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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Jürgen Giesecke verabschiedet:
Weltweit für den Wasserbau tätig

"Das Wasser, das Element des Lebens, hat mir in seiner unglaublich faszinierenden, vielfältigen Weise den Weg vom Grundbauingenieur zum Wasserbauingenieur gewiesen", betrachtete Prof. Jürgen Giesecke in seiner Abschiedsvorlesung am 16. Mai rückblickend seine berufliche Laufbahn. Der Lehrstuhlinhaber für Wasserbau und Wasserwirtschaft wurde nach 65 Semestern Lehre von der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften verabschiedet. Weit über 300 Gäste aus ganz Deutschland nahmen an der Festveranstaltung am 16. Mai teil.
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Jürgen Giesecke
Jürgen Giesecke verstand es, in seinem Beruf eine Brücke von der Theorie zur Praxis zu schlagen. "Nicht nur an der Uni, sondern weltweit haben Sie sich einen Namen gemacht", bescheinigte Rektor Dieter Fritsch dem Wasserbauer. Giesecke, der 2002 seinen 70. Geburtstag*) feierte, war und ist in zahlreichen Verbänden und Gremien tätig. So beriet er auch das Land Baden-Württemberg unter anderem beim Thema Hochwasserschutz. "Es war immer gut, einen so kompetenten Partner zu haben", wusste der Stuttgarter Regierungspräsident Dr. Udo Andriof Gieseckes Tätigkeit als Landesgutachter zu schätzen.

Vielfältige Aufgaben an der Uni
Prof. Jürgen Giesecke, von 1990 bis 1992 Rektor der Uni Stuttgart, prägte das Leben an der Universität auf vielfältige Weise. Abwech-selnd mit seinem 2002 verabschiedeten Kollegen Prof. Helmut Kobus*) leitete er das Institut für Wasserbau, daneben engagierte er sich als Dekan und langjähriges Senatsmitglied. An Gieseckes pointierte Reden bei Sitzungen im Fakultätsrat erinnert sich der Dekan der Fakultät Prof. Wolfram Ressel gerne und ein bisschen mit Wehmut: "Die Sitzungen werden möglicherweise kürzer, aber auch ärmer."

Unermüdliches Engagement
Seine Vorstellungen vom Beruf eines Bauingenieurs umriss der Vorsitzende der Stiftung Bauwesen Prof. Volker Hahn: "Uraufgabe der Bauingenieure ist es, Verantwortung für die Gesellschaft zu tragen, indem menschlicher Lebensraum verbessert wird. Es geht hierbei nicht nur um rein technische Fragestellungen." Genau das war auch der Antrieb für Gieseckes unermüdliches berufliches Engagement. Ob für eine Meerwasserentsalzungsanlage in Saudi-Arabien, für Wasserkraftprojekte in Äthiopien oder die Trinkwassertalsperre Kleine Kinzig im Schwarzwald, weltweit war der kompetente Wasserbauer im Einsatz. In seiner Abschiedsvorlesung "Aktuelle Aufgabenvielfalt in Wasserbau und Wasserwirtschaft" nahm er die Gäste mit auf eine Reise zu einigen seiner Wirkungsstätten. Trink- und Brauchwasser, Energieerzeugung und Hochwasserschutz - die Bandbreite der Anforderungen an das Wasser, die in seinem Beruf beachtet werdet müssen, sei groß, machte Giesecke seinen Zuhörern deutlich. Daneben würden auch die Freizeitnutzung und die ökologische Bedeutung als Lebensraum für Vögel, Fische und viele andere Tiere in Planungen mit einbezogen. Hydrologische Untersuchungen, Wassermengenwirtschaft, Hydraulik und Geotechnik, diese Fachgebiete gehören auch zu seinem Beruf. Doch für Giesecke steht fest: "Der konstruktive Wasserbau ist die Königsdisziplin des Bauingenieurwesens."

Seinen Mitarbeitern dankte Prof. Jürgen Giesecke für ihre Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und ihr Durchhaltevermögen. "Sie werden ein großartiges Team antreffen", versprach er seiner Nachfolgerin Silke Wieprecht.

Birgit Vennemann

*) Siehe dazu Stuttgarter unikurier Nr. 91, 1/2003


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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