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Stuttgarter unikurier Nr. 87 April 2001
Kurz berichtet:
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Fachtagung „Presupposition“

Man kennt die Szene aus dem Werbefernsehen: Person A fragt „Wie immer?“, und Person B nickt freundlich und bejahend. Woher weiß B, wozu er Ja sagt? Nun, B weiß, daß er als Kunde ein Geschäft betreten hat, in dem A als Verkäuferin tätig ist, und daß dort Kaffee gehandelt wird, der ihm nun in der üblichen Art und Menge angeboten wird. Aber all das hat die Verkäuferin gar nicht gesagt, sie hat es als gemeinsamen Erfahrungs- und Wissenshintergrund einfach vorausgesetzt. Die geäußerten Sätze selbst sind also meist nicht informationell vollständig und werden erst richtig verstanden, wenn das in der Situation vorausgesetzte Hintergrundwissen hinzugezogen wird. Solche Voraussetzungen nennt der Linguist „Präsuppositionen“. Im geschilderten Beispiel waren es rein pragmatisch begründete Voraussetzungen, wieder andere werden durch lexikalische und syntaktische Mittel ausgelöst. Die Behandlung solcher Präsuppositionen ist ein Hauptarbeitsgebiet der sogenannten dynamischen Semantik, zu deren Weiterentwicklung bei einer internationalen Fachtagung „Presupposition“ vom 3. bis zum 6. Oktober im Waldhotel Degerloch in Stuttgart 20 Experten durch die Systematisierung der vielfältigen Arten sprachlichen Kontextbezugs beitrugen. Mit der Wahl des Tagungsortes Stuttgart ehrten sie dabei auch einen Kollegen und Mitbegründer der dynamischen Semantik, den Inhaber des Lehrstuhls für formale Logik und Sprachphilosophie der Uni Stuttgart, Prof. Dr. h. c. Hans Kamp, PhD, zu dessen 60. Geburtstag. Ausrichter der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Tagung war das Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Uni Stuttgart.

KONTAKT
Prof. Dr. Rainer Bäuerle, Prof. Dr. Uwe Reyle, Institut für maschinelle Sprachverarbeitung, Azenbergstr. 12, 70174 Stuttgart. Tel. 0711/121-1355, -1361, Fax 0711/121-1366, e-mail: rainer@ims.uni-stuttgart.de e-mail: ecsbt2@po.uni-stuttgart.de
www.lhr.ike.uni-stuttgart.de


Abfalltage Baden-Württemberg

Rund 350 Fachleute aus Praxis, Wissenschaft und Behörden kamen zu den „Abfalltagen Baden-Württemberg“ am 27. und 28. September 2000 an der Universität Stuttgart. Erstmals wurde für diese Fachtagung das Hörsaalzentrum auf dem Campus in Vaihingen genutzt; in den Vorjahren waren die Abfalltage im Messezentrum auf dem Killesberg beheimatet. Die Abfalltage standen diesmal unter dem Motto „abfallwirtschaftliche Realitäten und Tendenzen“. Veranstalter waren das Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg, der Verband Kommunaler Stadtreinigung (VKS), Landesgruppe Baden-Württemberg, und das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Uni Stuttgart. „Die Frage, wer künftig unseren Abfall entsorgt, ist für die Stadt- und Landkreise als Träger der Abfallentsorgung von großer Bedeutung“, schrieb Umweltminister Ulrich Müller als Schirmherr in seinem Grußwort. „Entsorgungssicherheit, aber auch Wirtschaftlichkeit der Abfallentsorgung“ seien wichtige Anliegen. Intensiv diskutiert wurde bei der Tagung auch die Frage, ob in Zukunft thermische Abfallbehandlungstechniken oder mechanisch-biologische Behandlungsverfahren vermehrt genutzt werden. Diskutiert wurden unter anderem die Verpackungsverordnung, Kooperationen bei der thermischen Abfallbehandlung, Abfallbehandlungstechniken, die Verminderung von Treibhausgasen sowie der Themenbereich „Saubere Stadt - Bürgerengagement“.

KONTAKT
Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Bandtäle 2, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-5433, Fax 0711/685-7637, e-mail: gerda.ulrich@iswa.uni-stuttgart.de


