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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
International anerkannter Wasserbauer:
Jürgen Giesecke 70 Jahre
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Jürgen Giesecke

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Giesecke feierte am 18. September 2002 seinen 70. Geburtstag. Der ehemalige Rektor der Universität Stuttgart erwarb sich durch seine wissenschaftliche Tätigkeit in seinen Fachgebieten Wasserbau und Wasserwirtschaft bei über 100 Projekten im In- und Ausland weltweit Anerkennung. Besonders wichtig ist ihm die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung. So setzte er sein Fachwissen bei zahlreichen hydrologischen Untersuchungen, bei der Konzeption und Überwachung von Ein- und Auslaufbauwerken in Talsperrenprojekten und Meerwasserentsalzungsanlagen, bei Fernrohrleitungen und bei Wasserkraftprojekten in über 50 Ländern der Erde ein.

Seine Laufbahn begann der gebürtige Konstanzer an der damaligen TH Stuttgart mit dem Bauingenieurstudium, das er 1955 abschloss. Schon während der Studienzeit zeigte sich sein Engagement, das sich nicht nur auf sein Fachgebiet beschränkte. Zwei Jahre leitete er die Fachschaft Bauingenieur- und Vermessungswesen im ASTA. 1960 promovierte er mit einer bodenmechanischen Arbeit. Fünf Jahre später habilitierte er sich mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Wasserkraftanlagen. Nach seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Rat an der Universität Stuttgart wechselte er 1968 nach München zu der Firma Dorsch Consult und baute dort eine geotechnische Abteilung auf. Im Oktober 1971 kehrte Giesecke wieder nach Stuttgart zurück und wurde im turnusmäßigen Wechsel mit seinem Kollegen, Prof. Helmut Kobus, geschäftsführender Direktor des Instituts für Wasserbau mit rund 60 Mitarbeitern.

Er war Dekan, viele Jahre Senatsmitglied und von Oktober 1990 bis September 1992 Rektor der Universität Stuttgart. Er betreute mehr als 40 Promotionen und fünf Habilitationen.

Jürgen Giesecke wirkte als Berater und Gutachter in zahlreichen nationalen und internationalen Kommissionen mit und war leitendes Mitglied in vielen Gremien. Auch seine außeruniversitären Aktivitäten waren und sind sehr umfangreich. Einige Beispiele seien hier genannt. So war er Präsident des Deutschen Verbandes für Wasserwirtschaft und Kulturbau, Vorstandsvorsitzender für das Zentrum für „Infrastructure Planning”, Vorsitzender der Studienkommission „Umweltschutztechnik“ und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Internationales Begegnungszentrum der Uni Stuttgart”. Für sein vielseitiges Engagement wurde Prof. Jürgen Giesecke 1992 mit dem Verdienstkreuz 1.Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Für seine Mitarbeit am Aufbau des Fachbereichs Bauingenieur- und Vermessungswesen an der Hochschule der Bundeswehr München verlieh ihm die Hochschule 1998 die Ehrendoktorwürde. Im gleichen Jahr wurde er mit der Hubert-Engels-Ehrenmedaille geehrt für seine Mitwirkung an der Neuschaffung von Fakultäten und Fachinstituten des Wasserwesens an der TU Dresden.

Auch heute noch stellt Prof. Gisecke sein Wissen zur Verfügung. Er leitet eine Kommission, die sich mit den Konsequenzen des Elbehochwassers beschäftigt, bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau betreut er Wasserkraftanlagenprojekte in Entwicklungsländern, er ist Chefredakteur der Fachzeitschrift Wasserwirtschaft und hält an der Uni Stuttgart Vorlesungen in englischer Sprache für die beiden internationalen Aufbaustudiengän-ge „Infrastructure Planning“ und „Water Resources Engineering and Management”.  /Birgit Vennemann


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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