgöwer
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr.-Ing. Frank Allgöwer, Direktor des Instituts für Systemtheorie technischer Prozesse, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis verliehen. Der höchst dotierte deutsche Förderpreis, der als "deutscher Nobelpreis" gehandelt wird, ist mit 1,55 Millionen Euro dotiert. Frank Allgöwer ist Spezialist auf dem Gebiet der nichtlinearen System- und Regelungstheorie. Sein Schwerpunkt liegt in der Regelung komplexer und dynamischer technischer Systeme wie beispielsweise Energieversorgungsnetzen, Verkehrssystemen oder dem Internet. Er entwickelt Methoden zu ihrer Analyse und Beeinflussung. Zu den Fortschritten auf diesem Gebiet haben seine Arbeiten, darunter die Methode der nichtlinearen prädiktiven Regelung, entscheidend beigetragen. Damit wird bei Eingriffen in das System dessen zukünftiges Verhalten vorausgesagt, ähnlich einem Schachspieler, der stets einige Züge vorausdenkt. Dieses Verfahren hat mittlerweile Einzug in die industrielle Anwendung gefunden. Ebenfalls eine Vorreiterrolle übernahm er bei der Bestimmung der Stärke von Nichtlinearitäten. Der von ihm entwickelte Ansatz ist heute allgemein als Standard akzeptiert. Charakteristisch für Allgöwers Forschungsarbeiten ist eine enge Verbindung zwischen grundlagenorientierten technischen Betrachtungen und Lösungsvorschlägen für konkrete technische Problemstellungen. Zudem hat er ein Gespür für interessante Forschungsrichtungen wie etwa der aus der Verbindung zwischen moderner Molekularbiologie und Systemwissenschaften entstehenden Systembiologie. Frank Allgöwer ist dabei, dieses stark interdisziplinär orientierte Forschungsgebiet an seinem Institut zu etablieren. Seine weiteren Forschungsinteressen liegen unter anderem in der nichtlinearen und robusten Regelungstheorie, der Analyse komplexer nichtlinearer Systeme oder der Anwendung moderner system- und regelungstheoretischer Methoden in unterschiedlichen Disziplinen. Insgesamt wurden bei der Preisverleihung am 25. Februar 2004 in Berlin elf Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen ausgezeichnet. Die Fördersumme ist für Forschungarbeiten in einem Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen und kann nach den Bedürfnissen der Preisträger flexibel eingesetzt werden. Weitere Informationen unter www.dfg.de www.ist.uni-stuttgart.de/ sowie unter allgower@ist.uni-stuttgart.de.

Wie verändern sich die Eigenschaften von Materialien, wenn ihre Strukturen winzig klein werden? Diese Frage zu beantworten, hat sich Prof. Dr. Martin Dressel vom Physikalischen Institut mit seinem Team vorgenommen. Zunächst, indem er sich die passenden Modellsysteme schafft, die es in der Realität nicht gibt: Durch Aneinanderreihen, Stapeln und Schichten von Atomen und Modifizieren von Molekülstrukturen in Kristallen lässt er neue Materialien entstehen, überprüft deren Eigenschaften und verändert sie entsprechend unterschiedlichster Bedürfnisse und Aufgaben. Auf diese Weise hat er festgestellt, warum eine Kette von Atomen elektrischen Strom leitet, was an den optischen Eigenschaften von eindimensionalen Metallen besonders ist, warum organische Kristalle zu Leitern werden können und unter welchen Bedingungen sich elektrische und magnetische Anregungen unabhängig voneinander bewegen. Für seine Arbeiten aus dem Bereich der Grundlagenforschung ist Martin Dressel mit dem Landesforschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert. Dressels experimentelle Untersuchungen zur "Physik niedriger Dimensionen" sind eine wichtige Grundvoraussetzung für die Verwirklichung von Zukunftsvisionen, wie zum Beispiel dem Einsatz von molekularer Elektronik. Sie sind aber auch ein wichtiger Schritt in der Annäherung von Theorie und Praxis und nicht zuletzt der einzige Weg, um Phänomene zu entdecken, die bislang niemand vorhergesagt hat. Den Preis für angewandte Forschung erhielt die Agraringenieurin Dr. Eva Schlecht von der Universität Hohenheim. "Die Preisträger haben mit ihren Arbeiten einen wertvollen Beitrag in ihren Forschungsfeldern geleistet und dazu beigetragen, die internationale Spitzenposition der baden-württembergischen Forschung zu sichern und auszubauen", sagte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg bei der Preisverleihung am 18. Februar 2004 in Stuttgart. Weitere Informationen zu den Arbeiten von Martin Dressel finden Sie im unikurier Nr. 92, 2/2002, S. 49f.

