Der Rektor erinnerte an die besonderen Weichenstellungen im Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2001 bis 30. September 2002 wie etwa die von heftigen Diskussionen begleitete, inzwischen erfolgreich abgeschlossene Neuordnung der
Fakultäten1) mit nun zehn anstelle von vierzehn Fakultäten. Dabei glich insbesondere die Umsetzung der von vielen Seiten als nicht einsichtig empfundenen gesetzlich vorgegebenen Mindestzahl von 20 Professoren pro
Fakultät „gelegentlich der Auflösung eines gordischen
Knotens" „Aber jetzt sind wir gut aufgestellt" betonte Fritsch. Als Beispiele nannte er die mit der
Fakultät 5 entstandene leistungsfähige IT-Einheit und die Fusion der alten
Fakultäten 5, 6 und 13 zur neuen Fakultät 7, Maschinenbau. Diese Zusammenlegung setze neue Synergien frei und
ermögliche ein gemeinsames Grundstudium. Im Rektorat habe von Anfang an Konsens
über den Erhalt der Volluniversität bestanden. Die neue Philosophisch-Historische
Fakultät (9) und die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (10) seien daher bewusst nicht als Servicebereiche konzipiert worden.
Neues Modell für den Solidarpakt
Zur Weiterführung des Solidarpaktes wurde das bisherige Modell durch ein neues ersetzt, bei dem
Fakultäten mit einer vorherigen Einsparquote von 7 Prozent nun lediglich noch 3,5 Prozent einsparen
müssen, bei Fakultäten mit vorher 14 Prozent wurde die Quote auf 5 Prozent herabgesetzt. Auch der neue Struktur- und Entwicklungsplan der
Universität Stuttgart (SEPUS) wurde fertiggestellt. Er sieht einen Innovationspool mit C-Stellen inklusive Ausstattung vor, um der
Universität die Mögichkeit zu bieten, kurzfristig neue Gebiete in Forschung und Lehre mit eigenen Mitteln
auszufüllen.
Zur inner Universitäten leistungsbezogenen Mittelvergabe habe man sich „für
einen moderaten Einstieg durch ein Bonussystem entschieden", berichtete Prof. Fritsch. Indikatoren
dafür seien die Relation der Drittmittel zu den Haushaltsressourcen sowie die abgeschlossenen Promotionen, Habilitationen und Abschlussarbeiten. Die Zuweisungspraxis direkt an die Institute habe sich
bewährt. Dadurch erhielten die Institute Planungssicherheit.
Uni goes Multimedia
Im Haushalt 2001 stehen 297,2 Millionen Euro an Ausgaben den Einnahmen von 128,2 Millionen Euro und 126 Millionen Euro durch Drittmittel
gegenüber. Beim Drittmittelaufkommen ist die Universität
Stuttgart schon seit vielen Jahren Spitzenreiter in
Baden-Württemberg und zählt auch bundesweit gemeinsam mit der RWTH Aachen und der TU
München zur Spitzengruppe.
„Uni goes Multi-Media" - diese Worte stehen für eine Vielzahl von
Aktivitäten2). Hierzu gehört beispielsweise das neue, einheitliche Web-Design
für alle Institute3). „Mit dem Projekt 100-online hat die
Universität landes- und bundesweit eine führende Stellung eingenommen. Das zeigen auch die vielen Anfragen von anderen
Universitäten aus Deutschland" berichtete Fritsch. Statt der geplanten 100 konnten 230 Projekte
gefördert werden. Inzwischen würden 500 Präsenzlehrveranstaltungen an der Uni multimedial
unterstürzt. Das Projekt habe erfreulicherweise auch zu einer neuen Kommunikationskultur beigetragen: nun
würde über didaktische Probleme gemeinsam diskutiert und einer
könne vom anderen profitieren. Das Projekt "100-online"
wird durch „self-study online" fortgesetzt. Parallel dazu gibt es seit August 2002 das Projekt Notebook
Universität Stuttgart (NUSS), an dem sieben Institute beteiligt sind. Viele positive Meinungen von Studierenden gibt es zum Projekt „Notebooks4Students" berichtete der Rektor. Das Angebot, ein Notebook zu kaufen oder zu leasen, steht inzwischen allen Studierenden der Uni Stuttgart offen.
Mehr Wohnraum für Studierende
Zur Verbesserung der schwierigen Wohnraumsituation für Studierende wurden verschiedene Initiativen gestartet. So muss zum Beispiel das Studentenwerk in den kommenden drei Jahre
jährlich seine Kapazität um mindestens zehn Prozent erhöhen. Zudem wurden Kontakte zur Politik, zur Stadt und privaten Investoren hergestellt.
Trotz Sparmaßnahmen und zu bewältigender Probleme stellte Rektor Fritsch
abschließend fest: „Die Uni ist auf gutem Kurs!"
/Birgit Vennemann
Der Rechenschaftsbericht kann nachgelesen werden unter
www.uni-stuttgart.de/ueberblick/bilder_zahlen/statistik/rb/index.html
Eine Druckfassung kann angefordert werden unter
e-mail: Susanne.Riedl@ po. uni-stuttgart.de
1) Siehe unikurier Nr. 89, 1/2002, Seite 3f
2) Der unikurier berichtete, unter anderem Nr. 90 2/2002, Seite 17 ff
3) Beachten Sie dazu den Beitrag auf Seite5 in dieser Rubrik
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