Prof. Gerhard Wegner vom
Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz berichtete
über Makromoleküle im Grenzgebiet zwischen Chemie und
Physik: gerade in Stuttgart hat die Zusammenarbeit zwischen
Physik und Chemie eine lange Tradition, wie er am Beispiel
des Polydiacetylen darstellte. Prof. Alfred Forchel vom
Institut für Technische Physik der Universität Würzburg
informierte über die Nanostrukturierung von Halbleitern und
ihren Einsatz in der Optoelektronik. Prof. Lars Thylen vom
Royal Institute of Technology in Stockholm stellt
Perspektiven auf dem hochaktuellen Feld der photonischen
Kristalle vor, so bezeichnet man periodische dielektrische
Stukturen, die zu faszinierenden optischen Eigenschaften
führen. Der Physiker Prof. Harald Fuchs, der jüngst das
Kompetenzzentrum Nanoanalytik des
Bundesforschungsministeriums an der Universität Münster
initiierte, berichtete über neueste Arbeiten aus dem Bereich
der Oberflächen und Grenzflächen sowie der so genannten
"weichen" Materie und der Biophysik. Im Anschluss an die
Vorträge präsentierten viele Stuttgarter Gruppen bei einer
Postersitzung ihre vielfältigen Arbeitsgebiete.
Neben einer breiten Darstellung der aktuellen Forschung
wurden dabei auch Anstöße für zukünftige Kooperationen
gegeben. Es wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich
mit folgenden Schwerpunkten beschäftigen: Materialien und
Komponenten mit negativem Brechungsindex,
Quantenpunkt-bauelemente und schnelle optische Komponenten.
Interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt
Der Bereich der "Nanotechnik und Photonik" zählt zu den
interdisziplinären Forschungsschwerpunkten der Universität
Stuttgart; hier hat sich an vielen Instituten eine enorme
Kompetenz entwickelt. Auf eine Initiative des Rektorats
zurückgehend wurden Ende 2001 in einem Universitätsgespräch
unter Leitung von Prorektor Karl-Heinz Wehking die
Aktivitäten der verschiedenen Fakultäten zusammen-geführt.
Unter Leitung von Prof. Manfred Berroth vom Institut für
Elektrische und Optische Nachrichtentechik, Prof. Martin
Dressel vom 1. Physikalischen Institut und Prof. Engelbert
Westkämper vom Institut für industrielle Fertigung und
Fabrikbetrieb entstand daraus ein Gesprächskreis, der das
Ziel hat, die interdisziplinäre Kommunikation und
Zusammenarbeit zu stärken und die Bildung neuer
Forschergruppen und Forschungsprojekte auf dem Gebiet der
Nanotechnik und Photonik an der Universität Stuttgart zu
fördern. Die aktuellen Forschungsthemen reichen von der
Untersuchung der Selbstorganisation, Transporteigenschaften,
optischen oder mechanischen Eigenschaften oder neue
Quanteneffekte im Bereich der Grundlagen über
Nanolithografie, Halbleiter und organische Materialien in
den Bereichen Technologie/Materialien bis zu Anwendungen in
der optischen Wellenführung oder bei elektronischen
Bauelementen. Das Symposium war nach mehreren internen
Treffen die erste öffentliche Veranstaltung der Gruppe.
KONTAKT
Prof. Martin Dressel,
1. Physikalisches Institut
Tel. 0711/685-4946, Fax 0711/685-4886
e-mail: dressel@pi1.physik.uni-stuttgart.de
Prof. Manfred Berroth,
Institut für Elektrische und
Optische Nachrichtentechnik
Tel. 0711/685-4923, Fax 0711/685-7900
e-mail: berroth@int.uni-stuttgart.de