Professor Claus-Dieter Munz, Michael Dumbser und Sabine Roller vom Institut für Aeorodynamik und Gasdynamik haben den Landeslehrpreis für 2003 erhalten. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde ihnen für das "didaktisch herausragende abgestimmte Konzept" - wie Wissenschaftsminister Prof. Peter Frankenberg betonte - für die Vorlesungen und das dazugehörige Praktikum zur "Numerischen Gasdynamik" zuerkannt. Die Studierenden der Fachschaft Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart, die ihre akademischen Lehrer für den Preis vorgeschlagen hatten, lobten neben der "didaktisch hervorragenden Aufbereitung" vor allem das "sehr hohe Engagement". Die in das Projekt "Notebook Universität Stuttgart" eingebetteten Lehrveranstaltungen haben zum Ziel, elementare Theorie und praxisrelevante Erfahrungen in modernen numerischen Verfahren zu vermitteln. Der Preis wurde am 6. November in Tübingen beim "Tag der Lehre" übergeben. Weitere Informationen zu dem ausgezeichneten Projekt finden Sie in "Studium & Lehre".

Dr. Yvonne Traa vom Institut für Technische Chemie ist der Carl-Zerbe-Preis der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle für den wissenschaftlichen Nachwuchs zuerkannt worden. Sie erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für ihre herausragenden Leistungen bei der Anwendung der heterogenen Katalyse in der Petrochemie. Die Nachwuchswissenschaftlerin habilitiert sich am Institut für Technische Chemie im Rahmen des Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramms des Landes Baden-Württemberg.

Für sein vielseitiges, international beachtetes Lebenswerk ist der Bauingenieur Professor Jörg Schlaich, der über ein Vierteljahrhundert das "Institut für Konstruktion und Entwurf" leitete, mit dem Werner-von-Siemens-Ring geehrt worden. Einen Bericht über die Verleihung am 12. Dezember 2003 an der Universität Stuttgart finden Sie in der Rubrik "Nachrichten & Berichte". - Mit dem Hugo-Häring-Preis 2003 wurde der von Jörg Schlaich konzipierte und dem Büro Schlaich, Bergermann und Partner realisierte Aussichtsturm Killesberg bedacht. Die Juroren lobten den Killesbergturm als Beispiel für die ästhetische Kraft des Ingenieurbaus und als Beweis, dass strenge Konstruktion und skulpturale Eleganz keine Gegensätze sind. Darüber hinaus sei diese "schwebende Himmelstreppe" auch ein Aufbruchsignal und erinnere an die großen Turmbauten der Moderne. Der vom Bund Deutscher Architekten (BDA) vergebene Preis gilt als einer der renommiertesten Architekturpreise Deutschlands. Und außerdem plant das Ingenieurbüro von Jörg Schlaich und seinem Partner Hans Schober mit am Ground Zero in New York. Die beiden sind an der Planung des "Freedom Towers", des mit 600 Metern höchsten Hochhauses der Welt beteiligt, das an der Stelle des World Trade Centers entstehen wird. Der Großauftrag aus New York kann zweifellos als der "größte Erfolg" in der Geschichte von Schlaich, Bergermann und Partner gewertet werden.