Gegründet:
„Kyb-Alumni Stuttgart“

Zu ihrer Gründungs-Mitgliederversammlung trafen sich am 10. November Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Technische Kybernetik der Universität Stuttgart. „Kyb-Alumni Stuttgart“ heißt der neue Verein, der dazu beitragen soll, die Verbindung der Absolventen zu ihrer Universität zu stärken. Etwa 500 Absolventen haben diesen anspruchsvollen technischen Studiengang seit seiner Gründung im Jahr 1972 erfolgreich abgeschlossen. Und daß das Interesse der Ehemaligen sehr rege ist, zeigte das erste Stuttgarter Kybernetikertreffen Anfang Juli letzten Jahres: rund 200 Absolventen aus ganz Deutschland und zum Teil sogar aus China waren dazu eigens nach Stuttgart gekommen (siehe dazu auch Uni-Kurier Nr. 86, 2/2000, S.83f). Der an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften angesiedelte Studiengang zeichnet sich durch hohe Interdisziplinarität aus. Ausgezeichnete Berufsaussichten in innovativen Branchen und Industriezweigen von der Automobilindustrie über die Luft- und Raumfahrt und die chemische Industrie bis hin zu Biotechnologie- und Investmentfirmen stehen den Absolventen offen. Inzwischen ist auch das Interesse der Anfänger an diesem bislang noch wenig bekannten Studiengang deutlich gestiegen: 54 junge Leute haben im Wintersemester das Studium aufgenomen. /zi

KONTAKT
Kyb-Alumni Uni Stuttgart, c/o Meike Tilebein, Bärenhofstr. 18/1, 70771 Leinfelden-Echterdingen, e-mail: Info@Kyb-Alumni.de, Internet: www.Kyb-alumni.de


Gefeiert:
Zehn Jahre Freunde des Historischen Instituts

Auf eine erfolgreiche Geschichte kann der im November 1990 von Studierenden initiierte Verein „Freunde des Historischen Instituts der Universität Stuttgart“ zurückblicken. Der Verein, der es sich auch zum Ziel gemacht hat, Gasthörer und Studierende zu integrieren, hat mit den Beiträgen und Spenden der nahezu 500 Mitglieder zahlreiche Aktivitäten und studentische Arbeiten gefördert. So werden Exkursionen bezuschußt, Bücher für die Institutsbibliothek erworben oder Doktoranden bei der Veröffentlichung ihrer Arbeit unterstützt. Höhepunkt des Vereinslebens ist der jährlich stattfindende „Pontische Abend“. Fern vom Universitätsbetrieb treffen sich dazu jeweils zum Abschluß des Wintersemesters Studierende, Dozenten und Ehemalige. Bei diesem Anlaß verleiht der Verein seit einigen Jahren auch den Zimmermann-Preis für die beste Magister-/Zulassungsarbeit und für die beste Dissertation. Am 9. November feierte der Verein in den Räumen der L-Bank sein zehnjähriges Jubiläum.


Ausstellung in der Uni-Bibliothek:
Gerettete Baudenkmale

22 ihrer Förderprojekte präsentierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vom 20. Oktober 2000 bis zum 5. Januar 2001 in der Universitätsbibliothek Stuttgart. Vorgestellt wurden Denkmale der verschiedensten Gattungen aus allen Bundesländern. Dabei wurde der Bogen von der Wismarer Georgenkirche über das Schloß im hessischen Romrod bis zur Museumsbahn Wutachtal in Baden-Württemberg gespannt. Zu den Förderprojekten in Baden-Württemberg zählen in Stuttgart die Fachwerkhäuser in der Weberstraße 2 und der Richterstraße 1-2; in Esslingen sind es die Chorfenster von St. Dionys sowie das Rathaus, in Tübingen das Gebäude der Museumsgesellschaft oder in Horb das ehemalige Fransziskanerinnenkloster. Die Stiftung hat seit 1991 über 440 Millionen Mark für mehr als 1.800 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung gestellt, davon etwa 1.500 in den neuen Bundesländern. Mit der Ausstellung wollte die Stiftung auf die Vielfalt und Bedeutung des historischen Erbes aufmerksam machen und um Unterstützung werben. Trotz der beeindruckenden Rettungsbilanz der letzten Jahre warnt die Stiftung vor einem Nachlassen der Bemühungen: viele Bauten warten noch immer auf eine Notsicherung.


e-Service-Workshop

„e-Service - Neue Modelle und Strategien für die New Economy“. Unter diesem Motto fand kürzlich ein Workshop des Lehrstuhls für Organisation statt. Über 60 Teilnehmer, darunter zahlreiche Unternehmensvertreter, trafen im Internationalen Begegnungszentrum in Stuttgart-Vaihingen zusammen. Mehrere Präsentationen von e-Business Unternehmen und Beratern lieferten Anregungen zu Themen wie Unternehmensorganisation für das e-Business, Strategien für das e-Business und innovative Geschäftsideen. Erfahrungsberichte aus e-Business Implementierungsprojekten gaben dabei „plastische“ und lebendige Einblicke in deren Schwierigkeiten und Herausforderungen. Im Mittelpunkt ergänzender Diskussionsrunden stand die Entwicklung von Servicestrategien für das e-Business und die Veränderung von Markt-, Netzwerk- und Unternehmensstrukturen.

KONTAKT
Betriebswirtschaftliches Institut, Lehrstuhl für Organisation, Keplerstraße 17, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-3175, Fax 0711 / 121-2764, e-mail: Lehrstuhl.Organisation@po.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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