Dr.-Ing. Michael Brandner, der am Institut für Strahlwerkzeuge bei Prof. Helmut Hügel promoviert hat, ist für seine Dissertation der Südwestmetall-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde ihm für seine Arbeit zur "Steigerung der Prozesseffizienz beim Löten und Kleben mit Hochleistungsdiodenlasern" zuerkannt. Die Arbeit hat, wie Dr. Otmar Zwiefelhofer, der Vorsitzende des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, bei der Verleihung am 25. November 2003 an der Universität Konstanz hervorhob, "das große Potential des Diodenlasers zum Weichlöten von elektrischen Kontakten gezeigt" und zudem den Nachweis der Prinziptauglichkeit zum laserunterstützten Fixieren von Blechen durch lokales Aushärten eines Klebstoffs erbracht. Der Preisträger ist inzwischen bei DaimlerChrysler tätig. Insgesamt wurden zehn Wissenschaftler aus Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Stefan Schweiger vom Institut für Theoretische Chemie ist mit dem Procter & Gamble-Förderpreis für herausragende Diplomarbeiten im Bereich der Chemie an der Universität Stuttgart ausgezeichnet worden. Der mit 1.050 Euro dotierte Preis wurde kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung der Gesellschaft Deutscher Chemiker an der Universität Stuttgart übergeben.

Zwei Forschergruppen der Universität Stuttgart erhielten den mit jeweils 15.000 Euro dotierten Forschungsförderpreis 2003 der Wandel & Goltermann Foundation. Die Preise gingen an Prof. Friedrich Landstorfer, Marcus Maier und Dr. Shinichiro Nishizawa vom Institut für Hochfrequenztechnik für ihr Projekt zur "Bestimmung und Verringerung von Körperstromdichten in anatomisch realistischen Körpermodellen" sowie an Prof. Manfred Berroth, Wolfgang Vogel und Hayattin Yilmaz vom Institut für Elektrische und Optische Nachrichtentechnik und Prof. Norbert Frühauf und Jörg Specht vom Lehrstuhl für Bildschirmtechnik für die gemeinsame Entwicklung "flüssigkeitskristallbasierter integriert-optischer Bauelemente". Mehr dazu finden Sie in der Rubrik "Veranstaltungen".

Fünf Arbeitsgruppen von Studierenden des Städtebau-Instituts wurden beim jüngsten studentischen Ideenwettbewerb der Johannes-Göderitz-Stiftung mit Preisen bedacht. Die Aufgabe lautete, Vorschläge und Konzepte für eine neue Nutzung des Killesbergs als Campus neuer Art nach der Ansiedlung der Landesmesse auf den Fildern zu entwickeln. Mehr dazu finden Sie in der Rubrik "Studium & Lehre".

Prof. Klaus Drechsler, Direktor des Instituts für Flugzeugbau, hat im Januar 2004 für zwei Jahre die Präsidentschaft der SAMPE Europe (Society for the Advancement of Material and Process Engineering) übernommen. Die SAMPE ist mit weltweit rund 5.000 Mitgliedern das größte Forum der Luft- und Raumfahrtindustrie, ihrer Zulieferer und Forschungsinstitutionen im Bereich der Verbundwerkstoffe. Neben der Organisation nationaler und internationaler Konferenzen und Messen steht insbesondere die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und der Wissensaustausch im Mittelpunkt der Aktivitäten. Bereits als Student der Luft- und Raumfahrttechnik war Klaus Drechsler in diesem Forum aktiv und war 1996 zum Vorstand von SAMPE Deutschland gewählt worden.

Zum Jahresbeginn 2004 wurde an der Universität Stuttgart erstmals der Stuttgarter Immobilienpreis vergeben. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ging an Alexander Fischer, der als Absolvent des Studiengangs Bauingenieurwesen im vergangenen Jahr - betreut vom Institut für Baubetriebslehre - die beste Diplomarbeit zum Bereich Immobilienwirtschaft und Immobilientechnik verfasst hat. Die im Jahr 2001 gegründete Stiftung fördert vor allem Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft, insbesondere an der Universität Stuttgart. Hier fördert die Stiftung den seit Wintersemester 2001/2002 laufenden Studiengang Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft (weitere Informationen zur Stiftung unter www.stiftungimmobilie.de

Ministerpräsident ErwinTeufel hat Prof. Dr. Werner Sobek, Leiter des Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren, im Rahmen eines Symposiums in Biberach den Hugo-Häring-Preis 2003 verliehen. Der vom Bund Deutscher Architekten (BDA) vergebene Preis gilt als einer der renommiertesten Architekturpreise Deutschlands. Der Preis wurde ihm für sein Privathaus R 128 in Stuttgart zuerkannt, das als emissionsfreies Glashaus in die Landschaft eingebettet und mit innovativster Bau- und Haustechnik ausgestattet ist (mehr zu diesem Gebäude und der Technik des Leichtbaus finden Sie im unikurier Nr. 91, 1/2003, S. 89). - Bei den Glas Processing Days (GPD) in Tampere (Finnland), der weltweit führenden Fachtagung für Glasanwendung und -verarbeitung, erhielt Werner Sobek "for his outstanding contributions to the building with glass" den GPD-Award.

Pia Endlich (links) beschäftigt sich in ihrer Dissertation am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) mit der Simulation der Eintrittsbedingungen von interplanetaren Sonden in die Atmosphären von Mars und Venus. Ihre Kollegin Nataliya Semenova (rechts) befasst sich mit der Erhöhung der Lebensdauer von Triebwerken, damit diese über lange Zeiträume auf Kommunikationssatelliten und für interplanetare Raumsonden eingesetzt werden können. Zonta International, ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen, hat den beiden Wissenschaftlerinnen den mit jeweils 6.000 US-Dollar dotierten Amelia Earhart Fellowship Award verliehen. Der Preis trägt den Namen der Luftfahrtpionierin Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau im Alleinflug den Atlantik überquerte. Mit dem Förderpreis sollen junge Frauen ermuntert werden, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre beruflichen Interessen und Fähigkeiten auch und gerade in von Männern dominierten Berufszweigen einzubringen. Unser Bild zeigt die Wissenschaftlerinnen bei der Preisverleihung am 16. Januar in Stuttgart mit Prof. Monika Auweter-Kurtz vom IRS (zweite von links) und Dr. Regina Gebler, der Präsidentin des Zonta-Clubs Stuttgart. Mehr dazu finden Sie in "Nachrichten & Berichte".

Anette Siebke, die an der Universität Stuttgart Verfahrenstechnik studiert und im Juni 2003 mit Auszeichnung über die "Modellierung und numerische Simulation von Methanol-Brennstoffzellen" promoviert hat, erhielt den zweiten Preis beim "She-Study Award" der Shell Deutschland Holding. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Dezember in Hamburg verliehen. Brennstoffzellen gelten als Energiequelle der Zukunft. Aus Sicherheitsgründen favorisiert man für viele Anwendungen Methanol an Stelle des explosiven Wasserstoffs. In der Direktmethanol-Brennstoffzelle (DMFC) kann Methanol ohne weitere chemische Umwandlung direkt in elektrische Energie umgesetzt werden. Erste Erprobungen zeigen, dass DMFCs als Alternative zu konventionellen Batterien und Akkus beispielsweise in Laptops, Camcordern oder Mobiltelefonen eingesetzt werden können. Für einen Massenmarkt ist allerdings die Entwicklung leistungsfähiger und kostengünstiger Materialstrukturen nötig. Anette Siebke, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart tätig ist, hat in ihrer Arbeit ein an Experimenten überprüftes mathematisch-physikalisches Modell einer Direktmethanol-Brennstoffzelle beschrieben und die Bedingungen genannt, mit denen die einzelnen Elemente gezielt optimiert werden können.

Zum zweiten Mal nach 1999 haben Wissenschaftler des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS) den HPC Challenge Award gewonnen. Der Preis wird alljährlich in den USA im Rahmen der Supercomputer Konferenz, die im Jahr 2003 in Phönix stattfand, vergeben und zeichnet Wissenschaftlergruppen aus, die ihre Simulation auf verteilten Höchstleistungsrechnern weltweit durchführen. Das HLRS hatte für die Konferenz im November gemeinsam mit der Indiana University ein Team zusammengestellt, das eine globale DNA-Analyse von Gliederfüßlern durchführte. Gemeinsam mit 22 Partnern wurde ein weltumspannendes Netz von Supercomputern errichtet, dessen rechnerische Leistung mehr als 12 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde erreichte. Mehr dazu finden Sie in "Forschung und Wissenschaft".

Anfang der achtziger Jahre hat der emeritierte Chemiker und frühere Rektor der Universität Stuttgart, Professor Franz Effenberger, an der Université Louis Pasteur (ULP) in Strasbourg den dreisprachigen Studiengang Chemie mit begründet. Für seinen Beitrag zur Entwicklung der Beziehungen zwischen der Universität Stuttgart und der Ecole européenne de chimie, polymères et matériaux de Strasbourg (ECPM) und für sein Engagement beim Aufbau dieses Studiengangs und in der Lehre wurde Franz Effenberger nun am 24. März in Straßburg mit der Medaille der Université Louis Pasteur geehrt. Franz Effenberger ist bereits seit 1997 Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier dans l´ordre national de la Légion d´honneur).

Studierende der Studiengänge Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik haben im Jahr 2003 hervorragende Leistungen erzielt. Insgesamt sieben Preise konnte der Fachbereich Verfahrenstechnik/Technische Kybernetik der Fakultät Maschinenbau an Absolventen und Studierende vergeben. Für seine Dissertation zur "Entwicklung von Polymerwerkstoffen unter Einbeziehung der nachwachsenden Rohstoffe Stärke und Flachs" erhielt Joachim Ruch den mit 1.500 Euro dotierten Lewa-Preis. Ebenfalls ein Lewa-Preis ging an Holger Conzelmann für seine Diplomarbeit (Dotierung: 1.000 Euro). Ensinger-Preise erhielten Stefan Nonnenmacher für seine Dissertation (Dotierung: 3.000 Euro) und Christian Vatter für seine Diplomarbeit (Dotierung: 2.000 Euro). Sven Knecht erhielt für seine Diplomarbeit einen mit 1.000 Euro dotierten Procter & Gamble-Förderpreis. Mit Buchpreisen würdigte der Prüfungsausschuss "Verfahrenstechnik" die Leistungen von Lars Grabow, Stefanie Vetter und Martin Heine im Hauptdiplom sowie von Stephan Deublein im Vordiplom. Ebenfalls mit Buchpreisen bedachte der Prüfungsausschuss "Technische Kybernetik" das ausgezeichnete Vordiplom von Melanie Zeilinger, Steffen Borchers, Matthias Lier, Thomas Schröck und Peter Wieland sowie das ausgezeichnete Hauptdiplom von Alexandra Ratering, Jens Becker, Michael Ederer, Tobias Pfister und Marc Oliver Wagner. Die Auszeichungen wurden Anfang 2004 bei einer Veranstaltung im VDI-Haus in Stuttgart-Vaihingen übergeben.

Der Rotary-Förderpreis 2003 für junge Wissenschaftler und Künstler ging an Dr.-Ing. Andrea Hiller-Brod vom Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb. Sie erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis für ihre mit "Auszeichnung" bewertete Dissertation zur "Automatisierung und Prozessüberwachung der Insertion von Pedikelschrauben". Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung und in enger Kooperation mit Medizinern entstandene Arbeit aus einem Grenzgebiet der Automatisierungstechnik ermöglicht Fortschritte bei der roboterunterstützten Behandlung degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen und kann damit zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Bei dem von der Preisträgerin konzipierten System werden neben der Überwachung des Bohr- und Schraubprozesses auch die Knochenspezifika berücksichtigt sowie der Kraft- und Temperaturverlauf berechnet. So lässt sich während der Operation eine Schädigung der beim Bohren entstehenden Temperatur vermeiden und der Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Der Preis wurde im November 2003 bei der 75-Jahr-Feier des Rotary Clubs Stuttgart im Weißen Saal des Neuen Schlosses überreicht. In seinem Festvortrag sprach der frühere Bundespräsident Roman Herzog über die Chancen und Risiken des Europäischen Verfassungskonvents.

Den "Outstanding Student Speaker"-Award für den besten Vortrag eines Doktoranden hat Dr.-Ing. Harald Banzhaf vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik für seinen Vortrag zur Filtration von Motorölen bei der International Filtration Conference im Januar 2004 in San Antonio (Texas/USA) gewonnen. In seinem Referat "A model to predict the initial retention efficiency in oil filter media" stellte er die Ergebnisse einer fünfjährigen Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit mit der Mann & Hummel GmbH in Ludwigsburg vor.

Prof. Hans-Jörg Bullinger, langjähriger Leiter des Uni-Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement und des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation und seit Oktober 2002 Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ist mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden. Mit seiner über 30-jährigen Berufserfahrung für Arbeitswirtschaft, Organisation und Technologiemanagement sei Bullinger die "ideale Persönlichkeit, um die Fraunhofer-Gesellschaft zu führen", sagte Wissenschaftsminister Prof. Peter Frankenberg bei seiner Würdigung Anfang Dezember 2003 in Stuttgart. Bullinger habe es immer verstanden, Brücken zu schlagen zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und den Bedürfnissen der Wirtschaft. Kennzeichnend für seine Arbeiten sei die erfolgreiche Vernetzung von universitärer und außeruniversitärer Forschung.

Mit dem Preis für Soziale Marktwirtschaft hat die Konrad-Adenauer-Stiftung Prof. Dr.-Ing. E.h. Berthold Leibinger im November 2003 ausgezeichnet. Der Geschäfsführende Gesellschafter des Werkzeugmaschinenherstellers Trumpf in Ditzingen und Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Stuttgart erhielt die Auszeichnung als "Leitfigur des industriellen Mittelstandes", wie die Jury hervorhob. Gewürdigt wurde insbesondere, dass Leibinger nicht nur als Unternehmer eine stattliche Erfolgsbilanz vorweisen kann, sondern gleichzeitig bewiesen hat, dass man trotz des harten weltweiten Wettbewerbs wichtige Grundwerte erhalten kann.

Tobias Burkard, der am Lehrstuhl für Heiz- und Raumlufttechnik seine Diplomarbeit über "Das Nutzenübergabeverhalten von Systemen zur Bauteilaktivierung" angefertigt hat, ist dafür der Albert-Tichelmann-Preis der VDI-Gesellschaft Technische Gebäudeausrüstung zuerkannt worden. Mit dem Preis verbunden war die Teilnahme an einem Wintermeeting der amerikanischen Partnerorganisation des VDI in Anaheim (Kalifornien). Zudem wird der Preisträger beim VDI-Jahreskongress seine Arbeit vorstellen. Der Preis wurde zur Erinnerung an den Wissenschaftler Albert Tichelmann gestiftet, einen der bekanntesten Fachleute auf dem Gebiet der Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik.

Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik, wurde am 20. Februar 2004 in Stuttgart zum ersten Präsidenten der neu gegründeten Wissenschaftlichen Gesellschaft für Technische Logistik (WGTL) gewählt. Zehn Lehrstühle aus dem deutschsprachigen Raum bilden die Gründungsmitglieder der WGTL. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Technischen Logistik durch die institutsübergreifende Zusammenarbeit national und international zu fördern und das Profil der Branche auch in Kooperation mit der Industrie zu schärfen. Die deutsche Logistik-Wirtschaft hat einen Anteil von über sieben Prozent des Bruttosozialprodukts und einen ihrer Produktionsschwerpunkte in der Region Stuttgart. Weitere Informationen unter www.wgtl.de.

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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